Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
hielt sich auch in diesem Augenblick zurück.
    Mir ging auf, daß diese Mörder nicht imstande waren, die komische Seite der Situation zu erkennen. Sie hielten sie für alles andere als lustig. Ich, Dray Prescot, Lord von Strombor und Krozair von Zy, hätte mich dagegen ausschütten können vor Lachen.
    Was hätten wohl meine wilden Djangs dazu gesagt – ihr König wurde feierlich aufgefordert, eine große Summe zu zahlen, damit jemand so nett war, ihn nicht umzubringen! Sie würden brüllen vor Lachen.
    Die Öllampen flackerten. Im Augenblick der überraschten Stille klang das Rauschen des Regens lauter.
    Dann sagte Nath das Messer mit seiner eisernen Stimme: »Du wirst bezahlen. Du wirst bezahlen – oder du bist tot.«
    »Keinen halben Toc!« wiederholte ich.
    Dabei ging mir auf, wie sinnlos die Äußerung überhaupt war. Ein Toc ist eine winzige Werteinheit, ein Sechstel eines Ob, wer sollte sich die Mühe machen, diese Münze noch zu halbieren? – Im nächsten Moment ächzte der Stuhl unter mir und verschwand rücklings in einem großen schwarzen Loch. Ich schnellte empor, auf sicherem Boden landend, und nackter Stahl zuckte im Lampenschein.
    Nun kamen wir der Sache näher ...

5
     
     
    Der Klappstuhl verschwand in der schwarzen Öffnung. Meine beiden Führer waren überrascht, daß ich nicht mit untergetaucht war, zogen aber schnell ihre Rapiere. Sie waren Stikitches und daher erfahren im Umgang mit den Waffen. Wortlos stürmten sie auf mich ein, entschlossen, sich ein wenig von Laygons Honorar zu verdienen.
    Meine Füße prallten auf den Holzboden, und Staub wallte empor. Der ganze Boden ächzte; das Haus war so baufällig wie die wurmzerfressene Hülle des Schwertschiffs Gull-i-mo .
    »Streckt ihn nieder!« knirschte die eiserne Stimme. »Er widersetzt sich einer Ehrenregelung, jetzt muß er die Strafe zahlen.«
    Ich zog mein Rapier – eine gute Klinge, wenn auch keine Spitzenwaffe. Ich hatte in Draks Stadt nicht weiter auffallen wollen.
    Die beiden Mörder griffen sofort mit ihren vier Klingen an, während ich die Main-Gauche noch in der Scheide ließ. Allerdings trugen Barty und ich je ein erstklassiges Kettenhemd. Delia und ich bewahrten mehrere Exemplare im Safe unserer valkanischen Villa in Vondium auf und sorgten dafür, daß das Schutzgewebe stets gut geölt war. Ein solches Metallhemd kostete mehr, als ein Arbeiter in seinem ganzen Leben verdienen konnte.
    Klingen prallten klirrend aufeinander, und Licht funkelte auf dem Stahl.
    Ich sprang zurück, hieb zu, fintete und behielt dabei die vier Gestalten hinter dem Tisch im Auge. Von ihnen ging die eigentliche Gefahr aus.
    Einer meiner Gegner glaubte besonders geschickt zu sein und griff von unten an. Sein dunkles Gesicht starrte zu mir empor. Er versuchte den linken Dolch in die Höhe zu halten, um damit jeden meiner abwärts gerichteten Hiebe zu parieren, und wollte mich dann mit dem Rapier durchbohren. Gleichzeitig bedrängte mich sein Gefährte heftig.
    Ich sprang vor, stieß zu und traf hoch an einer Schulter oberhalb des Panzers. Ein Schmerzensschrei scholl, ich zog die Waffe zurück und versetzte dem geduckten Mann gleichzeitig einen Tritt auf die Nase. Seine Klinge zischte an mir vorbei. Mit bluttriefender Nase wankte er zurück.
    Ich ließ meinen Schwertgriff nach links und rechts zucken, traf die beiden an den Köpfen und sprang zurück. Ein Dolch zischte dort vorbei, wo ich eben noch gestanden hatte.
    Die beiden Kämpfer lagen hilflos am Boden. Die Frau verharrte in der Wurfposition hinter dem Tisch, zu dem ich nun herumfuhr.
    Einer der Stikitche war fort. Eine Tür links in der Ecke schloß sich soeben hinter ihm. Es war der Mann, der die ganze Zeit kein Wort gesagt hatte.
    Laygon und Nath hatten ihre Klingen gezogen, rührten sich aber nicht, denn sie hatten offensichtlich damit gerechnet, daß der Dolch der Frau mich treffen würde. Jetzt fuchtelte ich ihnen drohend mit dem Rapier vor der Nase herum.
    »Ich will niemanden töten, auch wenn ihr das, bei Opaz, wahrlich verdient hättet! Aber ich bin bereit, euch zu schonen, um mir künftigen Ärger zu ersparen.«
    Ich weiß, ich weiß. Das war keine sehr intelligente Äußerung. Doch ich hatte in Vallia noch zu tun und wenig Lust, ständig eine Horde übelwollender Stikitches im Nacken zu haben, die mich viel Mühe kosten würden. Wenn ich diese Leute zu der Einsicht bringen konnte, daß sie nicht weit kamen, wenn sie mich umbringen wollten, hatte ich schon viel erreicht.
    In diesen

Weitere Kostenlose Bücher