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Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Mist, der durch die Gasse rumpelte.
    Jauche spritzte empor. Der Gestank fiel mich an wie mit Klauenfingern. In aufsteigender Übelkeit wälzte ich mich in der stinkenden, klebrigen Sammlung aus hundert Senkgruben und Viehställen herum. Ich wirbelte mit Armen und Beinen und hörte es platschen und gluckern.
    Der Mann auf dem Kutschbock brüllte los, als die Jauche ihn im Nacken traf.
    Ich stemmte ein Knie gegen das verfaulte Holz des Wagens und richtete mich auf.
    Über mir starrten drei Gesichter durch das zerfetzte Sacktuch. Das Gesicht der Frau war wie das der anderen hinter der Stahlmaske verborgen, doch ich glaubte sagen zu können, daß sie bleicher war als normal. Ich hoffte es jedenfalls. Flugs ließ ich mich vom Wagen rollen.
    Nath schrie: »Ergreift ihn! Hoho, Stikitches! Tötet ihn! «
    Regen platschte auf das Kopfsteinpflaster. Obwohl er mir die Jauche von den Kleidern wusch – ich stank entsetzlich. Der Karren verschwand um eine Ecke. In den dunklen Türen der Straße erschienen Männer und Frauen. Hinter der nächsten Ecke befand sich der Haupteingang zur Kugel und Kette , und wenn ich diese Richtung einschlug, würde Barty aus der Gelben Rose stürmen, bereit zum Kampf – und zum Sterben.
    Ich nahm also die andere Richtung, doch bei allen verfluchten Geistern Sicces – da kam doch Barty um die Ecke und rannte mit rotem Gesicht brüllend hinter mir her, das Rapier blank in der Hand! Bei Zim-Zair! Innerlich stöhnte ich auf. Jetzt war es um uns geschehen!
    »Ich bin bei dir, Pri... Jak!«
    »Na, dann bleib bei mir!«
    Die drei Stahlmasken verschwanden vom Fenster. Einige Männer eilten in den Regen hinaus. Sobald sich die Lage klärte, würden alle möglichen Schurken auf uns Jagd machen – schon um des Spaßes willen. Ganz zu schweigen von den Stikitches.
    »Hier entlang, Barty! Und steck das verdammte Schwert weg! Nimm die Beine in die Hand!«
    Wir hasteten durch den Regen, das Tor der Schädel hinter uns lassend, durch eine Nebenstraße, die parallel zur Mauer verlief. Die Mauern der Altstadt Vondiums zeichnen sich vor allem durch ihr großes Alter und ihre Zerfallenheit aus. Trotzdem bilden sie eine sehr reale Trennlinie, eine Barriere zwischen dem Alten und dem Neuen.
    Menschen starrten uns nach. Auf eine Weise war der Regen ein Vorteil für uns. Er hatte viele potentielle Zuschauer und Zeugen in die Häuser getrieben, so daß wir freies Feld hatten. Doch in anderer Hinsicht – die nach meinen Begriffen schwerwiegender war – hatte er auch zur Folge, daß viel weniger Leute unterwegs waren und wir nicht im Gedränge untertauchen konnten.
    So suchten wir unser Heil in der Flucht.
    Ich, Dray Prescot, gab Fersengeld!
    Ich redete mir ein, daß ich Bartys wegen floh. Ich wollte nicht, daß er das Leben verlor. Ich hatte meine Tochter Dayra noch nie von Angesicht gesehen und wollte nicht, daß unsere erste Zusammenkunft überschattet war vom Tod dieses anständigen jungen Mannes, der keuchend neben mir lief. Aber Barty war jung und kräftig und sah sich gewiß schon große Ruhmestaten vollbringen.
    »Wir sollten stehenbleiben und die Kerle in der Luft zerfetzen!« keuchte er.
    »Lauf weiter!«
    Wir bogen in die erste Querstraße ein mit dem Ziel, zur Mauer zu gelangen und ein Schlupfloch ins Freie zu finden. Allerdings hatte ich keine genaue Vorstellung von der Anlage von Draks Stadt – vermutlich kannte niemand den genauen Plan aller Gassen und Innenhöfe dieser Enklave –, und so blieb uns nichts anderes übrig, als zu laufen und dabei der Intuition zu folgen.
    Es wäre schön gewesen, wenn sich Ashti und ihr Bruder Naghan hätten sehen lassen, um uns aus Dankbarkeit für mein Geldgeschenk in Sicherheit zu bringen. Aber so etwas gehörte in die Märchenbücher.
    Die Realität holte uns ein, als ein Dutzend Männer aus einer Gasse stürmte und lange Messer und Knüppel und auch etliche Schwerter schwenkte.
    Vorsichtig wischte ich mir an der Innenseite meines Ponchos die Hände ab. Der Mistgestank und die schlüpfrige Jauche machten mir schwer zu schaffen. Dabei durften meine Fäuste nicht von den Schwertgriffen gleiten. Als habe der Fünfhändige Eos-Bakchi beschlossen, mir ein – kleines – Lächeln zu schenken, entdeckte ich in der Gosse eine orangenartige Frucht, Rosha genannt. Mit einem Griff teilte ich sie und verteilte den klebrigen Saft über Handflächen und Finger. Das konnte mir nur nützlich sein. Außerdem roch die Frucht besser als ich.
    »Wir kämpfen uns in einem Ansturm durch

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