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Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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einquartiert waren, südlich der Stackwamores.
    In dem kurzen Augenblick der Dunkelheit zwischen Sonnenuntergang und Aufgang der Frau der Schleier kletterte ich unbemerkt über den hölzernen Palisadenzaun und sprang leichtfüßig im Inneren der Stadt zu Boden.
    Anstatt die Wächter ins Reich der Träume zu schicken, ging ich ihnen lieber aus dem Weg, denn viele Wachhabende kamen nun aus den Reihen der Kriegerfrauen, die ich so energisch durch das Tor hatte marschieren sehen.
    Die Holzgebäude rings um den prachtvollen Tempel waren von unterschiedlicher Größe und Form. Ich nahm mir zunächst das größte vor, in dem ich das Rathaus vermutete. Es gelang mir auch, ins Innere vorzudringen, doch ich erfuhr nichts. Der Trylon war fort. Wächter verbrachten hier ihre Freizeit. So zog ich mich in die Schatten unter den Holzgiebeln zurück.
    Aus einer Taverne auf der anderen Straßenseite hallte fröhlicher Lärm herüber, doch ich wagte mich nicht hinein. Die in der Stadt versammelten Truppen gehörten zum engsten Interessenkreis des Trylons – Hawkwas und vertrauenswürdige Paktuns wie die Chuliks, die bestimmt alle persönlich untereinander bekannt waren. Als Fremder setzte ich mich der Gefahr der Entdeckung aus.
    Eine Gruppe Chuliks kam halb angetrunken aus dem Lokal und verschwand in der Nacht. Drinnen sangen die Swods mehr oder weniger anständige Lieder und berauschten sich besonders am Refrain einer Melodie: »Keine Ahnung mehr, keine Ahnung mehr!«, als eine weitere Gruppe Männer erschien, die hohen Mantelkragen vor die Gesichter geschlagen, die Schwerter blank gezogen.
    Hastig trat ich in die Schatten zurück und folgte den Gestalten.
    Ich konnte nicht annehmen, daß die Herren der Sterne oder die Savanti mir diese Chance zugespielt hatten; eher hatte Opaz mir geholfen, wenn ich auch Zair oder Djan nicht vergessen will. Jedenfalls wurde ich zu diesen Männern geführt, von denen einer jetzt mit schneidender Stimme sagte: »Wenn wir wegen deiner Sauferei zu spät kommen, Naghan der Neemu, wird Zankov dir das Innerste nach außen kehren! Du weißt ja, wie wild er sich anstellen kann, wenn er zornig ist.«
    »Ja gewiß, Nundi, das weiß ich! Ihr hättet mich schon früher dort wegholen sollen.«
    »Beeilen wir uns, ihr Famblys!« knurrte ein anderer. In ihre Mäntel gehüllt, die Schwerter im Mondlicht funkelnd, so eilten sie zwischen den dichtstehenden Häusern hindurch. Ich folgte ihnen.
    Zankov!
    Endlich! Endlich spürte ich, daß ich dem Kern der Ereignisse näherkam.
    Die Männer führten mich zu einem dunkel daliegenden Haus; die Fenster waren dicht verhangen. Die Tür ging auf, und gelber Lampenschein schrieb einen schrägen Streifen auf den Boden, ehe der Durchgang wieder verschlossen wurde. Ich hob meine Blicke zum Dach. Das Hinaufsteigen bereitete einem alten Seemann keine Probleme; nach kurzer Zeit saß ich auf dem First und öffnete vorsichtig ein Dachluk. So oft ich mich in meinem Leben auch schon heimlich in ein Haus geschlichen habe – das Blut gerät dabei immer wieder in Wallung. Leise tastete ich mich die Schwarzholztreppe hinab und erreichte einen hohen Vorhang, der in der Mitte nicht ganz zusammengezogen war, so daß ein langer Streifen Lampenlicht wie ein lockender Finger in meine Richtung zeigte. Vorsichtig legte ich das Auge an die Öffnung, sah, was ich sehen wollte, und spitzte die Ohren.
    Der Vorhang schloß ein hochliegendes Fenster, eine Art Zwischenstockwerk über dem Hauptraum im Haus. Unter mir saß eine Gruppe von Männern und Frauen um einen Tisch, auf dem Weinflaschen und Schalen mit Früchten standen. Sie alle zu beschreiben wäre etwas ermüdend; so möge die Bemerkung genügen, daß ich keinen der Anwesenden erkannte. Die Personen, die direkt unter mir saßen konnte ich allerdings nicht ausmachen. Hätte ich sie sehen können – nun, das soll später kommen.
    Der Mann, der Naghan der Neemu genannt wurde, stand unterwürfig-zerknirscht vor einem schlanken, forschen Burschen mit spitzem Gesicht, der von Kopf bis Fuß in schwarzes Leder gehüllt war. Er schimpfte den anderen aus. Ich sah mir den Mann genau an. Er hatte eine nervös-heftige Art, die sich in ruckhaften Gesten seiner schmalen Hände äußerte, in einer überstürzten, stotternden Sprechweise, einer Aura brennender Frustration, in einem Duft verborgen brennender Feuer, einem Gefühl lodernder Ablehnung in der kleinen Gestalt, einem Widerwillen, den er kaum zu bezwingen vermochte. Er geißelte Naghan den Neemu. Und

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