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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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immer wieder den Erztyp des Verführers, wortgewandt, gepflegt. Er weiß die Eitelkeit der Frauen zu nutzen – und es gibt hübsche Verse über diesen Quergey Murgey, wie er die Abwehr so mancher Ehefrau überwindet, die sich aus diesem oder jenem Grunde ihrem Ehemann entfremdet hat. Ich sollte hinzufügen, daß ich dieser verachtenswerten Gestalt nicht seinen eigenen – auf Kregen umrätselten – Namen gebe. Vielleicht wird eines Tages der wahre Name offen ausgesprochen. Odysseus war zwanzig Jahre fort. Ich war sehr oft fort gewesen – einmal sogar einundzwanzig Jahre lang. Wenn ich mir Delia so anschaute, konnte ich schon verstehen, daß viele Männer sich um sie bemüht hatten, und ich wußte doch, daß sie auf Ablehnung gestoßen waren. Delias innere Aufrichtigkeit und Kraft würden sie niemals verlassen, und obwohl sie meine Ansichten über die Sünde des Stolzes kannte, würde sie sich in diesem Fall auf den eigenen Stolz besinnen und ihre Tugend aus unserer Liebe ableiten. Ihre Kraft würde stets ausreichen, auch wenn ich abwesend war, fortgerissen, weit von ihr entfernt. Was wir uns bedeuteten, blieb eine feste Basis, trotz meiner scheinbaren Abkehr in den Momenten, da ich sie mal wieder in höchster Not und in bedrängter Situation zurückließ, in der Gewalt unsäglicher Elemente, die unglücklichen Frauen zu gern nachstellen.
    Zu Quergey Murgeys bevorzugten Methoden gehörte der Sympathie-Trick: Er bot Hilfe und eine Schulter zum Ausweinen, und dies war der erste Schritt zur Erfüllung seiner Wünsche. Er lieferte dem ausgehungerten Selbstwertgefühl genau die Worte, die die Frau hören wollte. Solche Versuche würde Delia sofort durchschauen. Gleichwohl ging es ihr darum, diesem dümmlichen, törichten, gedankenlosen Dray Prescot begreiflich zu machen, welche Last er ihr mit seinem Verschwinden aufbürdete. Und dieses Verstehen ihrer Pein war beinahe zuviel für mich – beinahe, denn jetzt war meine Delia aus den Blauen Bergen ja bei mir, und was auch immer geschah: Wir würden immer zusammen sein, und zwar in einer Liebe, wie sie bloßen Sterblichen niemals begreiflich sein würde.
    Dieser Glaube fußte nicht auf Religion oder weltlichem Mystizismus – was in sich kein Widerspruch ist – und muß den Verführern dieser Welt unverständlich bleiben. Die Dinge, die Quergey Murgey vorgaukelt, sind ein billiger Ersatz für die Realität (ähnlich der billigen Religion Lems des Silber-Leem) und geben vor, eine Realität des Lebens zu offenbaren, während sie sich in Wahrheit vom Tod herleitet.
    Der rotgoldene Vogel kreiste und beobachtete uns.
    Meine Frau mußte begriffen haben, daß die Zeiten der Abwesenheit mir aufgezwungen waren und nicht meinem eigenen freien Willen entsprangen. Die Vorstellung, daß sie meine lächerliche Geschichte von einer Welt mit nur einer Sonne und einem Mond und ausschließlich Apim-Bewohnern nicht begriff, kam mir plötzlich sehr ungerecht vor. War sie nicht Delia? Natürlich würde sie mich verstehen und aus diesem Verstehen die Kraft schöpfen, all jene süßholzraspelnden, falschen Wohlmeinenden verächtlich fortzuschicken, jene Freier, die vom Gifte Quergey Murgeys angesteckt waren. Delia schaute zu mir auf. Sie sah großartig aus.
    »Ja, mein Liebling. Solche Geschichten gibt es. Ich bitte dich – zieh das Krozair-Langschwert nicht gegen solche unwichtigen Leute. Sie sind deiner Aufmerksamkeit nicht wert.«
    »Du gehörst zu mir, Delia«, sagte ich in vollem Ernst. »Mehr will ich nicht.«
    »Und alles andere«, flüsterte sie und lehnte sich an mich, und im gleichen Moment flog der Gdoinye herab und stieß einen kurzen heiseren Schrei aus. Delia hob den Blick und fuhr fort: »Die Perioden deines Verschwindens – du wirst mir davon erzählen. Aber während du fort bist, treten immer wieder beunruhigende Fragen auf. Die Zeit erscheint mir unwirklich.« Der Sturm war ausgestanden, und sie sprach nachdenklich, auf der Suche nach Erkenntnis in der Erinnerung unserer Abschiede.
    Der Bote und Spion der Herren der Sterne schwebte über uns.
    Delia bedachte den Gdoinye mit abschätzendem Blick. »Du machtest dich zum Strom von Valka, als ...«, begann sie.
    »Mein Schatz, ich wurde dazu ernannt«, berichtigte ich sie leise.
    »Ja, du wurdest in das Amt geholt, gewissermaßen dazu erobert. Die Eroberung von Drak na Valka. Und dies geschah – es geht nicht anders – während der Zeit, da du und ich und Seg und Thelda durch die Unwirtlichen Gebiete marschierten. Ich habe

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