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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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weiteres Interesse für die Geretteten. Wegen des Staubs, der alles bedeckte, hatte ich keinerlei Insignien oder Farben ausmachen können und wußte noch nicht, in welchem Land ich abgesetzt worden war. Die Kutsche schien von der Art zu sein, wie ich sie in Zenicce, Vallia oder Pandahem gesehen hatte. Um den Weg nach Strombor einschlagen zu können, mußte ich wissen, wo ich mich befand.
    Der Rapa-Kutscher hatte nur fünf Nikvoves losgeschirrt und mir somit ein Tier übriggelassen. Dies freute mich. Ich näherte mich der Kutsche.
    Es gibt sehr wenige Voves in Vallia, denn der großartige rote achtbeinige König der Satteltiere ist auf den Großen Ebenen von Segesthes zu Hause. Gleichwohl nennen Vallianer und andere Leute den kleineren Vetter eine Nikvove – und dies amüsiert mich. Das gescheckte Tier blickte mir aus wachen Augen entgegen. Beruhigend redend, tätschelte ich ihm den Hals. Wir beide würden gut miteinander auskommen.
    Das Innere der Kutsche war herausgerissen worden, doch im Gepäckkasten am Heck fand sich ein großes Bündel Kleidung. Am Stil der weiten Hemden mit den bunten Ärmeln erkannte ich, daß ich in Vallia sein mußte. Ein Schwindelgefühl ergriff mich. Die Herren der Sterne hätten mich überall auf Kregen absetzen können – aber nach Strombor und vielleicht Djanduin war Vallia der nächstbeste Platz für mich.
    Ich suchte mir ein Stück rotes Tuch, wand es mir um die Hüfte, zog das freie Ende zwischen den Beinen hindurch und stopfte es fest. Ein breiter Gürtel – leider nicht aus Lestenleder – stützte diesen Lendenschurz. Die einzigen Waffen, die ich finden konnte, waren zwei halb unter den Sitz gerutschte Dolche. Obwohl sie nur von mittlerer Qualität waren, besetzt mit zu vielen falschen Juwelen, würden sie mir gute Dienste leisten.
    Trotz der raffinierten Methoden waffenloser Verteidigung, die bei den Krozairs und den Khamorros gelehrt werden, ist Kregen kein geeigneter Ort, sich schutzlos zu bewegen. Dennoch mußte ich an Turko den Schildträger denken, der sich über meine beiden komischen Dolche vor Lachen ausgeschüttet hätte – bei Krun!
    Einige weiße Hemden wiesen an den Ärmeln goldschwarze Streifen auf. Es gab auch andere Farbkombinationen, doch überwogen das Gold und Schwarz. Nachdenklich kehrte ich zur Kutschentür zurück, knallte sie zu und fegte die Staubschicht von der glatten Fläche. Auf goldschwarzem Schild zeigte sich ein vergoldeter Schmetterling und bestätigte mir, daß ich mich in Aduimbrev befand. Jedenfalls war der Schmetterling auf goldschwarzem Untergrund das Wappen von Aduimbrev. Wenn ich mich wirklich in diesem Kovnat befand, wußte ich, wo ich war. Der arme alte Kov Vektor, der mit Einverständnis des Herrschers die Hand Delias erstrebt hatte, lebte schon lange nicht mehr; er war beim Kampf an den Drachenknochen leichtfertigerweise ums Leben gekommen. Die Erinnerung an diesen großen Kampf ermutigte mich.
    Eine Nebenlinie der Familie hatte geerbt, bestätigt durch den Herrscher, und der derzeit amtierende Kov war Marto Renberg, den ich allerdings nur aus der Ferne kannte. Die Aduimbrever galten als Anhänger des Herrschers; ich wußte nicht, was aus dieser Loyalität während der jüngsten Machtkämpfe geworden war.
    Ich befand mich in ziemlicher Nähe Vallias. Jenseits des Großen Flusses, in südlicher Richtung, lag Ogier. Im Westen, auf der anderen Seite eines Nebenflusses, erstreckte sich Eganbrev. Und nach Osten versperrte mir das Trylonat von Gelkwa den Weg. Trylon Udo hatte nach meiner Auffassung den Aufstand des gesamten Nordostens angeführt, und so schnell würde niemand vergessen können, was sie mir mit ihrer verdammten wiederaufstandenen Leiche angetan hatten, gar nicht zu reden von dem Schaden, den sie Vondium zugefügt hatten. Zankov, der Cramph, der den Herrscher getötet hatte, kam aus dem Nordosten. Ich mußte an Dayra und Ros die Klaue denken, und ein Teil meiner guten Laune verflog.
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als nach Osten zu reisen. Am besten suchte ich mir einen Weg nach Thengelsax, um in jener Stadt festzustellen, was während meiner Abwesenheit geschehen war. Dort konnte ich mir dann ein schnelleres Transportmittel beschaffen und mich nach Zamra oder Valka begeben, um anschließend nach Osten über das Meer nach Zenicce und Strombor zu fliegen. Ja, so nahm ich mir in diesem Augenblick vor und spuckte in den Staub – dies würde ich tun müssen.
    Nun ja, Sie wissen, wie das Sprichwort lautet: Der Mensch erntet,

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