Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Radvakkas heimgesucht worden, woraufhin die Stadtbewohner ihre Wut ausgetobt hatten. Nein – die Wahrheiten, die ich über Vallia erfuhr, gefielen mir ganz und gar nicht.
    Die kleine Feri hatte Mut. Sie war als Kundschafterin der Gruppe unterwegs gewesen und war ins Wasser geglitten, um sich mir ungesehen nähern zu können. Vermutlich hatte sie bei mir das sichere Gefühl gewonnen, daß ich nicht zu den Eisernen Reitern gehörte. Die übrigen aber wollten die Wanderung möglichst schnell fortsetzen, und nachdem ich noch ein wenig mehr über die allgemeine Lage erfahren hatte – ich werde davon sprechen, wenn es angebracht ist –, sagte auch ich, daß ich meinen Weg fortsetzen müßte.
    »Aber die Radvakkas sind in die gleiche Richtung gezogen, Ven.« Und: »Aber du bist ein Einzelreiter, Ven Jak!« Und: »Begleite uns, Ven!« Und so weiter, denn ich hatte mich ihnen unter dem Namen Jak der Drang vorgestellt, in der Annahme, daß der Name Dray Prescot hier wohl eine zu große Bedeutung haben würde.
    »Ich danke euch Vens und Venas. Aber vielleicht treffen wir uns unter glücklicheren Umständen wieder.«
    Noch während ringsum Remberees gerufen wurden, bestieg ich meinen Schecken und zog ihn herum. Ich winkte der Gruppe zu und führte die Nikvove in schrägem Winkel vom Therduim-Graben fort.
    Zielstrebig wandte ich mich nach Süden, den Spuren der Eisernen Reiter folgend, denn ich ahnte, daß die mir von den Herren der Sterne übertragene Aufgabe noch nicht voll erfüllt war.

5
     
     
    Bald würde die Nacht den Glanz der kregischen Monde an den Nachthimmel zaubern. Ich spürte den ersten Anflug von Müdigkeit. Schließlich hatte ich den Tag damit begonnen, auf dem Rücken eines Ponys eine Pferdeherde nach Santa Fé zu treiben, und ritt nun eine Nikvove und verfolgte eine Horde von Räubern, die unbändiger auftraten als alles, was der Westen jemals erlebt hatte; außerdem war ich noch vierhundert Lichtjahre weit durch das All gerissen worden. Allerdings muß ich sofort hinzufügen, daß ich mir der zurückgelegten Entfernung zu keiner Zeit bewußt geworden bin. Trotzdem konnte ich noch ein Weilchen durchhalten und beschloß, einen weiten Bogen um die vor mir reitenden Radvakkas zu schlagen und die Flüchtlinge einzuholen.
    Die Ebene wurde von einer Reihe flacher, mit hellem Gras bestandener Anhebungen abgelöst, und bald darauf begannen Baumhaine ihre langen Zwillingsschatten zu werfen. Ich behielt die Eisernen Reiter im Blickfeld und war doch ein wenig überrascht, als sie für die Nacht ein Lager aufschlugen und sich niederließen. Da ich es eilig hatte, umging ich ihr Lager und ritt in die Dunkelheit, während über meiner linken Schulter die Frau der Schleier schimmernd aufging.
    Wenn ich auf dem richtigen Weg war, mußten die Flüchtlinge ohne jede Pause energisch galoppiert sein. Kurz vor Mitternacht zeigten sich vor mir die Lichter einer Stadt. Ich hatte nur eine vage Vorstellung von der Geographie dieser Gegend; wenn ich mich nicht irrte, handelte es sich um die Siedlung Cansinsax. Zur Abschirmung gegen die Räuber aus dem Nordosten waren vor langer Zeit in einer langen Kette Forts errichtet worden. Der Therduim-Graben wurde erst später gebaut und verlief vorwiegend entlang der Grenze zwischen Aduimbrev im Süden und Sakwara im Norden. Die Saxes wurden nicht immer genau auf der Grenze errichtet, außerdem war die Grenze zuweilen durch Anordnung von oben verschoben worden.
    Ich lagerte außerhalb der Stadt. Nachdem ich die Nikvove versorgt hatte, holte ich ein wenig Schlaf auf und war längst wieder unterwegs, als Zim und Genodras über dem Horizont erschienen. Mich erfüllte ein Gefühl der Dringlichkeit, und dies veranlaßte mich, Dinge zu tun, die ich für richtig hielt. Wenn ich mich irrte, nun ja, dann hatte nur ich darunter zu leiden, denn ich war noch immer fest davon überzeugt, daß Delia in Strombor in Sicherheit war. Es durfte nicht anders sein.
    Zum Frühstück saugte ich die frische kregische Luft mehrmals tief ein. Die Nikvove rupfte Gras und schien mit ihrem Schicksal zufrieden zu sein.
    Hätte ich den Weg nach Norden gewählt und Aduimbrev über die dortige Grenze verlassen, wäre ich nach Thermin gelangt, in die Provinz des Herrschers. Irgendwie seltsam, daß ich mich noch absolut nicht mit der Tatsache abgefunden hätte, selbst dieser Herrscher zu sein! Herrscher von Vallia! Bei Vox! Wie bedeutungslos so ein Titel doch sein konnte!
    Hätte ich aber so gehandelt, überlegte ich

Weitere Kostenlose Bücher