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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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doch Zair setzte die Sichel an.
    Im Norden lag Thermin, eine Provinz des Herrschers, und in der Hauptstadt Therminsax mochte ich finden, was ich brauchte. Doch war ich von dem Wunsch, den kürzesten Weg zu nehmen, geradezu besessen. Also nach Osten ...
    Die Flüchtlingshorde hatte sich die Senke entlang nach Süden bewegt. Aus den Stoffen legte ich mir eine Satteldecke zusammen und band sie mit Seilen fest. Ich nahm mir Kleidung, soweit ich sie für nötig hielt, und besann mich dann auf meine Fähigkeiten als Paktun, als schlauer Glücksritter, und brach einen langen Holzstreifen von der Kutsche ab. Er sollte mir als Lanze dienen, während ich ein kurzes Stück als Holzschwert mitführen konnte. Ein- oder zweimal hatte mir schon ein Holzstück als Waffe gedient, und auf Kregen braucht ein Mann Waffen für Nahrung und Wasser.
    Die gescheckte Nikvove galoppierte mit dem ganz besonders glatten und ausgedehnten Rhythmus des Achtfüßers los. Ich warf einen Blick auf die frisch aufgeschüttete Steinbarriere. Oft wird Nalgre ti Liancesmot zitiert, ein längst verstorbener Stückeschreiber, dessen Arbeiten in vielen kregischen Gegenden bekannt sind. ›Es ist besser, das Lächeln des Freundes zu kennen, der dich in den Rücken sticht, als das Stirnrunzeln des Feindes, der dich von vorn angreift.‹ Dieser Spruch entstammt dem Zyklus ›Die Bosheiten Panadians des Ibreiver‹ und ist für mich nicht ganz einsehbar, auch wenn er etwas für sich hat. Jedenfalls sagte ich mir, daß es sinnvoll wäre herauszufinden, wovor die entsetzte Horde geflohen war.
    Ich hatte gute Chancen, von den Herren der Sterne jetzt in Ruhe gelassen zu werden, denn schließlich hatte ich ihr schmutziges Werk getan. Ich kam allmählich zu dem Schluß, daß unter den Everoinye Zwietracht herrschte. Wenn dieser Ahrinye mich wirklich lenken wollte, wie er es so elegant, so nachdrücklich formuliert hatte, konnte ich mich auf eine ziemlich anstrengende Zukunft gefaßt machen – eine Zukunft ohne jene schwachen Barrieren, die ich zwischen mir und den Everoinye bisher hatte errichten könnten.
    Als ich die Nikvove aus der Senke herauslenkte, kam ich mir also ziemlich störrisch und entschlossen vor. Vor mir dehnte sich das Land in einem weiten Panorama, ein herrliches Bild unter den Sonnen, in meiner Nähe staubigbraun, sich zum Horizont hin zu einem frischeren Grün verändernd. In mittlerer Entfernung, im gemischten Licht funkelnd, entdeckte ich einen Kanal, der absolut gerade von Nordwesten nach Südosten führte. Vielleicht handelte es sich sogar um eine direkte Verbindung bis nach Thengelsax. Auf jeden Fall führte die Ogie-Abzweigung ein Stück südlich von meiner derzeitigen Position von Osten nach Westen. Ich ließ die Nikvove dem Lauf des Kanals folgen.
    Als ich den Treidelpfad erreichte, runzelte ich die Stirn. Vor mir lag eine der Folgen des Chaos, das Vallia überrollt hatte. Der Kanal war in schlechtem Zustand, das Ufer übersät von Rankengewächsen, die Böschungen hier und dort eingerutscht. Das Wasser funkelte zart im Licht der Sonnen, wirkte aber abweisend und entwickelte kaum Strömung.
    An beiden Ufern erstreckte sich ein schmaler Vegetationsstreifen, Bäume und Büsche, die die flache Weite des Landes unterbrachen. Ich verhielt im Schatten eines Missalbaumes und schaute zurück. Dort hinten sah ich braune Staubwolken aufsteigen. Ich schaute genau hin. Eine Reitergruppe kam wie eine Reihe von Springteufeln in Sicht. Sie schienen keine Eile zu haben und ritten in Trab. Wahrscheinlich hatte der Felssturz einige von ihnen erwischt, so daß man den Verwundeten hatte helfen müssen. Aus unbekanntem Grund nahmen sie die Verfolgung erst jetzt wieder auf. Oder – und diese Erklärung war vermutlich viel richtiger – die Flüchtlinge waren dermaßen entsetzt gewesen von ihren Verfolgern, daß sie frühzeitig ausgerückt waren, und erst jetzt hatten die Verfolger den Abstand zusammenschmelzen lassen.
    Bei diesem unangenehmen Gedanken runzelte ich die Stirn.
    Die Leute aus Aduimbrev hätten eigentlich längst in Sicherheit sein müssen. Hätte ich ihnen folgen und mich über ihr Schicksal vergewissern müssen? Ihr Weg führte nach Süden. Verdammte Herren der Sterne! Während ich noch unentschlossen verharrte, hörte ich plötzlich hinter mir Wasser plätschern.
    Ohne zu überlegen, ohne mich umzudrehen, ließ ich mich von der Nikvove fallen, prallte auf eine Schulter, rollte unter einen Busch und kam zitternd hoch, bereit, mich zu verteidigen

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