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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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– gegen ein schlankes junges Mädchen, das in diesem Augenblick halbnackt und mit feuchtschimmernder Haut aus dem Wasser stieg und mich anlachte. Ihr rosiges Gesicht verriet ein ungetrübtes Vergnügen an meinen Turnübungen.
    »Du brauchst vor mir keine Angst zu haben, Ven. Ich werde dir nichts tun ...«, setzte sie an. Dann hielt sie inne, und der amüsierte Ausdruck verschwand von ihrem Gesicht. Sie hatte die Staubwolke und die Reiter gesehen und schien im strahlenden Licht der Sonne einzuschrumpfen. »Radvakkas!« Sie sprach das Wort mit solcher Angst und Abscheu, daß ich die von den Reitern ausgehende große Gefahr sofort erkannte. »Die Eisernen Reiter.«
    Ich stand auf und legte dem Schecken beruhigend eine Hand auf den Hals. Wieder schaute ich zu den Männern hinaus, die im wirbelnden Staub dahintrabten. Licht brach sich auf ihren Rüstungen und Waffen.
    »Die Eisernen Reiter?«
    »Ja – und daß du den Mund hältst, bis sie fort sind! Ich bete zu Vaosh, daß sie uns nicht sehen.«
    »Wir können über den Kanal schwimmen – sie gehören nicht zu den Kanalvölkern ...«
    Meine Worte waren ein Risiko, doch ich behielt recht. Sie nickte hastig, und ihr braunes Haar schimmerte, und die wasserfeuchte Tunika schmiegte sich eng an ihre Haut. Ihr Gesicht war klein und elfenhaft, und in ihren Augen stand ein erschrockener Ausdruck.
    »Das stimmt. Aber ihre Benhoffs würden den Kanal durchschwimmen, und die Radvakkas blieben auf sicherer Distanz vom Wasser.«
    So schwiegen wir und beobachteten die Reiter, und ich nutzte die Zeit, um die Äußerungen des Mädchens zu überdenken. Denn ich kannte Benhoffs. Der Benhoff ist ein zottiges kräftiges sechsbeiniges Reittier aus Nord-Segesthes. Die dort lebenden Barbaren benutzen diese Tiere so, wie meine Klansleute sich auf die Vove verlassen. Etliche kurze und heftige Kämpfe hatten die Barbaren Nord-Segesthes' vor langer Zeit gelehrt, daß es sinnlos war, sich mit einem Klansmann einzulassen. So beschränkten sie sich auf den Norden von Segesthes, einen Kontinent, der groß genug ist, um den Barbaren und Klansleuten eine unabhängige Existenz zu ermöglichen. Allerdings heißt es auch, daß ehrliche Klansleute weitaus wilder und blutrünstiger sind als jeder Barbar.
    Aber Benhoffs hier in Vallia? Nach bestem Wissen war der Benhoff hier ebensowenig bekannt oder im Einsatz wie die Vove. Ich schluckte die Bemerkung, die mir auf der Zunge lag, wieder hinunter und sagte statt dessen: »Du kennst diese Eisernen Reiter?«
    »Aye – Gurush vom Bodenlosen Sumpf möge sie ergreifen und zu sich herabziehen und ihre kranken Knochen niemals ausspucken!«
    »Ich bin fremd in dieser Gegend, auf der Durchreise. Erzähl mir mehr von den Radvakkas.«
    Fragend hob sie eine Augenbraue, ging aber nicht weiter auf meine Worte ein.
    Vielmehr erzählte sie mir, daß sie Feri vom Therduim-Graben hieße. Dieser Kanal verband Therminsax und Thengelsax. Ehe ich meine Bitte, mir von den Eisernen Reitern zu erzählen, wiederholen konnte, erschienen andere Kanalbewohner. Sie besaßen kein Schmalboot; sie wanderten den Treidelpfad entlang, und ich machte mich auf eine unangenehme Szene gefaßt, auch wenn mir die Gastfreundschaft der Kanalvölker bekannt war. Schließlich wurden Llahals gewechselt, und dem Pappattu wurde in angemessen zivilisierter Weise Genüge getan. Gemeinsam warteten wir, bis die Radvakkas nicht mehr zu sehen waren.
    Daß wir nicht bemerkt worden waren, schien diesen Leuten eine große Last von der Seele zu nehmen. Sie begannen zu lächeln und lebhaft miteinander zu plaudern. In kurzer Zeit erfuhr ich, daß die Unruhen den allgemeinen Handel gründlich durcheinandergebracht und die Gruppe ihre beiden Boote verloren hatte, was bedeutete, daß sie ihre Habe zu Fuß befördern mußte, bis sie eine der Städte am Graben erreichte, wo man Freunde hatte. Die Eisernen Reiter waren aus dem Nordosten herbeigaloppiert und terrorisierten das ganze Land. Sie traten in großen Banden auf und plünderten und brandschatzten; niemand war vor ihnen sicher.
    Trotz der lächelnden Gesichter und des freundschaftlich-kameradschaftlichen Tons gewann ich den Eindruck, daß diese Kanalbewohner nicht nur vor den Eisernen Reitern, sondern auch vor dem Leben ganz allgemein große Angst hatten. Das alte vallianische Reich bestand nicht mehr. Das Land litt unter den Streitereien verfeindeter Gruppen. Rachedürstende Städter hatten die beiden Kähne versenkt. Die Stadt war drei Nächte zuvor von den

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