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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Die Obszönität vor mir war aber von anderem Kaliber. Dennoch hatte sie bestimmt nichts mit mir zu tun. Ich schwankte.
    Einer der Radvakkas ließ seine Peitsche knallen, und der Kildoi wich dem Hieb mühelos aus und neigte sich sofort in die andere Richtung und ließ damit den kräftigen Hieb einer Eisenstange ins Leere gehen. Er war sehr gut. Noch ehe ich mich abwandte – denn ich wollte an meine Hauptaufgabe denken und mich nicht einmal für einen so großartigen Burschen in Gefahr bringen –, warf ein Eiserner Reiter angewidert seinen Holzknüppel zu Boden.
    »Siehst du's?« brüllte er. »Beim Eisernen Helm Getranchis. Hab ich's nicht gleich gesagt?«
    »Vielleicht hattest du recht«, antwortete jemand. »Aber er liefert uns eine gute Partie.«
    »Zu gut! Ich habe ihn erst einmal getroffen. Einmal! Das nennst du gute Partie?«
    »Vielleicht kannst du nicht geradeaus schlagen«, meldete sich eine dritte Stimme.
    Im Grunde hoffte ich, daß sich die Radvakkas in die Haare gerieten, doch setzten sie die Diskussion fort. Der Kildoi stand währenddessen still da, gefaßt und geschmeidig, und die Wunden bildeten schimmernde dunkle Flecke auf der Haut. Blut tropfte ihm über die harte Brust. Er rührte mein Mitleid. Und obwohl mich die ganze Sache nichts anging, zog ich nicht weiter.
    »Laß ihm noch einige Murs Zeit!« sagte der mürrische Radvakka schließlich. »Ihn auszutauschen war Zeitverschwendung. Er sollte den ganzen Tag in Ketten liegen – für einen guten Sklaven ist er viel zu gefährlich. Reine Zeitverschwendung.«
    »Also gut, noch einige Murs. Ich gebe zu, er ist schlimmer als ein Kataki.«
    Und wieder nahm das Hauen seinen Fortgang, und trotz seiner wunderbaren Wendigkeit mußte der Kildoi einige Schläge einstecken. Blut schimmerte auf seiner braunen Haut.
    Selbstverständlich ging mich diese Szene nichts an – ein fremder Diff, eine Gruppe von Feinden in einem Teil Vallias, der dem Zentrum feindlich gesonnen war. Was konnte es mich also angehen, der ich dringend einen Ring bei einer launischen Kovneva abliefern mußte, um den Befehlen der Herren der Sterne nachzukommen? Dabei stand ich überhaupt erst am Anfang; dahinter lauerten noch viele andere Probleme.
    Herrscher von Vallia. Lachhaft! Aber nur einmal angenommen, ich war wirklich Herrscher in Vallia. Dann ging mich alles an, was in diesem Land geschah, einschließlich der Sorgen des Volkes. Überhaupt hatte ich Zuneigung gefaßt zu diesem geschwänzten vierarmigen Wundermann, der blutüberströmt und noch immer trotzig seinen Peinigern die Stirn bot. Einen solchen Mann glaubte ich verstehen zu können. Die Sache ging mich nichts an – vielmehr betraf sie alle Menschen.
    So handelte ich nicht widerstrebend, sondern freudig, als ich mein Breitschwert zog und stumm die Hausruine betrat.

8
     
     
    Dies war nicht der Augenblick für Rücksicht und ehrenvolles Verhalten, es war nicht der Augenblick für die liebgewonnenen Traditionen des Kampfes. Hier mußte ich sehen, wo ich blieb.
    Ich traf die ersten beiden Radvakkas dicht über den Eisenrändern ihrer Brustharnische, schlug einem dritten meine Rückhand ins Gesicht und stieß einem vierten das Breitschwert ins Auge. Aber es waren insgesamt zehn – neun im Kreis und ein Mann außerhalb, der die Wetten notiert hatte, die anderen brüllten mich zornig an, rissen ihre Schwerter heraus.
    Die ersten beiden machten mir keine großen Schwierigkeiten, und ich sprang über ihre zu Boden sinkenden Körper, um die letzten drei zu attackieren. Der Wettenmann versuchte ein Messer zu werfen. Nun ja, er brachte es auf den Weg, doch lenkte ich es mit dem linken Arm ab. Das Breitschwert stieß zu und fuhr links zur Seite, und schon stand mir nur noch ein Kämpfer gegenüber.
    Der Radvakka brabbelte etwas Unverständliches über einen Teufel, doch ich hieb energisch seine Klinge aus dem Weg und streckte ihn nieder. Der Wetten-Schreiber hatte sich zur Flucht gewandt und versuchte durch das zerstörte Fenster zu steigen.
    Das Breitschwert wurde gehoben. Ich faßte am Schwerpunkt zu, ließ die Hand nach hinten fahren, schickte die Waffe auf die Reise. Der Mann hörte auf zu kreischen und sank nieder.
    Hastig zog ich den Dolch und schnitt dem Kildoi die Armfesseln durch. Das Seil, das seinen Schwanz am Pfostenring festhielt, wurde ebenfalls durchtrennt. Für ihn rang ich mir ein Lächeln ab.
    »Lahal und Llahal, Dom«, sagte ich. »Wir sollten schleunigst von hier verschwinden.«
    »Llahal, Dom. Du bist mir sehr

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