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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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verschiedenen Geschwindigkeiten einstellen müßten, und zwar mit einem gleichmäßigen Schritt, den ich auf achtundzwanzig Zoll festgelegt hatte. Hinter dieser Zahl steckte gründliche Überlegung.
    Wie Sie wissen, hatte ich bei Waterloo gedient, wo die Grundlage für mein irdisches Vermögen gelegt worden war, und ich hatte die Armee beobachtet, hatte mit Soldaten und Kommandeuren gesprochen und viel über die Landseite der Halbinsel erfahren. Das Trittmaß der britischen Armee betrug dreißig Zoll, das der französischen Armee fünfundzwanzigeinhalb. Marschierten die Briten unter normalen Umständen fünfundsiebzig Schritte in der Minute, kamen die Franzosen auf sechsundsiebzig. Dafür marschierten die Franzosen schneller als die Briten. Reine Statistik führte uns also nicht weiter.
    Es ging weniger um das Schnellermarschieren, als um die Annehmlichkeit des Marschierens. Denn was ich mit den Bürgern Therminsax' im Sinne hatte, war lebenswichtig – ein genaues, regelmäßiges Marschieren, ohne Ausfälle.
    Ich verbrachte eine Bur bei dieser Einheit und ihrem Ausbilder, einem gewissen Hargon dem Arm, einem barschen alten Knaben mit rundlichem Bauch und einem unerschöpflichen Vorrat von Geschichten aus seiner Jugend, da er als Söldner knapp – um Haaresbreite, bei Vox! – daran vorbeigegangen war, die Pakmort zu erringen. Ich behandelte diesen Burschen mit Respekt und gewann im Verlauf meiner Mitwirkung den Eindruck, daß die Männer sich verbesserten: Ihre Schritte wurden schwungvoller und die Formationen waren geschlossener. Kreidelinien gaben Schrittlänge und Wendepunkte an. Ich brüllte mit und lief nebenher und schurigelte und ermahnte und schwitzte dabei wie die anderen. Am Ende der Bur ließ ich die Abteilung halten und verkündete, daß die Männer sich gut machten und so weitermachen sollten, und daß sie sich dann keine Sorge mehr über die sichere Tatsache machen müßten, daß die Radvakkas sie niederhauen oder ich ihnen ein Ohr abschneiden würde – wobei letzteres entschieden unangenehmer wäre.
    Abwechselnd standen die Bürger auf den Mauern Wache und nahmen am Drill auf den großen Plätzen frei. Wenn sich jemand wunderte, was dieser intensive Drill beim Abwehrkampf von der Mauer nützen sollte, wagte er nicht offen davon zu sprechen.
    Aus Lagerhäusern voller Hoffiburs wehte ein unangenehmer Geruch herüber: Wir würden dieses Gut schleunigst aufbrauchen müssen, ehe uns alles verdarb. Die Leute in der Stadt gewannen einen Hauch ihrer früheren guten Laune zurück; die Vallianer, die sonst ausgesprochen phlegmatisch und stur, doch auch sehr eigenbrötlerisch sind, waren im Grunde aus dem Stoff, aus dem sich ein gefährliches Kriegsinstrument schmieden ließ.
    Von diesem Gedanken durfte ich mich nicht niederdrücken lassen. Was ich tat, tat ich für Vallia, für Delia und natürlich für meine Familie und mich selbst. Darüber machte ich mir keine Illusionen. Für so manche Kreger war ich ein Teufel in Menschengestalt, doch war ich burschikos genug, mir einzubilden, daß ich, Dray Prescot, im Vergleich mit den Radvakkas Phu-Si-Yantongs das kleinere Übel darstellte. Hoffentlich hatte ich damit recht ...
    Während ich meinen Weg flußaufwärts fortsetzte, kehrte ich zu meinen gewohnten nervösen Berechnungen zurück. Risiken und Chancen, die Gewißheit der Niederlage, wenn wir stillhielten und nichts taten, das Vertrauen, das ich in andere setzen mußte, die qualvollen Entscheidungen über die Delegation von Pflichten und Verantwortung ... ich konnte unmöglich alles allein erledigen. Hier leitete ich eine weitaus größere Unternehmung als in den Slums von Magdag. Ich brauchte Männer, die genau wußten, was ich wollte, die von mir ausgebildet worden waren und die dann ihre eigenen Leute auf den Kampf vorbereiten konnten.
    Und doch – andererseits spielte sich hier alles in viel kleinerem Rahmen ab als in den Slums. Dort hatte ich die Dienste von vielen hundert erfahrenen Sklaven und Arbeitern in Anspruch nehmen können, die mir alles Gewünschte herstellen konnten. Therminsax war mit Schmieden und Lederarbeitern und Zimmerleuten und dergleichen Handwerkern gut versorgt; doch fehlte es uns andererseits vorn und hinten an Eisen und Stahl. Kupfer und Zinn waren im Überfluß eingelagert – also mußten wir mit Bronze arbeiten.
    Als ich mich der flußaufwärts gelegenen Torbrücke des Letha-Baches näherte, stieg mir der Gestank stärker in die Nase. Verwesende Leichen, mit der Strömung in die

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