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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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fielen.

15
     
     
    »Wasser! Wasser!« Die Schreie stiegen zum Himmel auf, der infolge der herabregnenden Feuerbälle dunkler wirkte als sonst. Die Morgendämmerung würde bald einsetzen, doch sorgte das Ordnungsbewußtsein der Bürger dafür, daß die eingeteilten Wachen gut aufgepaßt hatten. Trompeten erklangen. Männer mit vollen Wassereimern liefen herbei. Es entstand ein lärmendes Durcheinander. Leute kletterten aus den Betten und schlossen sich halb angekleidet den langen Reihen von Eimerträgern an oder beugten sich weit über die Brüstungen, um das süße und gefährliche Wasser aus den Kanälen zu schöpfen.
    Die Leiter der Feuerwehr hatten die Lage schnell im Griff, denn viele Feuerbälle der Barbaren erloschen noch im schnellen Flug, andere fanden auf Ziegeldächern wenig Nahrung und erstarben knisternd. Wieder andere trafen auf brennbare Stoffe und loderten auf, und diesen Bränden rückte man energisch zu Leibe, überschüttete sie mit Wasser, zwang sie, sich schwarz qualmend zu ergeben.
    Der Angriff war von der unangenehmsten Seite der Stadt erfolgt; hier verlief der Letha-Bach durch ein befestigtes Tor und dann übelriechend an den Vosk-Mühlen und den Müll-Fabriken vorbei. Mit der Strömung wurde natürlich ein Großteil des Unrats von der Stadt fortgetrieben. So hatten die Radvakkas ihr Hauptlager stromaufwärts im Osten errichtet, und ihr Abfall strömte nun zu uns. Immer wieder mußten wir auch feststellen, daß man Leichen und Unrat und anderen Schmutz in den Fluß warf, um uns zu vergiften. Da Therminsax über Brunnen verfügte, die kristallklares Wasser spendeten, fluchten wir lediglich über die Radvakkas und tranken unser Wasser ungefährdet. Doch nach Löschung der letzten Brände, die sich ein wenig in der Wassermühle außerhalb der Schutzmauern festsetzten, wo der Schutz der Barrikaden nicht ganz ausreichte und frische Wachen aufzogen, sagte ich mir, daß wir den flußaufwärts gelegenen Zulauf würden freilegen müssen.
    So schnell konnte ich mich also doch nicht schlafen legen.
    Die Aufregung um den Feuerangriff hatte die Stadt früh erwachen lassen. Als die Sonnen aufstiegen und einen neuen schönen Tag verhießen, blieb ich stehen und schaute einer Gruppe von Männern zu, die sich in Reihen aufzustellen versuchten. Schon ganz früh hatte ich alle Therminsaxer heraussuchen lassen, die Militärerfahrung besaßen, und mochte sie auch noch so klein sein. Es enttäuschte mich – obwohl ich mich in einer solchen Stadt eigentlich hätte glücklich schätzen müssen –, daß sich lediglich dreiundvierzig Mann fanden, die schon einmal in einer Armee gedient hatten. Zehn Mann hatten außerdem auf Galeonen gearbeitet, und diese lebten nahe der Schänke mit dem Namen Schwertschiff und Barynth und waren oft dort zu finden. Ferner gab es gut hundert Mann, die im vallianischen Luftdienst gedient hatten. Da es sich hier um eine Organisation des Herrschers handelte, nahm er natürlich viele Rekruten aus den herrschaftlichen Provinzen. Mit diesen Männern hatte ich meine Arbeit begonnen.
    »Ich möchte, daß ihr euch zu höchst unbeliebten Ausbildern entwickelt«, hatte ich ihnen nachdrücklich eingeschärft. »Sorgt dafür, daß die Männer in Reihen marschieren und zusammenbleiben. Beschwert sich jemand, daß der Dienst über seine Kräfte ginge oder murrt er sonst herum, schickt ihn zu mir, wenn ihr nicht selbst mit ihm fertig werdet. Ich biege ihn dann schon zurecht.«
    Man schickte mir niemanden.
    Vermutlich nahm man an, ich würde jedem Unzufriedenen persönlich die Ohren abschneiden. Jedenfalls mühten sich die Männer mit ihrem Drill; aber dies war natürlich erst der Anfang.
    Die Männer bekamen mit, daß ich sie beobachtete, und jäh vollzog sich in ihren Reihen eine Art Wunder. Die Reihen begradigten sich, der Marschtritt fand seinen Rhythmus. Im Tritt zu marschieren, war allgemein bekannt und viel geübt; andererseits gab es viele militärisch Erfahrene, die davon nichts wissen wollten. Sie waren Paktuns gewesen und ein freies, bequemes Leben gewöhnt. Aber ich hatte mich unnachgiebig gezeigt.
    Jetzt trat ich vor und bellte: »Halt!«
    Die Kolonne kam abrupt ins Stocken, und nachfolgende Kämpfer traten bereits Stehengebliebenen in die Fersen. Dies veranlaßte mich zu einer lauten Schimpfkanonade – eine Rede, die ich immer wieder halten mußte. Ich predigte den Männern, daß sie den Gleichschritt lernen müßten, daß sie Haltung und Abstand zu wahren hätten und sich auf die

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