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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Männer und das Klagen und die Qualen der jungen Mädchen und auch der Mütter. Du willst die Tore öffnen und den Radvakkas Gold und Silber bieten, Getreide und Öl und Mehl, alle die guten Dinge, über die Therminsax gebietet. Und wenn sie genommen haben, was du bietest, werden sie lachen. Es sind ungebildete Barbaren, aber keine Dummköpfe. Einige von euch werden sie sofort umbringen, nur um anderen eine Lehre zu erteilen. Andere, die weniger Glück haben, werden gefoltert, bis die Stadt widerhallt von ihrem Geschrei, bis sie nur zu gern offenbaren, wo ihr den Rest eures Reichtums verborgen habt. Und dann werden die Radvakkas euch alle töten, nachdem sie sich mit euch und euren Frauen vergnügt haben. Wenn du das willst, Priester von Florania, dann öffne die Tore und heiße die Eisernen Reiter willkommen.«
    Er versuchte mit aufbrausendem Ton gegen meine Argumente anzukommen: »Das weißt du doch alles gar nicht! Bei Cansinsax und Thiurdsmot und Meersakden stießen sie auf Widerstand der Hamalier. Zu meiner Gemeinde gehören viele Müller und Bäckermeister, ergebene Männer, und meine Macht ...«
    »Zunächst werden wir Müller und Bäcker kaum brauchen«, unterbrach ich ihn unhöflich. »Und wenn du über Informationen gebietest, solltest du sie uns offenbaren. Von Cansinsax und Thiurdsmot wußte ich – aber was war bei Meersakden?«
    Meersakden war eine schöne Stadt in Sakwara, von der ich schon gehört hatte. Sie zählte gut siebzigtausend Einwohner.
    »Die Hamalier wurden dort von zwei Radvakka-Banden besiegt. Zwei solche Banden stehen auch vor unseren Mauern. Du kannst dir gegen sie keine Chance erhoffen ...«
    »Ich hoffe nicht, Priester von Florania. Ich weiß, daß wir eine Chance haben! Sie werden total vernichtet werden, die Phalanx von Therminsax wird ihnen unlösbare Rätsel aufgeben. Und«, – ich sprach mit boshaftem, schrecklichem Nachdruck –, »und solltest du den Verräter spielen oder die ehrlichen Bürger der Stadt aufwiegeln wollen, wird man dich verhaften, in Ketten legen und in die Verliese unter dem Deren des Justitiars bringen. Ist das klar?«
    Wir saßen im Ratszimmer des Palasts – des Deren – und wußten alle, daß tief unter uns berüchtigte Verliese lagen. Mit rotem Gesicht schloß der Mann den Mund. Er tat mir ziemlich leid, aber er irrte sich, und zwar so sehr, daß er unbegreifliche Todes- und Folterqualen in die Stadt holen würde, wenn man ihm seinen Willen ließ. Aber schließlich hatte er mit den Eisernen Reitern noch nichts zu tun gehabt.
    Der Oberpriester Opaz' kratzte sich an der Wange und sagte mit leiser Stimme: »Setz dich, Bruder, und halt an dich!«
    Nachdem dieses Problem ausgeräumt war, konnten wir nun jene Todeswaffe, die wir den gepanzerten Eisernen Reitern entgegenstellen wollten, im einzelnen planen.

16
     
     
    Die Tage vergingen. Die Männer marschierten und wurden gedrillt und schwitzten. Wir brachten ihnen bei, hintereinander zu marschieren, denn der Aufmarsch erforderte in diesem Punkt eine große Genauigkeit.
    Die Lanzen wurden in großer Stückzahl hergestellt, das hervorragende weiche weiße Holz des Lethabaumes erhielt Stahlköpfe, die als Lanzen, Haken oder Äxte geformt waren, schwere, gefährliche Hieb- und Stichwaffen, Hellebarden, Lederwämser wurden verdrahtet und mit Bronzeplatten benäht und bildeten Schutzoberteile; Schulterstücke wurden geschickt hinten festgemacht und ließen sich vor die Brust ziehen. Wegen der Schilde gab es die altbekannten Diskussionen; aber die Beteiligten waren keine Berufskrieger und standen der kritischen Frage ›Schild oder kein Schild?‹ viel pragmatischer gegenüber. Sie hatten die Hamalier mit Schilden kämpfen sehen, und obwohl die hamalischen Regimenter besiegt worden waren, kam es den Bürgern vernünftig vor, etwas in der Hand zu halten, hinter dem man sich ducken konnte. Die Schilde waren für sie tatsächlich so etwas wie eine Fortsetzung der Stadtmauern und Barrikaden. Vom Kinn bis unter das Knie reichten die Schilde und deckten einen Mann gut ab. Für die Waden wurden spezielle Bronzeschützer entworfen. Und was die Helme betraf – die Fabrikationsmöglichkeiten der Stadt waren voll ausgeschöpft.
    Nun ja, die alten Voskschädel würden nicht zum erstenmal in einem Pfeilhagel stürmen.
    Voskschädel sind bekanntlich sehr hart. Außerhalb der meisten Siedlungen Kregens liegen sie haufenweise herum. Die Vallianer hatten Wassermühlen gebaut und mit Hilfe der Wasserkraft Hämmer errichtet, die

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