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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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unbesonnen, undiszipliniert, so waren die Zairer! Und genau diese Tatsache, so vermute ich, hat die mystischen Disziplinen entstehen lassen, die aus den Krozair-Orden jene ungemein geordneten Institutionen machen, als die ich sie kannte. Einige der besten Eigenschaften der Krozairs versuchte ich auf meine Krovere-Bruderschaft von Iztar zu übertragen.
    »Was kann es schaden, Zunder? In Kürze werden wir an seiner Seite kämpfen und wahrscheinlich alle zu den Eisgletschern Sicces eingehen.«
    »Oder im Glanze Zims zur Rechten Zairs sitzen«, sagte ich.
    Zunder schürzte die Lippen, seufzte kurz und sprach ausgiebig seinem Wein zu. Zarado schaute mich lediglich an. Nach kurzem Schweigen fuhr Zunder fort: »Anscheinend hast du in Sanurkazz die Ohren offen gehalten. Ich stamme übrigens aus Zimuzz.«
    Nun kannte ich seine Heimat. Fragend wandte ich mich zu Zarado um.
    »Ich? Ich bin in Zamu geboren.«
    Ich weiß, daß mir in der Hitze des Augenblicks zuweilen die Zunge durchgeht, und sagte daher: »Ich habe wirklich gut zugehört. Außerdem ist es von Zeit zu Zeit meine Gewohnheit, Zair anzurufen. Dies ist durchaus nicht abwertend gemeint.«
    »Wenn ich das annehmen müßte«, sagte Zunder gelassen, »würdest du auf dem Boden verbluten, ehe du auch nur wüßtest, was mit dir geschähe.«
    »Aye«, sagte Zarado gelassen.
    Ich wußte, woran ich mit den beiden war.
    Wir setzten unsere Unterhaltung fort, und ich deutete vorsichtig an, daß mich lediglich das Können der beiden als Kämpfer für Therminsax interessierte. Mit Mühe verzichtete ich darauf, mich nach meinen Söhnen zu erkundigen, bis eine zufällige Bemerkung die Sprache auf Zy brachte, woraufhin ich nervös die Ohren spitzte. Es wäre aber töricht gewesen, eine direkte Frage zu stellen, denn meine Situation war die eines Kopfjägers aus Borneo im Gespräch mit einem New Yorker aus Manhattan; ich durfte keine speziellen und womöglich auch noch parteilich gefärbten Kenntnisse offenbaren.
    Dann brachte das Gespräch doch noch eine gute Wende, die von Zarado eingeleitet wurde. Gähnend reckte er sich und sagte: »Bei der Gesegneten Mutter Zinzu – das brauchte ich dringend! Aber jetzt gehe ich schlafen. Ich bin nicht euer Pur Dray Prescot, Jernu.«
    Die Tür öffnete sich.
    »Der ist Prinz Majister von Vallia«, sagte ich.
    »Ja, das wird behauptet. Aber er ist zugleich Krozair von Zy, und das ist viel wichtiger. Seine Söhne schlagen sich gut ...« Zunder verzog das Gesicht. »Ich würde dies nicht zugeben, wenn ich ein Fläschchen weniger getrunken hätte. Zu gern wäre ich auch dem Orden von Zy beigetreten – aber das Schicksal hat es mir anders bestimmt.«
    »Ha!« sagte Zarado.
    »Das Wohlergehen der Söhne des Prinzen Majister ist ausgesprochen wichtig.« Die beiden wechselten einen schnellen Blick und blickten dann mich an, und ich wußte, daß mein starres, böses Gesicht mehr verriet, als mir lieb sein konnte. Doch offensichtlich hatte keiner der beiden Pur Dray, Krzy, je zuvor gesehen. »Geht es ihnen gut? Sind es große Krozairs?«
    »Sie machen sich gut, wie man nicht anders erwarten sollte ...«
    Sie können sich vorstellen, daß ich aufmerksam lauschte, als Zarado und Zunder nun die Streiche und Leistungen meiner beiden Söhne am Auge der Welt eingehend beschrieben. Sie waren gesund. Sie kämpften gegen die Grodno-Teufel, sie lebten gut, und ihre Swifter brachten Jahr für Jahr wertvolle Prisen. Zeg, der als König von Zandikar wirkte, hatte sein Reich zu einem großen Machtfaktor am Binnenmeer ausgebaut. Seine Flotte galt als wichtiges Werkzeug im ewigen Kampf der Zairer gegen die Grodnim. Ich ließ mir kein Wort entgehen, doch schließlich gähnte Zarado erneut und sagte, er müsse sich hinlegen, sonst würden ihm, bei Zogo der Hyr-Peitsche, noch die Augen aus dem Kopf fallen.
    Da hörte ich den schrillen Trompetenton von den Mauern und sagte: »Ich glaube nicht, Pur Zarado, ich glaube nicht. Die Eisernen Reiter greifen an. Wahrscheinlich wird man dich und dein Schwert auf den Mauern oder an den Barrikaden brauchen.«
    Die beiden fluchten heftig, schnappten sich ihre Waffen und liefen, nur in Tuniken und Sandalen gekleidet, ins Freie. Ich war ihnen bereits weit voraus. Die Eisernen Reiter umschlossen brüllend die Stadt. Sie schwangen lange, mit Gewichten beschwerte Seile, die sie im richtigen Moment losließen, so daß die Feuerbrände, die am Ende festgemacht waren, in hohem Bogen auf die Dächer und Mauern Therminsax'

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