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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Bursche mit scharfen Augen, nickte hastig. »Wir haben schon viele Stiele fertig – in der unglaublichen Länge, die du angefordert hast, Jen Jak. Das Lethaholz ist wie verlangt von bester Qualität. Die Bäume werden gefällt ...«
    Er hätte noch weitergesprochen, doch ich hob die Hand.
    »Diese langen Schäfte aus biegsamem weißen Lethaholz und die kleinen scharfen Stahlspitzen ergeben gemeinsam die Waffe, mit der wir die Radvakkas besiegen. Eine solche Waffe wird Lanze genannt. Die Schäfte sind im Augenblick achtzehn Fuß lang; später verlängern sie sich auf zweiundzwanzig oder werden auf elf oder zwölf zurückgenommen. Im Augenblick müssen wir sie herstellen, um die Männer in ihrem Gebrauch zu unterrichten.« Herausfordernd starrte ich die Meister der Schmiede- und Zimmermanns-Zunft an. »Ich brauche sechzehntausend dieser Waffen.«
    Als die lauten Proteste erstorben waren, fuhr ich fort: »Sechzehntausend. Und je eher diese Waffe in nennenswerten Zahlen produziert wird, desto eher können wir damit beginnen, gegen die Radvakkas vorzugehen. Die Männer sind es bereits leid, mit Besenstielen zu üben.«
    Und natürlich kam auch die Frage der Bezahlung wieder auf. Ich schmetterte sie wie immer ab. »Der Justitiar ist bevollmächtigt, solche Anschaffungen zu genehmigen. Das Bokkertu ist absolut legal.«
    Unruhig scharrten Füße. Jeder Mann, der sich der Armee verpflichtet hatte, erhielt eine Bescheinigung, auf die er hoffentlich eines Tages seinen Sold einfordern konnte. Der Tod des Herrschers erwies sich hier als kitzlig, doch waren seine Ernennungen zugleich auch im Namen Nazab Nalgres ausgestellt und gesichert durch Ländereien in und um Thermin. Mehr als einmal hatte ich nicht übel Lust, damit herauszuplatzen, daß ich der Bursche war, der Krone und Thron von Vallia übernommen hatte – wenn auch nicht in eigentlichem Sinne! –, und daß ich der Herrscher war und Therminsax mein ganzes Reich. Sie verstehen sicher, warum ich schließlich doch darauf verzichtete und mir einredete, daß Jak der Drang hier mehr Gutes tun konnte als Dray Prescot. Vielleicht irrte ich mich; es gibt Stimmen in dieser Richtung, aber damals hielt ich den von mir eingeschlagenen Weg für richtig.
    Und dieser Weg machte es erforderlich, eine unüberwindliche Phalanx von Lanzenträgern zu schaffen, an denen sich die Eisernen Reiter die Zähne ausbeißen mußten.
    Gewöhnlich werden Pläne ausgehöhlt, indem man Dinge nicht zu Ende denkt. Ich wußte, ich ging ein schreckliches Risiko ein, indem ich unsere Hoffnungen auf diese eine Chance richtete. Die Phalanx – nun ja, sie hatte mich schon mehr als einmal gerettet und würde mir – bei Zair! – auch wieder nützen. Der Oberpriester des Tempels von Florania jedoch – ein engstirniger kleiner Mann, der nur seinen Standpunkt gelten ließ – war absolut davon überzeugt, daß meine Pläne fehlgehen mußten. Er raffte seine Robe zusammen, stand auf und deutete mit dem spitzen Zeigefinger seiner freien Hand auf mich.
    »Dort sitzt der Mann, der alle unsere Söhne in den Abgrund von Cottmers Höhlen werfen will. Die Eisernen Reiter wollen plündern. Öffnen wir ihnen doch einfach unsere Tore, stillen wir die Gier der Radvakkas: Wir sind eine reiche Stadt. Natürlich werden wir unsere wertvollste Habe vorher verstecken. Wenn die Radvakkas ihre Beute eingesammelt haben, werden sie fortreiten. Unsere Stadt wird verschont bleiben, und nach wenigen Sommern haben wir unsere Verluste aufgeholt.« Er starrte auf den Oberpriester Opaz', einen dünnen asketischen Mann mit fiebrigem Blick und schlechter Haut, die immer wieder Pickel und Furunkel hervorbrachte. »Was meinst du, Bruder in Opaz? Liegt nicht in meinen Worten die wahre Weisheit? Warum beugen wir uns so willenlos diesem wilden Paktun, Jak dem Drang? Der Herrscher ist tot, seine Urkunden sind wertlos. Erhalten wir unsere Stadt.«
    Niemand sagte etwas, doch alle schauten auf mich. Ich warf dem Oberpriester Opaz' einen kurzen Blick zu und registrierte mit großer Erleichterung, daß er dem Priester Floranias die kalte Schulter zeigte. Ich stand auf, legte die Hände flach auf den Tisch, neigte meinen alten häßlichen Voskschädel und bezweifle nicht, daß mein Kinn vorstand wie der wehrhafte Rammsporn eines Swifters.
    »Priester von Florania, ich werde dir sagen, warum wir unsere Tore nur öffnen werden, um zum Kämpfen hinauszumarschieren. Ich mag Kämpfe und Schlachten und Kriege nicht. Ich verabscheue den Tod prächtiger junger

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