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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zurückkehrte und Anspruch auf Aduimbrev erhob, fände sie eine grundsätzlich veränderte Situation vor, die ihr nicht gefallen konnte. Ich freute mich nicht sonderlich auf die Begegnung. Bei Vox, in Wahrheit verabscheute ich den Gedanken an die bevorstehende Auseinandersetzung.
    Denn überall in der Armee, in den Phalanxen, bei den Hakkodin, in der Kavallerie und bei den Bogenschützen wurde nur noch davon gesprochen, als mächtige Armee nach Vondium zu marschieren und dort Jak den Drang zum Herrscher auszurufen. Die Freischärler waren ebenfalls dafür. Sie wußten nur zu gut, auf welcher Seite vom Brot die Butter klebte. Ich lächelte zurückhaltend, wenn dieses Thema aufkam und sagte nur: »Tsleetha-Tsleethi«: Alles zu seiner Zeit.
    Natürlich entging mir nicht die Ironie der Situation, die sich aus der Säuberung des Hawkwa-Landes für mich ergab. Die Hawkwas wußten durchaus, daß wir auf Vondium hätten marschieren können (niemand glaubte wirklich, daß die hamalischen Swods gegen die Phalanx eine Chance hatten, so oft ich auch anderslautende Warnungen äußerte), und waren mir sehr wohlgesonnen, weil ich die Armee benutzte, um die Eisernen Reiter aus ihrem Land zu vertreiben. Von den Everoinye sagte ich kein Wort; doch wenn es überhaupt jemals eine ironische Situation gegeben hat, dann diese.
    Die Kampagne nahm ihren Fortgang, und allmählich rückte der Tag der letzten Abrechnung heran. Unsere Kundschafter und unsere zwei Flugboote unterrichteten uns über Position und Kampfkraft der Radvakkas. Wir marschierten auf. In staubigen Kolonnen wälzten wir uns über das Land und verringerten den Abstand immer mehr.
    Nachdem wir den Kern des Hawkwa-Gebiets, Süd-, Ost- und West-Stackwamores und die anderen Provinzen geräumt hatten, marschierten wir nun in nördlicher Richtung durch Urn Stackwamor. Vor uns, noch weit entfernt, ragten die Eisgipfel der südlichen Ausläufer der Berge des Nordens auf. Unsere Stoßrichtung verlief leicht nach Osten, zur Küste zu, mit der Absicht, die Radvakka-Horde am Sabbator-Fluß in die Enge zu treiben. Der Fluß mündete gegenüber der Insel Vellin ins Meer und trennte Urn Stackwamor von dem weiter nördlich gelegenen Trylonat Zaphoret. In diesem Teil des Landes gab es viele Peel-Türme, die dunkel und stämmig vor dem Himmel aufragten. Die Völker hatten energisch Widerstand geleistet, und viele Peel-Türme waren zerstört, denn die Radvakkas hatten keine Rücksicht gekannt. Nahrungsmittel zu beschaffen, war keine große Schwierigkeit; aber die Armee verzehrte gewaltige Mengen, und ich wußte, daß wir den Feldzug schnellstens beenden mußten. Ich konnte zwar jederzeit Zahlungszusagen ausschreiben, doch brachten die nichts, wenn es nichts zu essen gab.
    »Ich bin kein Feigling, das weißt du«, sagte Barty. »Aber ich kann nicht länger warten. Ich begreife deine Rücksichtnahme auf die Hawkwas nicht, bei Vox! Wir haben viel von ihnen einstecken müssen. Ich muß los, um Dayra zu suchen!«
    »Geh mit meinem Segen! Möge Opaz mit dir fliegen. Aber ich muß beenden, was ich hier angefangen habe. Wir sehen uns bei Olordins Brunnen. Ich komme, so schnell ich kann.« Ich musterte den schlanken, unbefangenen, guterzogenen jungen Mann und seufzte. »Und paß gut auf dich auf, Barty Vessler! Meine Tochter stellt bestimmt höchste Ansprüche an jeden Mann.«
    Er errötete und begann zu stammeln und beschwor alle möglichen verquasten Gefühle. Barty Vessler. Ja. Nun ja, ich verabschiedete ihn geduldig, während er beim Besteigen seines Flugbootes die Fantamyrrh beachtete, und wir brüllten uns Remberee zu. Er flog ab.
    Und mit einer gewissen Wildheit – ich gebe es zu – ließ ich meine Armee antreten und gab Volodu der Lunge Anweisung, zum Marschieren zu blasen. Und so machten wir uns auf in den letzten Kampf gegen die gepanzerte Macht der Eisernen Reiter.

19
     
     
    Jene Armee war hervorragend, kein Zweifel. Die Männer waren weit marschiert und hatten zusammen gekämpft und gesungen. Jede Einheit kannte ihre Pflicht und erfüllte sie – und mehr. Die Phalanxen – wir hatten inzwischen zwei voll ausgestattete Formationen dieser Art – marschierten in der Mitte, an den Flanken und dazwischen Bogenschützen und Hakkodin. Die Kavallerie trabte an den Flügeln. So rückten wir vor wie eine gigantische scharlachrote und bronzebraune Woge. Dabei benutzten wir die alten Voskschädel-Helme, oft mit Eisen- anstelle von Bronzebeschlägen besetzt. Mühelos überrannten wir gegnerische

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