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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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selbstbewußte Armee, und hatte die Radvakkas rücksichtslos verscheucht. Kein Wunder, daß mit angehaltenem Atem von diesen Taten gesprochen wurde. All jene mühsamen Monate trugen nun reichliche Früchte. Die Zeit war gut genutzt worden. Niemand fragte, was es mit dieser neuen vallianischen Armee auf sich hatte oder wie sie sich gegen die Hamalier halten würde. Sie hatte gesiegt. An den Speeren hing der Siegeslorbeer.
    Der Mann, der dies alles erreicht hatte, der berüchtigte Jak der Drang, hatte das Volk angestachelt und sammelte nun eine Streitmacht gegen Vondium. Greift zu den Waffen, Freunde! Versammelt euch zum letzten Kampf – sobald die Hauptstadt wieder vallianisch ist, mußte der Rest des Landes folgen.
    Natürlich entging mir nicht die interessante, wenn auch ironische Tatsache, daß diese Entwicklung auch von eben jenen Leuten ermöglicht worden war, die sich zuvor auf das energischste von Vondium hatten freimachen wollen, um innerhalb des Reiches unabhängig zu sein. Bei den Hawkwas gab es noch starke Bestrebungen, diese alten und meiner Ansicht nach falschen Träume weiterzuverfolgen. Das Volk des Nordostens aber marschierte mit Jak dem Drang, um ein starkes und vereintes Vallia zu erschaffen.
    Bitte bedenken Sie, daß ich nicht der Ansicht war, unsere Probleme würden sich mit dem Wiedereinzug nach Vondium von allein erledigen. Große Bereiche des Inselreiches würden unter nicht-vallianischem Einfluß bleiben. Aber wenn schon nicht das Ende, so würde die Eroberung Vondiums immerhin den Anfang vom Ende dieser Entwicklung signalisieren.
    Bei der Vorbereitung des Flugbootes für meine Rückkehr war sich Delia treu geblieben. In einigen der zahlreichen Flechtkörbe waren neben Nahrung und Waffen auch scharlachrote Stoffballen verstaut ...
    Farris, Lord von Vomansoir, löste mich als Vollerpilot ab. Obwohl wir uns viel zu sagen hatten, fanden wir kaum die Worte ... Er begrüßte das, was ich ihm über die jüngsten Ereignisse in seiner Provinz zu berichten hatte. Er hatte in Valka mutig gekämpft, ebenso wie ich in Vomansoir, und so standen wir auf gutem Fuß.
    »Sobald wir in Vondium einmarschieren, Majister«, sagte er. »Sobald das Volk mit neuer Hoffnung zu einer starken zentralen Macht aufschauen kann ...«
    »Nicht Majister, Farris – ich heiße Jak der Drang. Und eine starke zentrale Macht – wie du es ausdrückst – könnte ein Fehler sein.«
    »Daran kannst du nicht ernsthaft glauben!«
    »Manchmal nicht. Manchmal aber doch. Im Grunde würde ich Vallia am liebsten in Ruhe lassen. Die Leute ihr Leben nach eigenen Vorstellungen leben lassen.« Damit Farris mich auch bestimmt richtig verstand, mußte ich hinzufügen: »Und wir werden alle Sklaven befreien. Dies kostet Zeit und wird ein schreckliches Durcheinander auslösen; aber ich bin dazu entschlossen.«
    »Da wirst du mit lebhafter Opposition rechnen müssen. Aber das weißt du natürlich.«
    »Aye.«
    Während seines Aufenthalts bei meinen Valkanern hatte Farris viel mitbekommen von unseren Sitten und Gebräuchen und hatte nun wohl auch ein viel klareres Bild davon, wie wir uns Vallias Zukunft vorstellten. Daß wir richtig lagen, war die Grundvoraussetzung für unser Tun, denn uns war bekannt, wie gefährlich blinde Arroganz und Überlegenheitsgefühl sein konnte. Der Anblick der Sklavengehege aber verstärkte nur unsere Entschlossenheit, auf diesem Weg weiterzumachen, in aller Bescheidenheit und im festen Glauben daran, daß wir das Richtige taten.
    »Die Männer, die einst Sklaven waren, kämpften sehr engagiert in der neuen vallianischen Armee«, sagte ich zu Farris. »Sie kämpfen, weil man ihnen die Freiheit versprochen hat.« So verachtenswert ein solches Hilfsmittel auch sein mochte, glaubte ich mir doch einreden zu können, daß es in diesem Fall angebracht wäre; daß damit an den mutigen Brumbytes, den wilden Hakkodin, den herumziehenden Kampfhorden, die sich um Vondium zusammenzogen, kein Verrat begangen wurde. Aber diesem Gedanken folgte sogleich die Erleichterung. Wer sollte diese Männer wohl wieder ins Joch der Sklaverei zwingen, nachdem sie eine Armee gebildet hatte, nachdem sie nun wußten, was freie Menschen leisten konnten, nachdem sie sich selbst als Menschen erkannt hatten? Allein in den herrschaftlichen Provinzen würde es ausreichend Höfe und Werkstätten und andere Berufungen für sie geben.
    Ich setzte Farris in der Nähe seiner Provinzhauptstadt in Vomansoir ab. Von den Anführern der belagernden

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