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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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was im Grunde gegen meine Natur ist –, wenn ich nicht von Barty gerettet worden wäre. Er hatte mit einigen Freunden in der Nähe gewartet und kam nun zu uns. Er hatte Flugboote und Proviant und Freunde; und er meldete, daß Dayra in Olordigs Brunnen gewesen, aber längst fort sein mußte.
    »Beruhige dich, Barty!« sagte ich. »Die junge Dame kann gut auf sich allein aufpassen.« Beinahe hätte ich ihm von Ros der Klaue erzählt, von dem Tigermädchen, von der hübschen Chavonth-Maid in schwarzem Leder.
    »Da hast du sicher recht, Jak.« Barty musterte mich. Obwohl er sich noch immer als der elegante, vornehme junge Mann gab, als den ich ihn kennengelernt hatte, war das rauhe Leben doch nicht ohne Auswirkung auf ihn geblieben. Mit gesenkter Stimme sagte er: »Wenn sie ihrem Vater auch nur ein bißchen ähnelt, tut mir jeder leid, der so töricht sein sollte, sie zu kränken.«
    »Wir haben eine Aufgabe, Barty.« Ich erzählte ihm von meinem Plan, auf den er begeistert reagierte. »Die Felder müssen bestellt werden, fordern die Hamalier und meinen damit die vallianischen Bauern. Wir bringen sie fort und in Sicherheit. Einige aber werden von den hamalischen Rasts eingesperrt und müssen von morgens bis spät abends auf den Feldern schuften, neben ihren Sklaven, bewacht von Peitschenträgern. Einen solchen Hof gibt es hier ganz in der Nähe. Wir haben einen Aufruf losgelassen, und die Männer werden kommen ...«
    »Ich weiß, Jak«, sagte Barty. »Dein Name ist in dieser unruhigen Zeit wirkungsvoll. Die Männer werden kommen.«
    Und das taten sie auch. Bei Nacht schlichen sie aus ihren Verstecken in entlegenen Winkeln des Waldes oder in den Bergen, denn Vallia ist zwar fruchtbar und dicht besiedelt, doch gibt es darin noch sehr viel Unerforschtes. Viele unzugängliche Orte bleiben unbewohnt und dienen in Unruhezeiten als Zuflucht. Die Männer kamen, und wir stürmten den bewachten Hof und befreiten sämtliche Vallianer, die wir dort antrafen, ob frei oder versklavt, machte keinen Unterschied; die Frauen und Kinder schlossen sich der Schmalbootflotte an, die nach Nordosten fuhr, und die Männer verstärkten eine der zahlreicher werdenden Widerstandsgruppen. Wir lachten und rechneten uns die Aktion als Sieg an.
    Etwa um die gleiche Zeit – es lief zwar langsam, aber gut, und ich begann meinen Besuch in Valka vorzubereiten – trat ein Ereignis ein, dessen Bedeutung ich damals nicht ahnen konnte, das später aber ganz entscheidend dafür sorgen sollte, daß ich am Leben blieb. Unsere Bande hatte eine Gruppe Dorfbewohner befreit und auf den Weg geschickt. Wir lagerten. Eine Gruppe Einheimischer – in anderem Zusammenhang mochte man sie Bauern nennen – bedachte uns mit mürrischen Blicken und verweigerte die Mitarbeit: Wir hatten festgestellt, daß sie aktiv mit den Hamaliern zusammengearbeitet hatten. Sie hatten sich gegen ihre eigenen Leute mit den Hamaliern verbündet. Als sie ihren Irrtum einsahen und fliehen wollten, waren sie verhaftet worden.
    Es gibt überall Menschen, die so handeln, bei Zair; man muß das Böse nur richtig einschätzen. Einige meiner abgehärteten alten Klingenkameraden – vor allem Dorgo der Clis, der sich lautstark äußerte – waren dafür, die Truppe sofort aufzuhängen.
    So lag es an mir, den Burschen im unwirklichen, dramatischen Licht der Lagerfeuer die Leviten zu lesen. Ich sagte viele Dinge, die ich hier an anderer Stelle schon angeführt habe. Das menschliche Leben ist heilig, sei es nun Diff oder Apim. Diese Leute waren in die Irre geführt worden. Gewiß, sie hatten gute Mitbürger einem schlimmen Schicksal ausgeliefert, doch wer Rache um der Rache willen verübt, vernichtet sich nur selbst, wenn er die grundlegenden Motive außer acht läßt. Umbringen wollten wir diese Leute nicht. Wir würden sie freilassen, und in ihrer Schande würden sie sich künftig an den Weg der Gerechtigkeit halten. Nun ja, selbst damals war ich nicht so naiv zu glauben, daß von ihnen keiner mehr sündigen würde; doch wegen der Errettung einiger weniger mußte allen verziehen werden. Es war ein mühsamer dialektischer Kampf; doch schließlich und weil Jak der Drang das Wort hatte, setzte sich meine Ansicht durch.
    Als meine Leute die Gefangenen widerstrebend freiließen, verließ eine kleine Gruppe sofort den Feuerschein und verschwand in der Nacht.
    Die Leute, die da so schnell untertauchten, gehörten nicht zu meiner Truppe; aber sie waren fort. Sie hatten kampferfahren ausgesehen. So verließen

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