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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Vox!
    So schaute ich mir denn Norgoth an, diesen Tarek Malervo Norgoth, und spürte das bekannte Brausen des Blutes in den Adern und preßte mir die Fäuste fest gegen den unteren Teil des Rückens und biß die Zähne zusammen, um das Gespräch auf einer halbwegs zivilisierten Ebene zu halten. Aber es machte mir Mühe, bei Zair, es machte mir Mühe!
    Endlich entkrampften sich meine Kiefer, und ich würgte mit ruhiger Stimme heraus: »Auf der Stelle, Norgoth? Dann rechnet ihr doch sicher damit, daß ich euch ein Nein mit auf den Weg gebe, oder?«
    »Aye! Damit rechnen wir! Dies habe ich gleich gesagt!«
    »Ich aber nicht!« entfuhr es Ralton Dwa-Erentor. Auf seinem abweisenden Gesicht malte sich Entschlossenheit, als habe er sich zu einer Anklage aufgerafft, die nun aus ihm herausdränge. Seine finstere Miene kam einer Meuterei nahe. »Wir müssen uns mit ehrlichen Vallianern gegen die Racter und die Schweinehunde aus Hamal und ihre opazverfluchten Söldner-Cramphs stellen!«
    Es heißt, ›Freunde‹ und ›Freundschaft‹ entwickelten sich zu schmutzigen Worten in der wunderbaren neuen Zivilisation, die wir hier auf der Erde erbauen. Dies mag stimmen – und auch bedauerlich sein. Doch während ich Raltons energischen Äußerungen zuhörte, stieg in mir das Gefühl auf, daß wir unter anderen Umständen Freunde hätten werden können. Seine Entschlossenheit auszusprechen, was er glaubte, auch gegen die erkannte Meinung des Botschafters, gefiel mir.
    Ich blickte Malervo Norgoth stirnrunzelnd an.
    »Warum hat dich Layco Jhansi zum Leiter der Abordnung ernannt, wenn es dir nur darum geht, eine Ablehnung zu hören?«
    Die Frage ließ Ralton erneut überschäumen; aber die Frau wandte ihr Schlachtschiffgesicht in seine Richtung, und er verstummte, auch wenn der Zorn noch sichtlich in ihm brodelte.
    »Wir wußten, daß sich die Racter mit dir in Verbindung setzen würden. Dies alles schien uns als Grund auszureichen.« Die Verachtung, die Norgoth ausstrahlte, schmerzte.
    Jeder bespitzelte jeden, das alte Spiel. Eine der kleinen Lebensregeln, an die sich ein ehrlicher alter Seebär gewöhnen mußte. Und wieviel von alledem war das üble Werk Phu-Si-Yantongs?
    »Trotzdem sehe ich noch keinen Sinn in Jhansis Mission.«
    »Verbündest du dich nun mit uns gegen die Racter oder nicht?«
    »Ich habe dir vorhin schon gesagt, ich werde darüber nachdenken und dir meine Antwort bald übermitteln.«
    Ein Rasseln des Zauberers lenkte mich von Norgoth ab.
    Eine schreckliche kahle Weiße verhüllte seine Augen, die wie Leichenaugen aussahen und mich blicklos anstarrten. Schaum erschien auf seinen Lippen und tropfte weißlich-grünlich auf seinen Bart. Der Mann zitterte. Er bebte wie ein Baum im Sturm. Das Prasseln seiner Morntarch erinnerte mich an das Krabbeln von Rattenfüßen. Er hob den rechten Arm, streckte ihn horizontal aus. Die Faust ging auf, und die langen braunen Fingernägel, schmutzberingt, spreizten sich, und der Zeigefinger wies auf meine Brust.
    Sein Keuchen füllte den Vorraum wie ein Pulsieren.
    »Nun wirst du den Sinn gleich erkennen!« brüllte Norgoth. Seine dünnen Beine trugen den unförmigen Körper zur Seite, fort von dem Zauberer, und auf seinem Gesicht leuchtete die Freude über meine bevorstehende Vernichtung.
    Ich spürte den Ansturm psychischer Kräfte.
    Ich spürte ihn deutlich wie den Druck rasender Luft, wenn man in einem Voller im Flug den Kopf über die Bordwand hebt. Wie den Hieb einer Axt gegen den Helmrand. Wie die aggressive Umarmung eines riesigen Graint, der sich bemüht, einem Brustkorb, Becken und Schädel zu zerquetschen. Alle diese Empfindungen waren in der schneidenden Attacke enthalten. Ich begann zu torkeln. Ich machte einen Schritt rückwärts.
    Wieder brüllte Norgoth los, trieb seinen Zauberer an, diesen Rovard den Murvish, verlangte, er solle mich lähmen und seinem Einfluß ausliefern.
    Man wollte mich nicht töten. Nein, man hatte weiterreichende Pläne. Es ging darum, mich in Hypnose zu versetzen, in einen gesättigten psychischen Zustand, in dem ich jedes Kommando ausführte, das man mir gab. Marionette dieser Leute sollte ich werden.
    Nun ja, ich war schon die Marionette der Herren der Sterne, aye, und auch der Savanti. In gewisser und sehr seltsamer Weise haben mich auch Zauberer aus Loh ausgenutzt, obwohl ich mich dagegen zu wehren versuchte. Und ich stand in der Gunst Zena Iztars, jener übermenschlichen Frau, die mir von Zeit zu Zeit erschien und mir Mut und Ausdauer verlieh,

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