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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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kommen, um mir den Weg zu zeigen.«
    Die Abordnung ging, und es gab kein Remberee zwischen uns. Später erfuhr ich, daß auch das Fantamyrrh nicht beachtet wurde; nur Ralton Dwa-Erentor hielt sich daran.
    Ich kehrte in den Saphir-Empfangssaal zurück und überlegte unterwegs, daß die ganze Szene doch sehr unangenehm gewesen war. Das Schauspiel, das man mir gerade geboten hatte, machte die Möglichkeit zunichte, das Bündnisangebot Jhansis auch nur zu bedenken. Aber konnte es überhaupt ein ehrlich gemeintes Angebot gewesen sein? Mein Hinauswurf der Abordnung mußte richtig gewesen sein, ganz instinktiv richtig. Dabei hatte ich mir das Versprechen gegeben, meinen unberechenbaren Zorn zu zügeln. Beinahe hätte ich dieses Versprechen gebrochen. Ich versuchte, ein Gefühl der Selbstzufriedenheit zu unterdrücken, als ich zu den anderen zurückkehrte, die auf neue Nachrichten warteten.
    »Nun, Majister«, fragte Nath ziemlich nachdrücklich, »willst du uns mit den Ractern verbünden, nachdem du Jhanso so energisch abgeschworen hast?«
    »Ich begreife nicht, warum du die Kleeshes gehen ließest«, entfuhr es Barty. Er war außer sich vor Wut, die er völlig gerechtfertigt fand. »Sie haben ihren Auftrag verraten, das Gerede von heraldischer Immunität war nur ein Trick. Häng sie alle auf, so muß man das beantworten.«
    Delia musterte den jungen Mann, den sie gern als Schwiegersohn gesehen hätte, wenn nur Dayra endlich in die Familie zurückgekehrt wäre. Barty hüpfte unruhig hin und her und machte sich das Gesicht feucht, als er heftig einen Becher guten Voxyri-Tee hinunterstürzte. O ja, wenn es um ritterliche Ehren ging, war unser Barty Vessler ein wahrer Heißsporn!
    Meine Leute kannten mich inzwischen gut genug, um zu wissen, daß sie sich über das Angebot der Racter offen unterhalten konnten. Außerdem war bekannt, daß ich mir zwar anhören würde, was sie zu sagen hatten, daß die Entscheidung letztlich aber bei mir lag. Darum ging es nun mal, wenn man Herrscher war. Ich hatte Lust, Delias Ansicht zu hören. Sie war die Tochter eines Herrschers. Doch obwohl ich hier von Herrschern und ihren Gewohnheiten rede, vergaß ich doch nie, was ich mir auf dem Drinnik von Voxyri vorgenommen hatte: Ich wollte nicht so sein.
    Das Gespräch kam gut in Gang. Tee wurde konsumiert, man verzehrte Speisen. Wir alle hatten viel zu tun, und die wenigen Murs, die wir für solche Annehmlichkeiten erübrigen konnten, waren längst erschöpft. Zu zweit oder dritt verließ man die Gruppe wieder, und die Clepsydra an der Wand wäre zerbrochen, wenn besorgte Blicke eine physikalische Kraft hätten ausüben können.
    Nath Nazabhan und Barty Vessler sprachen mit Delia, und ich schloß mich der Gruppe an, nachdem ich einige Worte mit Jago De-Ka gewechselt hatte, einem Pachak-Jiktar, der frische Nachrichten aus Zamra überbracht hatte. Er meldete, daß die Insel beinahe völlig von räuberischen Söldnern und Flutsmännern befreit sei und daß die Pachaks, die sich in einem Teil dieser Insel eine Heimat geschaffen hatten, nun mehr denn je in ihrem neuen Leben gefestigt seien. Ich erklärte meine Zufriedenheit, wobei ich ein ernstes Gesicht zog, wie es bei einem Pachak angemessen war. Pachaks waren eine Diff-Rasse, mit der ich gern Umgang hatte.
    Barty saß noch ziemlich hoch auf dem Roß seiner Entrüstung, und Nath schaute so grimmig wie immer.
    Archolax die Knochen, dessen Gesicht faltiger wirkte als je zuvor, kam mit entschlossener Miene auf uns zu. Ich seufzte, denn ich ahnte, was er wollte.
    »... bis die zwei Sennächte lang gebaumelt haben«, sagte Barty gerade.
    »Aber du hast doch Freunde dort oben, oder nicht?« erkundigte sich Delia mit jener entwaffnenden Schlichtheit, die schlimmer treffen kann als eine Rapierklinge.
    »Freunde? Ach ja, Freunde. Aber wenn sie neuerdings das Weiß und Schwarz angelegt haben – wie können sie da noch Freunde sein?«
    Der alte Archolax nieste. Umständlich zog er ein riesiges gelbes Seidentuch und schneuzte sich. Während der Laut noch durch den Raum hallte, meldete er sich zu Wort und ließ dabei die gelbe Seide großartig kreisen.
    »Majister! Die Schatztruhen sind leer. Die Racter werden zwar den miesen Berichten über sie gerecht. Aber – Majister! Sie haben Geld. Sie sind reich. Ihre Anwesen dort oben zeugen von großem Vermögen. Ein Bündnis mit ihnen würde unsere Truhen wieder füllen. Wir könnten Söldner anwerben und die verdammten hamalischen Räuber aus Vallia vertreiben.«
    Er

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