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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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verzichtete auf den Schlußsatz: ›Ich habe gesprochen‹, obwohl der gut gepaßt hätte.
    Delia hatte ihr typisches wissendes, halb spöttisches, herausforderndes Lächeln aufgesetzt.
    Die Art und Weise, wie diese alten Höflinge das Niesen und ihre Taschentücher einsetzten, amüsiert mich immer wieder – und erregte meine spöttische Bewunderung für ihre Fähigkeit, damit ihre ganz persönlichen Absichten zu kaschieren. Der alte Evold Scavander, weisester aller valkanischen Weisen, vermochte den hochmütigen und vielversprechenden Khe-Hi-Bjanching, Zauberer aus Loh, immer wieder mit Schnauben und Niesen und hellen Taschentüchern in Fahrt zu bringen.
    »Ich höre deine Worte, Pallan Archolax, und finde sie in der Tat bemerkenswert. Die Abordnung Jhansis hat ihre wahren Absichten offengelegt und ist wieder abgezogen, von einem Zorcahuf in die Kehrseite getroffen.« Eine hübsche kregische Umschreibung: Die anderen lächelten. »Aber das läßt die Waagschale nicht gerade zu Gunsten der Racter ausschlagen.«
    »Ihr Gold bringt das entscheidende Gewicht.«
    Schon wollte ich eine energische Antwort geben, als mir Barty die Mühe abnahm. Er sprach aus, was mir durch den Kopf ging.
    »Doch mit der Ehre geben wir den Ausschlag in die andere Richtung!«
    So stritten wir uns eine Weile, und ich nehme an, die Anwesenden erkannten bereits, in welche Richtung meine Überlegungen liefen. Schließlich sagte ich: »Wir haben die Ressourcen, wenn wir umsichtig planen. Gold zum Kauf von Söldnern wird Vallia nicht retten. Unser Land muß aus eigener Kraft frei werden. Dies ist die Grundregel.«
    Archolax öffnete den Mund, um zu niesen, bemerkte meinen wachsamen Blick und fuhr sich schließlich nur mit der gelben Seide über die Nase.
    »Deine Befehle, Majister«, sagte er und fügte nach kurzer Pause hinzu: »Das Ractergold reizt mich eben bis in die Fingerspitzen. Mein Herz aber wäre nicht daran beteiligt.«
    »Natürlich könnten wir uns das Ractergold trotzdem verschaffen«, warf Nath Nazabhan ein.
    »Was meinst du, Nath?« rief Barty. »Wollen wir sie reinlegen?« Er verzog sein unglaublich naives Gesicht, und man konnte förmlich die Rädchen in seinem Gehirn kreisen sehen, die ihm den Gedanken an listige Betrügereien nahebrachten.
    Es war ein reizvoller Gedanke, der sich aber nicht in die Tat umsetzen ließ, was wir auch alle erkannten. Naths Flieger blieb ungesattelt.
    Pallan Myer näherte sich von der Tür, hüstelte und wartete. Der junge Mann hatte eine leicht gekrümmte Körperhaltung, wohl vom vielen Lesen. Er hatte stets ein Buch oder eine Schriftrolle unter dem Arm oder sogar aufgeschlagen vor sich, den Blick hineinversenkt, ein ewiger Schrecken für alle, die nicht aufpaßten. Ich hatte ihm Bildungsaufgaben übertragen, den Posten des Erziehungs-Pallans, und sollte ihn begleiten und mir den Bau einer neuen Schule ansehen, die aus dem Bauschutt eines Sklavengeheges erstehen sollte.
    Ich begrüßte Pallan Myer und sagte: »Die Kinder Vallias zu unterrichten ist wichtiger, als sich zu streiten, Nath. Bitte suche Strom Luthien auf und übermittle ihm unsere Antwort. Und versuche sanft mit dem Rast umzugehen.«
    »Aye, Majister. Ich werde es versuchen.«
    Barty lachte leise. »Das wird ja eine angenehme Überraschung für ihn.«
    Eifrig berichtete Myer, daß er die Hoffnung habe, im neuen Gebäude jedem Kind einen eigenen Tisch zu geben. Auf diese Weise könnten sie viel besser arbeiten, ohne sich auf den langen Bänken gegenseitig anzustoßen. Ich nickte und überlegte, woher wir die Handwerker und das Holz nehmen sollten. Barty schloß sich uns an. Delia rief hinter mir her, sie habe etwas zu erledigen, und ich verabschiedete mich mit einem Lächeln von ihr.
    Sein Gesicht schimmerte wie einer der sagenhaften blankgeriebenen delphondischen Äpfel, als Barty Vessler neben uns in den Sonnenschein hinaustrat. Ich sah, wie Delia ihm nachschaute. Barty war in Liebe entflammt zu Dayra, die irgendwo abenteuernd herumreiste und in die Reihen jener geraten war, die gegen uns kämpften. Sie war zu Zankovs halsabschneiderischer Bande gestoßen und mochte dort noch immer mitmachen. Nachdem sich das Hawkwa-Gebiet aber Jak dem Drang unterworfen hatte und ich Herrscher in Vondium war, nachdem Phu-Si-Yantong sich aus dieser Gegend zurückgezogen hatte, empfand ich die Frage, was Zankov wohl im Schilde führen mochte, als kitzliges Problem, das aus der herrelldrinischen Hölle geboren sein mochte.
    Zankov hatte den alten Herrscher

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