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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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jeden Eindringling in Delias Land energisch in seine Schranken verwiesen. Filbarrka beherrschte das weite flache Gebiet am Fuße der Blauen Berge in der Gabelung der beiden Flüsse, und dieses Land war nach meiner Überzeugung am besten für die Zorcazucht geeignet. Nun wollte ich die Theorien, die Filbarrka oft genug geäußert hatte, auf die Probe stellen. Trotz der langen Kette von Mißgeschicken, trotz aller üblen Ereignisse, trotz der Einsamkeit, die mir deutlicher denn je bewußt war, und der düsteren Vorahnung, die mich ungeachtet meiner aufmunternden Worte erfüllte, verspürte ich Erregung, wenn ich an das Kommende dachte.
    Vallia wanderte unter mir vorbei, und ich aß Brote, die mit gebratenem Voskfleisch belegt waren, und trank hervorragenden kregischen Tee, den ich mir auf einem kleinen Spirituskocher in einem Sturmholzkasten heiß machte. Ich hob den Blick. Ja, da war er, der Gdoinye, der riesige Raubvogel der Herren der Sterne! Ein wunderschöner scharlachrot und golden gezeichneter Vogel, der im vermischten Licht der Scorpio-Sonnen funkelte. Gemächlich schwebte er über mir und schaute mit einem Knopfauge seines schiefgelegten Kopfes herunter. Die Herren der Sterne wollten wissen, was ich im Schilde führte. Mich erfüllte das aufmunternde Gefühl, daß ich in die Ereignisse des Hier und Jetzt, die darauf abzielten, Vallia zusammenzuhalten, weitaus intensiver verwickelt war als in die Machenschaften der Everoinye, die die Macht hatten, mich vierhundert Lichtjahre weit auf die Erde zurückzuversetzen.
    Die weiße Taube schien sich heute nicht blicken zu lassen.
    Mehr aus Gewohnheit denn aus einem konkreten Gefühl der Feindseligkeit heraus hielt ich dem Gdoinye die Faust hin. Er neigte einen Flügel und entfernte sich. Ich wandte mich wieder meinem Essen zu und griff nach einigen Palines.
    In dem Korb entdeckte ich einen Marmeladenkuchen, der mich an Inch erinnerte. Ich seufzte. Langsam mußte ich daran denken, den langen Flug zu beenden und den Flieger zur Erde zurückzusteuern. Ich rechnete nicht damit, daß ich bei der Suche nach Filbarrka große Schwierigkeiten haben würde. Bestimmt führte er den Widerstand an, bestimmt war die Bevölkerung voll auf seiner Seite, auf der vallianischen Seite, gegen die Söldner und Flutsmänner und Aragorn, die von Vallias Elend angelockt worden waren. Einige gezielte Fragen an abgelegenen Orten würden mich direkt zu ihm führen. Ich mußte mich nur von der Besatzungsmacht fernhalten.
    Diesen Plan setzte ich erfolgreich in die Tat um und fand Filbarrka, einen großen, poltrigen, rotgesichtigen Burschen, der frohgemut die Finger drehte, während er zuschaute, wie seine Zorcareiter eine Gruppe Totrixkämpfer in Grund und Boden ritten. Ich ließ das Flugboot landen und ging auf den Mann zu, wohl wissend, daß zahlreiche Bogen auf mich gerichtet waren. Aber Filbarrka erkannte mich und brüllte ein fröhliches Willkommen.
    »Lahal, Majister! Ich begrüße dich bei unseren Späßen. Schau dort, wie die Rasts kneifen!«
    Die Totrixreiter wurden gnadenlos niedergemetzelt. Der Anblick behagte mir nicht sonderlich, doch gab es keine andere Methode, wenn man der Ansicht war, daß Freiheit und Glück, von der Gesundheit gar nicht zu reden, eines Landes wichtiger sind als das Leben seiner erbarmungslosen Invasoren.
    Amüsant fand ich, daß sich Filbarrka nicht im geringsten überrascht zeigte, mich zu sehen. Übersprudelnd von Informationen, ging er neben mir her. In einem weiten Grasland, so hätte ich angenommen, müßten sich Guerillataktiken als besonders schwierig erweisen; doch Filbarrka wollte das nicht gelten lassen.
    »Wir reiten diese Leute ungespitzt in den Boden, Majister! Und wenn es brenzlig wird, können wir uns immer in die Vorberge der Blauen Berge verziehen.«
    Mein Flugboot wurde in einem Wald verstaut, und die Bewohner der umliegenden Siedlungen würden die Maschine im Auge behalten. Endloses Weideland erstreckte sich in allen Richtungen, hübsch anzuschauen, gut bewässert und bewaldet, für Zorcas ein wahres Paradies. Ich eröffnete ihm, da ich ja nun der Herrscher sei und die Blauen Berge und diese nach ihm benannte Ebene der Herrscherin gehörten, sei er, Filbarrka na Filbarrka, als herrschaftlicher Justitiar anzusehen und könne sich mit dem Titel Nazab anreden lassen. Darüber freute er sich. Doch neben dem erregenden Gefühl, auf einem Zorcarücken zu sitzen, verblaßte alles andere – so auch jeder äußerliche Status.
    Ich schilderte ihm das

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