Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
aufgefallen war, als ich in dieser Region das Rätsel der Schwarzen Federn des Großen Chyyan aufzuklären versuchte. *
    Delphond liegt nicht weit von Vondium entfernt – und hier lag der Hauptgrund, warum die Invasionsarmee unter dem Kommando Kov Colun Mogpers von Mursham ausgerechnet dort gelandet war, an der Südküste. Er hätte mit seiner Flotte bis zur breiten Mündung des Großen Flusses vorstoßen können; aber dort hätten seine Chancen wesentlich schlechter gestanden, wären wir ihm doch mit sämtlichen kleinen Booten entgegengetreten, die wir aufbringen konnten. Er war selbstbewußt, das mußte ich dem Cramph lassen. Quer durch Delphond marschierte er, auf gerader Linie, quer durch Obstgärten und über Getreidefelder und Weiden, und brach eine breite Bahn der Vernichtung.
    Und er hinterließ so manchen Angehörigen seiner Regimenter, der von den erzürnten Delphondi in Stücke gehauen worden war.
    Wir marschierten nach Südwesten, um einer Krümmung des Großen Flusses zu folgen, und durchquerten die herrschaftliche Provinz Vond. Damit standen wir ein gutes Stück südlich jenes anderen schnellen, improvisierten Vorstoßes gegen die Ablenkungsarmee des Dicken Lango. Daß jene List wenig gewirkt hatte, hielt Kov Colun nicht davon ab, den Plan zu Ende zu führen. Wenn wir ihn nicht aufhielten, würde er bald in Vondium stehen – und Yantong hätte eine weitere Runde gewonnen.
    Obwohl ich schon vor langer Zeit zu dem Schluß gekommen war, daß Backsteine und Mörtel kein Menschenleben aufwogen, waren andere Faktoren ausschlaggebend für unsere Entscheidung, Vondium zu verteidigen. Die dortigen Produktionsstätten für Waffen waren einer der auf der Hand liegenden Gründe. Doch wäre dies nicht so gewesen, hätte ich Kov Colun und Zankov nur zu gern ungehindert aufeinander losgehen lassen.
    »Beim Verschleierten Froyvil, mein alter Dom!« rief Seg, zügelte sein Tier und legte eine Hand über die Augen. Wir schauten in das Hellblau eines kregischen Himmels empor. »Das kommt mir ein bißchen seltsam vor.«
    Schwarze Punkte wirbelten in der blauen Weite, den Abstand zur Vorhut unserer kleinen Armee achtend. Sie schienen zwischen Wattewolken herumzujagen, doch wußten wir, daß dort kein Spiel im Gange war. Vielmehr handelte es sich um die Luftkavallerie der Armee, der wir Einhalt gebieten wollten.
    »Mirvols«, stellte ich fest. »Colun hat also Luftstreitkräfte mitgebracht.«
    »Die würden wir nicht zum erstenmal niederkämpfen, Dray. Erinnerst du dich an die Feindlichen Gebiete – und die ränkeschmiedende Königin Lila von Hiclantung?«
    »Aye, und ob, Seg. Aber wir besitzen keine nennenswerte Luftkavallerie.«
    »Deine Djangs aus Valka ...«
    » Wenn sie rechtzeitig zur Stelle sind.«
    »Dafür wird Erthyr der Bogen schon sorgen.«
    Vor uns erstreckte sich die weite Parklandschaft Delphonds. Wir waren mit leichtem Gepäck schnell marschiert, denn unsere Spione hatten gemeldet, daß Colun noch zögerte und auf eine Nachhut wartete. Wenn alles nach Plan lief, würden wir den Eindringlingen nach besten Kräften das Leben schwer machen, sobald wir uns voll formiert hatten. Aber dieses ›Voll‹ machte mir Kummer – unsere Zahl war eben jämmerlich gering. Und die neuen Regimenter waren noch nicht soweit.
    Karidges Zorca-Regiment – die Erste – trabte an uns vorbei. Da Nath Karidge von Farris auf eine kleine Strafexpedition gegen eine Aragorn-Festung außerhalb unserer Grenzen geschickt worden war, hatte er den Kampf an Sicces Tor verpaßt. Damals hatte er getobt, jetzt meinte er, Opaz habe ihn und das beste Zorca-Regiment der Armee für wichtigere Dinge aufsparen wollen – für den Sieg. Ich hatte ihm beigepflichtet. Seine Männer brannten darauf, sich den Invasoren zu stellen, und in ihren Reihen war von der Niedergeschlagenheit, die sich sonst in unseren Reihen breitmachte, wenig zu spüren. Karidges Frau hatte vor kurzem Zwillinge zur Welt gebracht, und Seg äußerte, daß der Mann wohl Glück habe, und sprach wieder einmal von Thelda.
    Immer wieder hatte ich mit mir selbst gerungen und war mir über den besten Weg nicht klargeworden. Eigentlich hätte ich Seg sagen müssen, daß Thelda noch lebte. Daraus mußten sich aber unangenehme Fragen ergeben. Natürlich konnte ich sagen, nach vorliegenden Meldungen habe man sie lebendig und bei bester Gesundheit gesehen. Klar, was das bedeutete. Seg würde sich sofort hitzig auf die Suche machen. Dabei war seine Rücken wunde noch längst nicht wieder in

Weitere Kostenlose Bücher