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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Mit dem Zynismus eines Herrschers konnte ich mir ausmalen, wozu diese speziellen Voller bestimmt waren.
    Mit jedem Tag, den Colun näher an Vondium herankam, attackierten wir seine Armee häufiger. Und jeden Tag kamen Boten mit den neuesten Nachrichten. Dabei ging es häufig um die Vorbereitungen, die wir eingeleitet hatten. Am unangenehmsten war die Meldung, daß die von Zankov angeführten Klansleute sich mit gleichmäßiger Geschwindigkeit der Stadt näherten. Was die Wehrhaftigkeit anging, so stand Vondium etwa in der Klasse eines Ferienlagers. Mauern und Festungen hatten während der Unruhen so schlimm gelitten, daß selbst Yantong, als er dort herrschte, einsah, daß der Wiederaufbau viele Jahresperioden dauern würde. Bedenken Sie, bei Zair, Vondium sollte auf jeden Fall verteidigt werden. Niemand hegte daran den geringsten Zweifel.
    Der Unterschied in der Verteidigungskraft der Stadt zwischen der Zeit, da wir vallianischen Freiheitskämpfer sie zurückerobert hatten, und jetzt, da wir sie selbst verteidigen mußten, leitete sich aus der Beschaffenheit der angreifenden Streitkräfte her. Bei den Aggressoren handelte es sich um Klansleute von den Großen Ebenen Segesthes'. Schon der Gedanke daran konnte einem zivilisierten Menschen einen Schauder über den Rücken schicken.
    Die Männer überstanden diese Periode mit ihrer Entschlossenheit, bis zum Schluß zu kämpfen und notfalls zu sterben. Sie schickten ihre Gedanken einfach nicht zu weit in die Zukunft. Wenn der Tag kam, sich den Klansleuten im Kampf zu stellen, nun, dann würde man Opaz anrufen und marschieren und kämpfen. Und wenn alles vorbei war und sie tot am Boden lagen, was machte es dann noch aus?
    Seg zeigte sich erstaunlich gutgelaunt, eine treibende Kraft des Widerstandes und Trotzes. Ich konnte nur ahnen, welche Qualen er mit diesem Auftreten überdeckte, welche Schmerzen er litt – und noch immer war es für mich unmöglich, diesen Kummer auch nur durch ein Wort zu mildern oder zu verstärken.
    Die Last, die auf uns lag, verstärkte sich mit jedem Tag. Immer wieder griffen wir Kov Coluns Armee an und hieben hier ein Stückchen fort, dort ein Eckchen heraus, ehe wir schleunigst das Weite suchten. Die Klansleute kamen der Stadt gefährlich nahe. Die Rekruten übten in Vondium und in der unmittelbaren Umgebung mit verzweifelter Hast. Die Waffenschmieden arbeiteten Tag und Nacht und lieferten neue Waffen und Rüstungen, die wir dringend brauchten. Mit jedem Tag wurde die Spindel jener Presse, die uns zusammendrückte, um eine volle Drehung weiter angezogen. Doch wir hielten durch.
    Coluns Tempo verlangsamte sich. Die Armee kam zum Stillstand, versammelte sich in der Biegung eines winzigen Flusses, eines halben Bachlaufes; ohne unsere Attacken wäre man zielstrebig weitermarschiert. In der Invasionsarmee war letzthin Schmalhans Küchenmeister gewesen. Wir behinderten, beengten sie auf allen Seiten, obwohl sie uns zahlenmäßig noch immer erheblich überlegen war.
    Ich stand im Schatten einer Missalgruppe, als Nath strahlend auf mich zukam. Seg hob den Blick und sagte: »Ach, deine Dritte ist wohl zur Stelle, Nath?«
    »Aye, Kov Seg. Sie ist da. Und welch prächtigen Anblick sie bietet, wuchtig und schlagkräftig, bei Vox! Laßt mich diesem Rast von Colun und seinen Cramphs an die Kehlen gehen!«
    Die Dritte Phalanx mit den Begleittruppen aus Churgurs und Speerträgern und Bogenschützen hatte marschieren müssen. Inzwischen konnte man die Dritte als Veteraneneinheit bezeichnen, hatte sie doch bei Yervismot gesiegt, wo wir, Opaz sei Dank, Seg Segutorio wiedergefunden hatten. Der größte Teil der Infanterie, Churgurs und Speerträger, war jedoch unerfahren. Was die Bogenschützen anging, so verzog Seg das Gesicht und empfahl sich, um eine gründliche und strenge Inspektion durchzuführen.
    Nachdem nun die Chance bestand, Coluns Invasionsarmee zum Kampf herauszufordern, und die Gelegenheit bald ergriffen werden mußte, plagten mich plötzlich wieder all die altbekannten üblen Zweifel. Die Vorstellung, daß sich prächtig gekleidete Regimenter in den Schrecken des Kampfes stürzten, war schon schlimm genug. Doch durfte man nicht vergessen, daß jene strahlenden Blöcke aus sich bewegender Farbe unter den Bannern und dem Funkeln der Waffen Männer sind. Lebendige Männer. Sie in den Kampf zu schicken, hatte unausweichlich zur Folge, daß viele starben.
    Und während Colun in den nächsten Tagen seine Männer vom Bach fortzuführen versuchte, setzten

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