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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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als Swod fungierte. Der Khibil wurde fortgeschafft und ließ sein Blut in den Sand tropfen. Der Sieger hatte ebenfalls schlimme Wunden davongetragen und mußte bestimmt ausgetauscht werden. Yasuri reagierte, indem sie ihren Angriff verlagerte, in der Hoffnung, unseren Chulik in Aktion bringen zu können – und dann, endlich, ließ das verwöhnte Publikum auf der Terrasse eine Reaktion erkennen.
    Begleitet von einem gedehnten Aufseufzen, betrat Prinz Mefto der Kazzur das Spielfeld.
    Es wäre Wahnsinn gewesen, ihn sofort anzugreifen. Dazu hätte ich fast die volle Länge des Spielfelds zurücklegen müssen; ehe ich überhaupt in die Nähe des Rasts käme, hätten mich die wachsamen Bogenschützen aus Loh aufs Korn genommen. Nein, ich mußte auf einem Feld in der Nähe des Cramphs stehen, ehe ich alle Regeln übertreten und ihm an die Kehle gehen konnte. Er nahm seine Position ein und sah sich um. Er präsentierte sich den Blicken, das war zu spüren. Nun ja, er war unbestreitbar ein Meister der Schwertkunst. Ich kannte zwar seinen Charakter nicht und mußte ihm zugute halten, daß sicherlich auch Gutes in ihm steckte, doch schien ihm zu sehr daran zu liegen, mit seinem Können anzugeben, seinem Stolz auf diese Gabe die Zügel schießen zu lassen; und dieses Verhalten stieß mich ab. Möge Zair mir vergeben, sollte ich ähnlich prahlerisch durchs Leben stapfen; aber ich glaube nicht, daß ich es tue.
    Sein Verhalten war irgendwie seltsam. Die großen Schwertkämpfer, die mir bisher begegnet waren, verehren ihre Gabe, sehen in ihr bescheiden ein Geschenk der Götter, auch wenn sie im Training und in der Bewältigung der Disziplinen viel Schweiß vergießen. Vielleicht war ich noch immer sauer, sann ich noch immer auf Rache gegen diesen Mann. Ich setzte mich und sah zu, wie sich Mefto ans Werk machte.
    Tobi die Knie war sein erstes Opfer. Mefto rief seinen Zug aus und schlug zu. Er tötete Tobi nicht mit einer einfachen Passage, wie er es hätte tun können. Vielmehr spielte er mit ihm und tat, als sei er unter Druck, und Tobi ließ sich aus der Reserve locken und wurde mehrmals verwundet und schließlich, ohne daß er begriff, was mit ihm vorging, in Stücke gehauen.
    Der alte unbeherrschte Dray Prescot wäre sicher aufgesprungen und hätte sich dazwischengeworfen. Er hätte die fliegenden Pfeile nach Art der Krozairs von Zy zur Seite geschlagen. Doch hätte der alte verrückte Kämpfer wohl keine Chance gehabt, an Mefto den Kazzur heranzukommen, geschweige denn mit ihm die Klingen zu kreuzen.
    Der heutige Dray Prescot saß bedrückt auf seiner Bank. Doch blieb die Szene nicht ohne Einfluß auf mich. Als Tobis Leiche fortgeschafft und der blaue und gelbe Sand gereinigt wurde, wußte ich, daß ich nicht zu lange warten konnte. Außerdem begann sich das Spiel gegen uns zu wenden. Als nächstes stand unser Kataki gegen Mefto, und sein Schwanz zuckte leer hierhin und dorthin, und Mefto lachte und umfaßte mit seiner Schwanzhand den unbewaffneten Schwanz des Katakis, während sich sein Thraxter tief in den Leib des Gegners bohrte.
    Unser Chulik allerdings kämpfte gut und erledigte seine Gegner, und Yasuri rief ihn auf die Bank. Wir wurden bereits zurückgedrängt, und Meftos Gelbe sprangen über die Reihen der blauen und gelben Figuren tief in unsere Heim-Drins. Diese Zeunts verschlimmerten unsere Lage zusehends.
    Die Sänfte stand dicht neben Yasuri, und die beiden Damen schienen über den nächsten Zug zu streiten, und Wasser strömte durch die Clepsydra, die Zeit wurde knapp. Die Blauen auf dem Feld begannen ängstliche Blicke auf die Wasseruhr zu werfen. Das Wasser tröpfelte. Die Damen diskutierten. Einige Spieler hämmerten mit den Schwertern gegen die Schilde. Aber die Damen ließen sich nicht beirren. Die Zeit verrann.
    Wir alle sahen, wie sich der lange Lenkenholz-Schlegel hob, um dröhnend auf den Metallgong zu fallen. Im nächsten Augenblick huschte eine dünne Mädchengestalt über das Feld, um den neuen Zug anzuordnen. Dies geschah, bevor der Gong erklang, doch ehe der angesprochene Chuktar etwas unternehmen konnte, hallte der Gong über das Feld. Es war zu spät.
    »Also«, sagte Bevon neben mir, »wenn die Damen das noch einmal tun, möchte ich nicht auf dem Spielfeld stehen!«
    »Ich auch nicht, bei Odifor!« rief ein Fristle in der Reihe. Schweißgeruch lag in der Luft; beide Damen benutzten Parfüm. Ein Zug folgte dem anderen, und es wurde deutlich, daß Mefto das Spiel im Griff hatte und rücksichtslos

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