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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Gon-Rassen aber sind stolz auf das silbrige Haar ihrer Frauen; die acht Gonells waren prächtig anzuschauende Mädchen, gut gebaut, in dünne Tuniken gehüllt, und das Silberhaar, das bis zu den Hüften herabfiel, schimmerte auf das angenehmste.
    Wer in dem Sitzstuhl saß, konnte ich nicht sehen; der Gherimcal stand auf seinen vier Prychans nachempfundenen Beinen. Wir marschierten daran vorbei und begaben uns an unsere Positionen. Im hellen Schein der Sonnen von Scorpio, unter dem Klang von Trompeten reihten wir unsere Deldars auf.
    Mefto hatte den ersten Zug, und es dauerte nicht lange, da streckten sich seine Figuren in langen Reihen über das Brett auf uns zu, wie Lavaströme eines Vulkans. Im Gegenzug näherten sich unsere Reihen dem Gelb. Ich mußte zugeben, daß Meftos Figuren in ihren gelben Lendenschurzen und mit den breiten Federbüscheln auf dem Kopf prächtig aussahen. Die Schilde bildeten ein Narzissenbett. Mefto bot seine besten Männer auf, daran konnte kein Zweifel bestehen; sie waren muskulös, zäh, kampferfahren. Wie wir war die Mannschaft eine Mischung aus Diffs und Apims, und sie war von ihrem Sieg überzeugt.
    Die wunderschönen Mädchen in ihren dünnen Tuniken liefen über das Spielfeld und brachten den Figuren die Befehle. Männer rückten gehorsam vor, und nach kurzer Zeit kam es zu den ersten Kämpfen: Schwerter wirbelten, Blut strömte.
    Wir spielten Todes-Jikaida.
    Es ergab sich, daß ich in einer diagonalen Linie stand, flankiert von Swods – und in dieser Position verweilte ich. Mefto hatte sich auf dem Spielbrett noch nicht blicken lassen. Ich vermochte ihn auf dem Thron der Gelben auszumachen, wie er seine Befehle gab und der unter ihm sitzende Schreiber sie an die Mädchen weitergab, die leichtfüßig über das Spielfeld huschten, mit rosaroten, braunen oder schwarzen Beinen und Armen, ein prächtiger Anblick im grellen Licht. Die Reihen formierten sich neu oder um, Figuren kämpften und wurden geschlagen oder schlugen selbst – entweder kamen sie in den samtbeschlagenen Balass-Kasten oder wurden von der Ersatzbank ausgetauscht. Als Eröffnung wurde das Akzeptierte Prinzessin-Kapts Gambit gespielt, bei dem meine Diagonale erhalten blieb, weil sich die Aktion auf dem rechten Flügel abspielte.
    Der junge Swod neben mir fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er war ein Apim, ein geschmeidig gebauter Bursche, dem noch die massige Härte eines Kämpfers fehlte, der viele Feldzüge mitgemacht hat. Gegen die Regeln unterhielten wir uns miteinander, wie es unter Spielteilnehmern üblich war. Was wollte der Vertreter der Neun Maskierten Gardisten dagegen tun? Uns alle töten lassen?
    Natürlich konnte er gewisse Befehle geben, die dann von den Schwarzgekleideten ausgeführt wurden; doch handelte es sich um eine geringfügige Mißachtung der Regeln.
    »Ich hatte mir das Hühnchen nur ausgeliehen«, sagte der Jüngling, der Tobi die Knie hieß. »Mutter litt schrecklichen Hunger, und Vater ... nun ja, ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist. Das nächste Huhn hätte ich zurückgegeben, wie immer.«
    Er war von der Wache erwischt und dann verurteilt worden; anschließend hatte man ihn in die Schwertschule geschickt, um sich für das Kazz-Jikaida ausbilden zu lassen. Er kam aus einem der dichtbewohnten Stadtviertel, in dem sich viele arme Menschen mühsam über Wasser hielten. Es gab zu viele Armenviertel in dieser Stadt. Der Gegensatz zwischen ihrem Elend und der Pracht der Gelben oder Blauen Stadt sprach – zumindest für mich – gegen die Neun Gardisten. Was die Ausländerviertel betraf, in denen neutrale Besucher unterkamen, so waren die dort angesiedelten Hotels kaum weniger prächtig als die Paläste des Stadtadels. Tobi die Knie war in seinem Kummer nicht allein.
    »Ich wollte Wagner werden – das ist ein begehrter Beruf. Ich verstehe mich darauf, das Holz zu formen. Aber dann war Mutter krank, und ich verlor meine Stellung, und ...«
    »Und dann liehst du dir ein Hühnchen aus.«
    »Die Federn habe ich zurückgegeben!«
    »Verstehe.«
    »Man zeigte mir dann dieses Schwert und diesen Schild, und ich verstehe mich auf das eine oder andere Kampfmanöver – aber ansonsten begreife ich noch nicht viel.«
    »Behalt den Schild oben und stoß immer wieder mit dem Schwert zu, Tobi, dann wird aus dir ein Klingenkämpfer.«
    »Aber ich ...« Er schluckte trocken. Er gab sich mutig und lächelte und ließ seinen Thraxter durch die Luft fahren; doch hatte er tief drinnen Angst, eine Angst,

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