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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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dem Kopf, und er sah aus, als würde ihm die Luft knapp. »Jak, Jak! Sie werden dich töten!«
    »Die doch nicht. So etwas gehört nicht zu ihren verdammten Methoden.«
    »Ihre Methoden entziehen sich dem Verstehen durch uns Sterbliche.«
    »Wenn ein Geschöpf die einfache Anständigkeit vermissen läßt, die man von einem Mitmenschen erwartet, warum sollte man es dann verehren und lobpreisen?«
    »Ich weiß nicht. Niemand weiß das.«
    Ein Klopfen an der Tür kündigte das Zimmermädchen an, eine kleine Fristle-Fifi mit braunem Fell und einem entzückenden Lächeln. Sie meldete uns, daß unten beim Wirt ein Besucher wartet.
    »Führ ihn herauf«, sagte Pompino, und wir legten die Holzschwerter fort und ergriffen Stahl-Thraxter.
    Aber es war nur Onron, Lady Yasuris Rapa-Kutscher und Kammerherr, der uns in einer vornehmen neuen Livree aufsuchte und nicht ohne Herablassung ausrichtete, wir möchten heute abend die hohe Dame zum Schauspiel begleiten.
    »Zum Schauspiel sollen wir sie begleiten?« fragte Pompino und legte den Thraxter fort. »Das wäre ja das erste Mal, daß sich die Dame von uns zum Jikaida führen läßt.«
    »Ich habe Schauspiel gesagt, du blöder Khibil!« Der Rapa stellte sein Gefieder auf, und sein polierter Schnabel blinkte.
    Pompino wollte aufbrausend antworten, doch beruhigten sich die Gemüter schnell wieder.
    Zwischen Angehörigen mancher Diff-Rassen entflammt zuweilen eine instinktive Antipathie, die im individuellen Fall natürlich unterschiedlich ist, die sich aber im Lauf der Zeit gewissermaßen verselbständigt hat und jeder individuellen Grundlage entbehrt, gewissermaßen ein automatisches Ventil für emotionale Spannungen, ein kleiner Streit, der Abwechslung bringt.
    In solchem Geiste ließ sich Rapa Onron vernehmen: »Man sollte euch beide ins Hinrichtungs-Jikaida schicken. Da würdet ihr das Herumhüpfen lernen, glaubt mir!«
    »Ich«, sagte Pompino, »habe keine Lust, noch ein Wort über das Hinrichtungs-Jikaida zu vernehmen. Wir dulden hier keine üblen Gerüche.«
    Ehe er das Offensichtliche hinzufügen und womöglich Onron mit einem bestimmten Geruch in Verbindung bringen konnte, schaltete ich mich ein und verschaffte mir Einzelheiten.
    Als Volksbelustigung hinkte das Theater in Jikaida-Stadt natürlich hinter der Attraktivität der Jikaida-Spiele hinterher. Doch gab es Interessierte, die die besten Theaterstücke forderten und aufgeführt bekamen, und in Dottles Schauspielhaus sollte heute abend eine reisende Theatertruppe auftreten, die gerade mit einer Karawane die Ödgebiete durchquert hatte. Pompino und ich bereiteten uns auf den Abend vor; auf Anweisung von Lady Yasuri trugen wir Brustpanzer unter der Abendrobe und legten Thraxter an – natürlich außerhalb der Gewänder, denn kein vernünftiger Kreger trennt sich freiwillig von seinem Schwert, sofern er nicht weiß, daß er sich in friedlicher Gesellschaft befinden wird.
    Bei dem Schauspiel sollte es sich um ein großartiges altes Stück handeln, beliebt bei allen Kregern, die das echte Theater mögen und nicht das geistlose Gesinge der populären Bühnen. Auf dem Programm stand der erste Teil von Jögen aus dem fünften Buch der Bosheiten Panadians des Ibreivers, eines hervorragenden Schauspielzyklus aus der Feder Nalgres ti Liancesmot. Ich freute mich darauf, und selbst Pompino, der mehr dem Massengeschmack zuneigte, äußerte die Ansicht, Jögen lohne immer wieder das Anschauen, und er hoffe, die frisch eingetroffene Schauspieltruppe sei gut. Es gab einen Aphorismus Panadians, der viel zitiert wurde: ›Das leere Grab beweist der Rüstung Wert.‹ Was ein später lebender Stückeschreiber, En Prado, prompt in ›Das Baumeln des Galgens beweist der Rüstung Fehler‹ ummünzte.
    Dieser zweite Spruch ist umstritten, und als wir uns in der Menschenmenge dem Theater näherten, versuchte mich Pompino zu jenen zu bekehren, die die Ansicht vertraten, En Prado habe vom Fehler des Rüstmeisters geschrieben und nicht von einer fehlerhaften Rüstung. Wie auch immer – beide Sätze sind sinnvoll, beide sind Ausdruck einer besonders faszinierenden und nutzlosen akademischen Denkungsart.
    Als wir uns dem Schein der Mineralöllampen näherten, um Lady Yasuri zu suchen, versuchte mir ein Bursche einen Dolch in die Rippen zu stoßen, um an meine Geldbörse heranzukommen; er bekam meine Faust im Gesicht und eine Stiefelspitze im Unterleib zu spüren. Die Menge strömte um ihn herum, und nur zwei Frauen begannen zu schreien. Am liebsten

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