Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Mühe haben, das gesamte Geschehen im Auge zu behalten und immer richtig zu erkennen, welche Figuren auf welchen Quadraten standen.
    Aber das gehörte eben zu dem Spiel, wie es diese miesen blutgierigen Leute liebten.
    Reiche Leute, die sich von ihrer Jikaida-Begeisterung über beschwerliche Wege hatten herführen lassen, um Blut- und Todes-Jikaida zu spielen, bedienten sich gewöhnlich der Hilfe eines Jikaidasten als Spielberater. Jikaidasten sind Berufsspieler, die gleichwohl große Freude an dem Spiel haben, begleiteten den Spieler und berieten jeden Zug ernsthaft mit ihm. Diese Beratungszeit war begrenzt; wurde sie überschritten, löste die mächtige Clepsydra einen Gongschlag aus, der das zur Folge hatte, was hier zur Routine gehörte – ein armer Teufel mußte sterben.
    Die Spielfeldaufseher schoben die schwarzen Spielfiguren an ihre Positionen. Die Weißen waren längst bereit. Der Oberaufseher, ein schwitzender rotgesichtiger Mann, eilte zu mir.
    »Fertig, Bursche?«
    »Sag mir, wer unser Spielgegner ist. Und der Jikaidast!«
    »Warum willst du dich damit belasten ...«
    »Die Namen!«
    Er blinzelte und wischte sich den Schweiß ab. Offensichtlich hatte er es eilig, in sein Quartier zurückzukehren und sich einem Humpen Bier zu widmen.
    »Kov Loriman der Jäger. Jikaidast ist Meister Scatulo.«
    Ich lächelte.
    Meine Grimasse schien auf den Aufseher nicht ohne Wirkung zu bleiben, denn er zog sich hastig zurück.
    Meister Scatulo! Nun ja, Bevon der Brukaj, der Scatulos Sklave gewesen war, hatte mir ziemlich viel über Scatulos Spiel verraten. Ein erster Sonnenstrahl schien durch die Wolken unseres Schicksals zu dringen.
    »Jak ...«, vernahm ich Lianas zitternde Stimme, die mich in die Realität zurückholte. »Ich glaube, es fängt an ...«
    »Vertraue auf Havil den Grünen«, sagte ich. Wie unpassend wäre diese Bemerkung noch vor wenigen Jahreszeiten gewesen!
    »Lieber auf Havandua das Grüne Wunder.«
    »Wie du willst.«
    Selbstverständlich hatte Weiß den ersten Zug. Dies hatte nichts mit ähnlichen Traditionen zu tun, wie wir sie beim irdischen Schach kennen; es lag einfach daran, daß dieses Spiel veranstaltet wurde, um uns Schwarzen den Garaus zu machen.
    Nun ja, so mancher schwarz spielende Pallan dürfte verzweifelt bestrebt sein, sich selbst niemals einem Angriff auszusetzen. Schließlich kam es der weißen Seite darauf an, zu gewinnen und den weißen Spieler in den Tabellen voranzubringen. Das bloße Niedermetzeln der schwarzen Steine hatte noch keine große Auswirkung auf die Strategie des Spiels. Jedenfalls war es beim richtigen Jikaida so, nicht beim Todes-Jikaida.
    Die entsprechenden Regeln waren zu beachten, und beide Spieler mußten geschickt vorgehen. Ein Pallan mochte also bestrebt sein, sich abzuschirmen. Ich dachte dankbar an Bevon, während ich mir überlegte, daß Meister Scatulo womöglich eine Überraschung bevorstand.
    So begann denn das Spiel, der Ruf »Reiht die Deldars auf« ertönte, und wir gingen ans Werk.
    Es war alles andere als schön.
    Die Reihen begannen sich herauszubilden, raffiniert geplante Swod-Diagonalen, beschirmt von Deldars, versuchten Brücken zu entlegenen Drins zu schlagen.
    Scatulo wählte die Prinzessin-Kapts-Swods-Eröffnung. Ich reagierte vorsichtig und öffnete zunächst nur eine Reihe. Schon ziemlich früh zeuntete ich – das heißt, ich sprang über eine Reihe von Spielfiguren hinweg –, um die Mitte besser im Griff zu haben. Durch den Zeunt wollte ich nicht nur eine günstigere Ausgangsposition gewinnen, sondern mir auch ein klareres Bild vom Spielstand machen. Die Weißen schlugen den ersten Swod. Ich konnte das nicht verhindern.
    Der Soldat mit den schimmernden weißen Symbolen hob das Schwert, der arme Kerl im schwarzen Lendenschurz hob schreiend die Arme, dann war es schon vorbei.
    Rotgekleidete Männer eilten auf das Spielfeld und trugen ihn fort.
    Das Spiel ging weiter.
    Die Anordnungen für die Spielzüge wurden von leichtgeschürzten hübschen Mädchen überbracht, die an ihren mit rotem Samt überzogenen Stäben weiße oder schwarze Bänder wehen ließen. Ihre durchscheinenden Tuniken wirbelten im Lauf. Wir verloren weitere Männer.
    Allmählich begann ich zu begreifen, was Scatulo im Schilde führte. Ich kann nicht behaupten, ein meisterlicher Spieler zu sein, doch ungeschickt bin ich nicht. Und, bei Zair, ich mußte jetzt mein ganzes Können zusammennehmen!
    Der Nachteil meiner Position auf dem Spielbrett, auf gleicher Höhe mit meinen

Weitere Kostenlose Bücher