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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Verhalten des Mobs, wandte sich der Mann ab und entfernte sich mit gemessenen, hochmütigen Schritten. Wir waren unserem Schicksal ausgeliefert.
    Zum Teufel, was war aus Pompino und Drogo geworden? Hatten sie den Voller stehlen können? Und was bekümmerte Yasuri? Diese Fragen wirbelten mir durch den Kopf, aber dann tat ich sie als unwichtig ab, denn ich hatte größere Sorgen.
    Am nächsten Tag sollte ich an einem Hinrichtungs-Jikaida teilnehmen, und – bei Krun! – das war ein Kümmernis, das einen Mann schon bis in die Fußspitzen erschüttern konnte.
    Hinrichtungs-Jikaida kann zwar auf verschiedene Arten gespielt werden, aber bestimmt mußten wir uns auf die schwierigste Version gefaßt machen.
    Am nächsten Nachmittag wurden wir von Wächtern umringt – die Zeit konnten wir nur erraten, aber diese besonders unangenehme Abart des Spiels wurde meistens nachmittags gespielt. Man drängte uns hinaus, beladen mit Arm- und Beinfesseln. Schreiend und schluchzend setzte sich die übelriechende Prozession in Bewegung.
    Vor einer großen Holztür reichte man jedem von uns einen großen Kelch reinen Dopas.
    Ich stürzte die Flüssigkeit hinunter.
    Einige Verurteilte beruhigten sich. Andere schluchzten haltlos, manche wurden sogar bewußtlos. Die Wächter kümmerten sich ausgiebig darum.
    Schließlich wurden wir durch einen langen Steinkorridor geführt. Am anderen Ende ragte eine hohe Doppeltür auf, die vermutlich auf das Spielfeld führte. Ein vornehm gekleideter Jiktar stand mit seinen Soldaten an der Tür. Er schaute zwar grimmig drein, doch zeigte sein Gesicht auch einen Ausdruck, den ich in meinem derzeitigen Zustand erst ziemlich spät als Mitleid erkannte.
    »Seid zuversichtlich!« brüllte er. »Nicht alle von euch werden sterben. Es hängt allein vom Spiel ab. Betet zu euren Göttern, daß ihr zu den Glücklichen gehört!«
    Der schlappohrige Nath konnte nicht mehr an sich halten. »Und wer ist unser Spieler?« brauste er auf.
    »Du?«
    Nath prallte zurück. »Ich doch nicht!«
    »Jiktar«, fragte ich, »wie kann dem Spieler geschadet werden?«
    Er warf mir einen stechenden Blick zu.
    »Bist du Ausländer? Ja, sieht man ja. Doppelt töricht von dir, in unserer Stadt ein Verbrechen zu begehen. Das Ziel des Spiels ist es, die Prinzessin zu erobern, nicht wahr? Sie in Hyrkaida zu nehmen. Nun ja, beim Hinrichtungs-Jikaida ist ihr Pallan der Spieler.«
    Da erkannte ich die Wahrheit.
    Der Pallan ist die mächtigste Spielfigur auf dem Feld und folglich der Stein, den der gegnerische Spieler am dringendsten beseitigen will.
    Der Gestank dieses elenden Ortes stieg mir unangenehm in die Nase. Und ringsum standen stöhnend Leute, in deren Magen das Dopa brannte; sie hatten sich schon halb in ihr Schicksal ergeben.
    »Danke, Jiktar«, sagte ich und zog mich zurück.
    »Moment!«
    Das Wort traf mich wie eine Bleikugel aus einer Wurfschleuse. »Ja?«
    »Du, Dom, wirst als Spieler auftreten.«
    Die Augen meiner Mitgefangenen schimmerten weißlich. Einige schrien ihre Angst heraus, andere wimmerten nur.
    »Aber ...«
    »Shastum!« brüllte der Jiktar und machte dem ansteigenden Lärm ein Ende. »Stille! Raustreten!«
    Ich rührte mich nicht.
    In die verschüchterte Stille fragte ich: »Und wer handelt als Spieler, wenn ich getötet werde?«
    »Der nächste in der Rangfolge. Das Spiel wird nicht unterbrochen. Raustreten! Grak! «
    Irgendwie hatte das alles seinen Sinn. Jeder Dummkopf konnte die Spielzüge durchführen. Je schwächer der Spieler – desto mehr Tote gab es.
    Die Doppeltür schwang auf. Das grelle zweifarbene Licht strömte herein, die prächtige Strahlung der Sonnen von Scorpio beleuchtete eine Treppe ins Verderben.

7
     
     
    Wir spielten schwarz.
    Jeder von uns trug einen schmutzigen schwarzen Lendenschurz und ein lumpiges Symbol, das den Rang der dargestellten Spielfigur anzeigte.
    Beinahe alle schwarzen Lendenschurze wiesen rostrote Flecken auf – ein schrecklicher Hinweis auf frühere Spiele.
    Die Helligkeit des Tages war beinahe schmerzhaft. Wir schritten ins Freie und wurden an unsere Positionen auf dem gelb und blau abgesetzten Spielfeld getrieben. Die Zuschauerterrassen waren überfüllt. Das Publikum neigte sich begierig vor. Die Rituale mit Gesang und Opfergaben und Gebeten waren längst erledigt. Ein Schweigen lag auf den Rängen, eine gedehnte, hohle, abwartende Stille.
    Vor der Helligkeit des Himmels zeichneten sich die Reihen der Bogenschützen aus Loh ab, groß und schlank; doch heute sollten

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