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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zu. Das Geräusch hallte auf unheilvolle Weise nach, als habe sich endgültig ein Gefängnistor geschlossen.
    Ich ahnte, daß wir nicht so leicht wieder herauskommen würden, wie wir eingetreten waren. Aber wer teilte diese Erkenntnis?
    Das Problem eines Sklavendaseins besteht eben darin, daß man nicht weiß, was vorgeht.
    Die Halle, in der wir standen, war sehr staubig. Viele Fußabdrücke zeigten sich im Staub, während die Mehrzahl auf die Doppeltür am anderen Ende wies, führten zwei oder drei Spuren auch in die Ecken, und ohne uns von der Stelle zu rühren, konnten wir die dunklen rostroten Flecken auf dem Steinboden erkennen, an denen die Fußspuren jäh endeten.
    Neben der Tür war eine Inschrift eingemeißelt worden.
    Sinnlos, sie in einer Erdensprache wiedergeben zu wollen. Das Problem war die eigentliche Sprache, eine Art Wortspiel. Die neun hohen Karawanenmeister berieten sich, wodurch sich für mich die Gelegenheit ergab, sie näher in Augenschein zu nehmen. Vier von ihnen kannte ich bereits näher. Der Fliegende Mensch bewegte ärgerlich die Flügel und versuchte das Rätsel zu lösen. Der Zauberer des Kults von Almuensis lachte sarkastisch und allwissend vor sich hin und erläuterte den Rätselspruch mit schnellen Worten. Die übrigen drei aus der Neunergruppe kannte ich nicht. Einer der Führer war eine Frau, ein anderer der große aufrechte Swarthreiter, den ich dabei beobachtet hatte, wie er unsere Flanken decken wollte. Der letzte war eine rätselhafte Gestalt, eingehüllt in einen allesumhüllenden grün-rot karierten Mantel, besetzt mit bunten Diamanten, die das Auge blendeten.
    »Richtig gedeutet, San Yagno!« sagte Prinz Nedfar – eine Bemerkung, die der Zauberer mit sichtlichem Vergnügen aufnahm. In seiner geckenhaften Aufmachung kam er mir ziemlich lächerlich vor – auch wenn er auf abergläubische Seelen eindrucksvoll wirken mußte. Er besaß Zauberkräfte, soviel war klar; worum es sich dabei handeln konnte, würde bestimmt bald deutlich werden.
    »Dann sprich und laß uns nicht warten«, knurrte Tarkshur.
    Der Zauberer faßte sich, hob sein magisches Amulett, das er an einer Goldkette um den Hals trug, und sagte: »Die Lösung ist, daß es diesseits der tiefsten von Cottmers Höhlen keine Lösung gibt.«
    Seine Worte hallten in tiefem Schweigen nach, dann öffnete sich die Doppeltür aus eigenem Antrieb.
    Wir eilten hindurch, zuerst die Herren, dann ihr Gefolge, dann wir Sklaven. Für uns Rechtlose war diese Reihenfolge plötzlich von höchster Bedeutung.
    Die nächste, von Fackeln erhellte Kammer enthielt zwei Türen.
    Die offenkundige Frage war – welche sollten wir wählen?
    Vom Frühstück hatte ich mir einen mit Fett und Brot und Orangehonig vermischten Mergembrocken aufgehoben. Jetzt zupfte ich mir ein Stück aus dem Lendenschurz an der Hüfte, rollte die Masse zwischen den Fingern und steckte sie in den Mund, um zu kauen. Sollten doch die Großen dieser Welt das Rätsel der richtigen Tür lösen! Das war ihr Problem – nicht das meine.
    Eine hitzige Debatte entbrannte. Schließlich löste man das unbekannte Rätsel und entschied sich für die linke Tür.
    Ich sagte nicht: ›Es wird euch noch leid tun!‹, denn ich wußte nicht, ob es die richtige oder falsche Entscheidung war; doch hätte es mir gefallen, ein wenig mehr von den Dingen zu begreifen, die da abliefen. Wir suchten unsere Sachen zusammen und marschierten durch die linke Tür.
    Rufe warnten uns, sonst wären wir gestürzt.
    Eine Treppe führte steil in die Tiefe. Die Wände schimmerten vor Feuchtigkeit. Die Stufen waren ausgetreten, was mir anzeigte, daß schon viele vor uns die linke Tür gewählt und diesen Weg genommen hatten. Wir stiegen in die Tiefe. Ich begann zu ahnen, daß der ganze Hügel, die gesamte Masse des Moders, ein einziges Gewirr aus Korridoren und Tunneln und Treppen und Schrägen enthielt, ein verwirrender Ameisenhaufen.
    Unten sahen wir uns drei Türen gegenüber. Ich hatte mein Stück Mergem mit Appetit gegessen und eigentlich Lust, mich mit dem Rätsel zu beschäftigen, wie immer es aussehen mochte. Doch gab es gar kein Rätsel. Jede Tür wurde geöffnet und offenbarte hinter sich einen langen Korridor. Die drei Korridore verliefen parallel.
    »Wieder die linke Tür?« fragte Prinz Nedfar.
    »Ich selbst entscheide mich immer gern für rechts«, sagte der große Swarth-Reiter. Sein Körperbau war fleischig-massig, und er hatte eine geäderte Gesichtshaut. Sein Panzer war schmal und eng, was

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