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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Geräusch in der finsteren, flackernd erleuchteten Höhle.
    »Da trägst du aber einen unpassenden Namen, möchte ich meinen, bei Huvon dem Blitz!« rief sie.
    Ich lächelte nicht. Huvon ist eine beliebte Gottheit in Hyrklana, und ich hatte nicht die Absicht, dieser Frau vorzugaukeln, ich käme von dieser Insel. Wenn sie mich fragte, woher ich stammte ...
    »Sag mir, Jak der Unsturr, wo liegt auf Kregen deine Heimat?«
    »In Djanduin, meine Dame.«
    »Djanduin! Aber du bist doch kein Djang!«
    »Nein. Aber ich habe dort mein Zuhause. Die Djangs und ich kommen gut miteinander aus.«
    »Ja.« Sie kräuselte die Nase und dachte nach. »Ja, ich glaube, das könnte stimmen – sowohl mit Obdjang als auch mit Dwadjang.«
    Ehe nun Rufe von den Felswänden widerhallten, fragte ich mich noch, was sie antworten würde, wenn ich ihr sagte, daß ich König von Djanduin sei. Sie würde mir kein Wort glauben! Wer konnte ihr das verübeln?
    Wir gingen zur Felsmauer hinüber, und Naghan der Doorn deutete auf eine Öffnung. Ich hätte lieber ein Boot gesucht, um auf dem Strom in die Außenwelt zu gleiten. Aber da uns kein Schiff zur Verfügung stand, mußten wir uns mit einem weiteren verflixten Korridor zufriedengeben. Überhaupt gab es vermutlich weiter unten am Fluß neue Wasserfälle und zahnbewehrte Geschöpfe, die keine Fische waren, und alle möglichen blutsaugenden Egel und Neunaugen und Opaz allein wußte, was für andere Gefahren ...
     
    Der Raum am Ende des Korridors, in den wir uns drängten, stellte uns ein neues Rätsel. Ich überließ es den anderen, sich darum zu kümmern. Was immer Ariane in diesem Moder suchte – für mich erkaltete die Spur bereits. Dennoch konnte jeder Schritt, den man tat, einen qualvollen Tod bringen – und deshalb mußte man den Moder ernst nehmen, sehr ernst, bei Vox!
    Der Raum war etwa hundert Schritte lang und breit und besaß eine Decke aus Feuerkristallen, durch die Licht herabströmte. Wir waren durch eine quadratische Öffnung eingetreten, bei der es sich um die rechte von drei Durchgängen handelte. Auf der anderen Seite des Raums ragte ein mit dunklen purpurnen Stoffen drapierter Thron auf. Der Thronsitz war aus Gold, umgeben von einem Fries aus Menschenschädeln. Knochen und Schädel bildeten auch den Schmuck an den Wänden. Auf dem Thron saß der ausgedörrte Körper einer alten Frau. Wir vermuteten, daß sie an Chivrel gestorben war, jener Altersschwäche, die Kreger vor ihrer Zeit altern läßt.
    Ihre Robe war kostbar; sie bestand aus gold- und silberdurchwirktem Stoff, besetzt mit Edelsteinen, durchzogen von Goldschnüren. Die Skelettfinger wurden von Juwelenringen förmlich erdrückt. Ihre Krone funkelte.
    Eine Treppe aus neun weißmarmornen Stufen führte zum Thron empor. Auf jeder Seite kauerten zwei an Eisenringen festgebundene Leem, reglos verharrend, die bedrohlichen keilförmigen Köpfe mit den funkelnden gelben Augen auf uns gerichtet. Die Reißzähne waren entblößt.
    Auf der dritten Stufe von unten lag ein toter Kataki in voller Rüstung. Dem Aussehen nach war er zu Lebenszeiten ein berühmter Krieger, ein mächtiger Sklavenherr gewesen. Jetzt verweste er hier und war bei weitem noch nicht so lange tot wie die meisten Untoten an diesem furchterregenden Ort. Stille lastete auf uns wie ein schweres Gewicht.
    »Ich würde sagen, er ist kein Kaotim«, bemerkte Ariane und zeigte sich bemerkenswert ruhig. »Er war ein Abenteurer, der das Rätsel nicht lösen konnte.«
    Wir alle nickten feierlich.
    Auf sieben Tischen links von uns, mit weißen Leinentüchern bedeckt, wartete ein prächtiges Mahl, als wären wir zum Essen geladen. Die Braten sahen saftig aus, die Weine schienen von hervorragender Qualität zu sein. Keiner von uns war so dumm, auch nur einen Bissen des Essens anzurühren oder einen Tropfen Wein zu trinken.
    Ich ging so dicht an den toten Kataki heran, wie ich es für vertretbar hielt, und sah, daß sein Gesicht schwarz angelaufen und seine Augenhöhlen leer waren.
    Ein kleiner Tisch mit spindeldürren Beinen rechts von der untersten Stufe besaß eine prächtige Mosaikoberfläche, auf der eine goldene Handglocke stand.
    Lady Ariane verweilte vor diesem Tisch und senkte den Blick. Eine Zeitlang hing sie ihren Gedanken nach, ehe sie leichthin fragte: »Läuten oder nicht läuten?«
    »Berühren oder nicht berühren – was auch immer«, sagte ich.
    »Du hast recht, Jak der Unsturr.«
    Verbissen sagte ich: »Ich heiße Jak der Sturr, meine Dame.«
    Sie runzelte

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