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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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prächtig gerundet und symmetrisch gebaut, sinnlich, faszinierend, immer von neuem verlockend, berauschend für jeden Mann – sei er nun Apim oder Diff –, der unser gemeinsames Erbe teilt. Diese Diff-Rasse (früher nannte ich Diffs stets Tiermenschen oder Menschentiere oder Halblinge, weil ich die Wahrheit nicht begriff) werden oft als Syblianer bezeichnet, wenn sie sich auch selbst Ennschafften nennen, um nicht mit Sylvies verwechselt zu werden.
    Der Trunkenbold, der dem Mädchen folgte, rief hicksend und rülpsend hinter ihr her, sie möge doch stehenbleiben.
    »Mindy, Mindy!« rief er und torkelte ins Freie; ein Hemdzipfel hing ihm aus der Hose, das Gesicht war gerötet vor Alkohol und Leidenschaft, die Augen drohten ihm aus dem Kopf zu fallen. »Mindy, Mindy – warte doch auf mich, du kleine ... komm zurück, sonst ...« Im gleichen Moment lief er gegen den Türpfosten, dann stürmte er los und verfolgte das kreischende Mädchen ins Freie.
    In solchen Situationen ist jedem Mann zu raten, sich im Hintergrund zu halten, bis er genau weiß, was gespielt wird. So mancher aufrechte Bürger, der einem bedrohten Mädchen helfen wollte, war von dem angeblichen Verfolger und Opfer gemeinsam beschuldigt worden, sich in einen Familienstreit zwischen Mann und Frau einzumischen. Ich wartete also im Schatten des Arborabaumes ab, der übrigens einen betörenden Duft verbreitete.
    Die Sybli verhakte sich mit dem Fuß an einer grauen Wurzel des Baums und stolperte drei oder vier Schritte vor, aus dem Gleichgewicht gebracht, die Arme ausgebreitet, um sich abzustützen. Sie trug ein zerrissenes blau-gelb kariertes Kleid, und hatte nackte Füße. Beinahe hätte sie sich gefangen, dann verlor sie doch noch die Balance und fiel.
    Der Mann lachte und schwankte vorwärts. Er war ein Apim, ein großer stämmiger Bursche, der genau wußte, was er wollte, und keine Skrupel hatte, es sich zu nehmen.
    Mindy versuchte sich aufzurichten und stieß einen Schmerzensschrei aus, als sie das Fußgelenk zu belasten versuchte. Kindhaftes Entsetzen malte sich auf ihrem Gesicht. Der Mann sprang vor, und sie versetzte ihm einen Tritt. Am liebsten hätte ich Beifall gejubelt, als er aufschrie und fluchend zurückprallte.
    »Niemals, du Rast, niemals!« rief sie bebend.
    »Du wirst sehen, ich ...«
    Als er sich erneut auf sie stürzen wollte, biß sie ihn energisch in die Hand. Er schrie durchdringend. Offenbar war dieser entlegene Hof ziemlich abgeschirmt; bei dem Durcheinander, das auf der anderen Seite des Hotels herrschte, glaubte der Bursche wohl, daß niemand die Schreie des Mädchens hörte.
    Sie biß kräftig zu. Er ließ die Hand zurückzucken und steckte sie sich in den Mund. Plötzlich wirkte er gar nicht mehr so betrunken oder liebestoll.
    Im täuschenden Licht der Monde, die ihre rosagoldenen Finger in den Hof streckten, versuchte das Mädchen erneut zu fliehen. Ihr Babygesicht schimmerte vor Entsetzen.
    »Hör auf, Granoj, hörst du! Gib endlich Ruhe ...«
    Granoj schüttelte den Kopf, nahm die Hand aus dem Mund und sprang auf das Mädchen. Sie trat aus und wehrte sich zappelnd und kreischte, und ich richtete mich langsam auf. Der Mann trug ein Schwert, einen Thraxter, die gerade havilfarische Hieb- und Stichwaffe, und seine Aufmachung ließ schließen, daß er ein dienstfreier Soldat war.
    Plötzlich, so schnell, daß ich beinahe nicht mehr rechtzeitig reagierte, sprang seine Stimmung um. Er mußte erkennen, daß Mindy seinen Wünschen nicht nachgeben würde, und entwickelte plötzlich Rachegefühle. Außerdem hatte sie ihm weh getan. Sie hatte ihn getreten.
    »Ich werd's dir zeigen, du blöde Sybli! Aus mir machst du keinen Narren ...«
    Er riß sein Schwert heraus und ließ es hochschwingen. Daß er sie mit der Klinge zu schlagen gedachte, war klar.
    Seufzend trat ich vor und hielt seinen Arm fest.
    »Das ist jetzt weit genug gegangen«, sagte ich und versuchte meiner Stimme die gewohnte Forschheit zu geben.
    Doch gleichzeitig war mir seltsam leicht im Kopf, ich fühlte mich schwach, und fluchend trat er zurück und hatte nicht die geringste Mühe, meinen Griff aufzubrechen.
    »Du Rast! Zuerst du – dann das Mädchen!«
    Mit diesen Worten griff er mich mit erhobenem Schwert an.
    Mein eigener Thraxter löste sich aus der Scheide – und die Bewegung kam mir qualvoll langsam vor.
    Er war stark wie ein Stier und wütend, und der Alkohol ließ ihn besonders leidenschaftlich reagieren. Er schwang herum und hieb und hackte, und ich mußte

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