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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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... ich sage dir eins, Drax, Graue Maske, diese Augenblicke waren scheußlich, scheußlich. Ich dachte ... und dann ...«
    »Wenn wir uns jemals wieder über den Weg laufen, trinken wir ein paar Humpen darauf.«
    »Aye! Das tun wir!«
    Wir wechselten noch einige Abschiedsworte und Remberees, dann schob er sich langsam weiter am Dachrand entlang, wobei er vorsichtig nach Schwachstellen tastete, bis er schließlich das Giebelende erreichte. Dort verschwand er in der Dunkelheit zwischen monströsen Wasserspeiern in der Form von Zhyans und anderen Fabelwesen. Ein makabres, unheimliches kleines Zusammentreffen, dieses Gespräch auf dem Dach. Doch ich hatte dabei ein wenig erfahren und hoffte meinerseits einige Zweifel gesät zu haben.
    Verdammte Hamalier! Und doppelt verdammte Herrscherin Thyllis, die ihren Verstand nicht mehr beieinander haben konnte. Wenn sie und ihre größenwahnsinnigen Pläne nicht gewesen wären, hätten wir Vallia nach der Zeit der Unruhe längst wieder zu einem eigenständigen, zufriedenen Land gemacht.
    Kaum war Lobur der Dolch in den wirren Schatten verschwunden, da begann ich ihm zu folgen. Zu warten hatte keinen Sinn. Wenn er mich verraten wollte, dann mußte ich mich möglichst schnell ins Gewühl stürzen. Es hatte mich ein Gutteil meiner noch nicht ganz wiederhergestellten Kräfte gekostet, den Mann auf das Dach zu ziehen. Ja, ja, ich war ein dummer Onker, alles aufs Spiel zu setzen, indem ich mich vorwagte, ehe ich körperlich dazu in der Lage war; aber ich brauchte das Flugboot auf dem Dach. Der Voller, der Prinz Nedfar gehörte.
    Als ich aus dem schützenden Gewirr grotesker Skulpturen in den nächsten Hof schaute, war von Lobur oder seinen Freunden keine Spur auszumachen. Dunkle Schatten dehnten sich auf allen Seiten. Die Monde schickten gespenstische rosarote Lichtstrahlen herab und legten eine hellrosa Patina auf die unteren Dächer und Mauern. Ringsum schlief LionardDen, die Stadt des Jikaida-Spiels.
    Nun gut.
    Trotz meiner körperlichen Schwäche, trotz aller Ereignisse – war dies nicht der beste Augenblick loszuschlagen?
    Bei diesem Gedanken begann ich am Giebelende des Daches emporzusteigen, indem ich mich von einem Steinmonstrum zum nächsten hangelte und schließlich wieder den Firstweg aus Schieferplatten erreichte.
    Von dort oben würde ich auf das Dach zurückkehren, auf dem das Flugboot wartete.
    Vielleicht würde ich wieder scheitern. Vielleicht würde ich auf zu viele Wächter, auf zu viele Hindernisse stoßen, um sie alle zu überwinden. Aber das war nicht wichtig. Ich bin kein Anhänger dummer Vorstellungen von Stolz und Ehre, besonders wenn es um tollkühne Taten geht. Aber hier und jetzt mischte sich ein Hauch dieses jugendlichen, exhibitionistischen Geistes mit der kühl überlegten Realität, daß man dort oben nicht mehr mit mir rechnen würde. Ich hatte eine Chance.
    So legte ich auf den Dächern den Weg zurück, den ich gekommen war: Eine solche Gelegenheit mußte ich nutzen.

2
     
     
    Das Gehege mit den beiden Stavrers, an dem ich vorhin übereilt vorbeigelaufen war, zeichnete sich vor mir ab, als ich – nicht allzu elegant – auf den Dachrand sprang. Das Durcheinander hatte die Stavrers natürlich nervös gemacht. Sie zerrten am Ende ihrer Ketten. Massige Geschöpfe sind die Stavrers, kampferfahrene, loyale Wachhunde mit Wolfsköpfen zum Fürchten und acht Beinen, deren hintere sechs gleich gestaltet sind und dem Tier eine ungeheure Angriffsgeschwindigkeit verleihen. Ihr Tempo läßt nach einer gewissen Entfernung nach, doch genügt so ein Stavrer-Angriff mit gebleckten Reißzähnen vollauf, um Haus und Heim zu schützen.
    Die beiden Tiere stimmten nun ein lautes Geheul an.
    Zwei behelmte Köpfe erschienen über einem nahegelegenen First inmitten des Dschungels von Dächern. Zwei Pfeile wurden auf mich abgeschossen. Die Männer waren keine Bogenschützen aus Loh – sonst säße ich hier wohl nicht und erzählte meine Geschichte –, und ich warf mich in einen bleiverkleideten Einschnitt zwischen zwei Dächern und krabbelte seitlich davon.
    Die Situation geriet allmählich außer Kontrolle. Von einem Schornstein sprang mich ein Wächter an und versuchte mir mit seiner Axt den Kopf abzuschlagen; ich duckte mich, stellte ihm einen Stiefel an die Hüfte und ließ den Aufbrüllenden zur Seite fliegen. Die Axt polterte die blauen Schieferschindeln hinab und verschwand in der Leere.
    Andere Männer brüllten durcheinander, schrille Pfiffe waren zu hören und das

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