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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wir uns dem Ungeheuer gemeinsam.«
    Obwohl ich mich wie immer über die Titelsucht der Kreger amüsierte, schufen die vielen Anreden und Ehrenbezeigungen doch so manche Wege der Etikette, die auf ganz Kregen gleichermaßen galten.
    Wieder ging das Tor auf, und die beiden Kovs, die sich bereitgehalten hatten, hieben mit ihren Waffen auf die sich windenden Tentakel ein. Aber die Klingen prallten wirkungslos zurück. Es hätte mich nicht überrascht, wenn beide von dem häßlichen gelben Schnabel ergriffen und zermalmt worden wären. Kov Thrangulf hantierte mit seiner Waffe wie von Sinnen, ohne etwas zu erreichen. Kov Loriman zerrte ihn schließlich zurück, und an beiden fuhr denkbar knapp ein schimmernder Tentakel vorbei. Von der Schulterplatte der Rüstung Kov Thrangulfs wurde ein hellblaues Loyalitätszeichen abgerissen.
    »Bei Krun, Kov! Das war ...« Thrangulf mußte trocken schlucken und schaute sich um. »Du hast mich zurückgezerrt.«
    »Aye! Sonst hätte dich das Monstrum längst vertilgt – Kov!«
    Und schon war es wieder Zeit, den Befehl zum Torschließen zu geben. Das Ungeheuer verweilte inzwischen deutlich sichtbar höher im Tank, und schon verblieben drei Tentakel außerhalb des Gefäßes. Während wir warteten, kam mir ein Gedanke. Das Krozair-Langschwert konnte nur eine Illusion sein, obwohl es Wunden zu schlagen vermochte – würde es womöglich gegen dieses Ungeheuer wirksam sein?
    Ich trat vor. Die beiden Kovs behandelten sich mit gestelzter Höflichkeit, und offenkundig hatte Kov Loriman seine Ansicht über die kämpferischen Fähigkeiten des anderen erheblich revidiert. Ich hob die Krozair-Klinge.
    Loriman sagte: »Du verschwendest nur deine Zeit.«
    »Trotzdem muß ich es versuchen.« Und ich hieb zu.
    Die Erschütterung zuckte durch meinen Arm, pflanzte sich durch meine Schulter fort und explodierte in meinem Schädel. Ich wurde herumgewirbelt und torkelte.
    »Hab ich dir doch gesagt!« rief Loriman.
    Mürrisch stampfte ich zurück und brüllte, man solle das Tor öffnen. Auf dieser Etappe bekamen wir nicht einmal die Hälfte der nächsten wartenden Gruppe durch. Ich begann die Chancen zu berechnen.
    Die verflixte rot-grün karierte Kapuze tauchte auf, und die ungeölte Stimme krächzte: »Ihr schafft es nicht.«
    »Wir werden es versuchen.«
    »Das ist das Privileg aller Apims.«
    Daraus ließ sich noch nichts ableiten. Er konnte Apim oder Diff sein und trotzdem so sprechen – und jeweils völlig andere Dinge meinen.
    Ich ging zum Tor und redete auf Tyfars Leute ein. Dann schritt ich an der Schlange der Wartenden entlang und äußerte drastische Worte. Meine Drohungen hatten mit den abscheulichen Geschöpfen zu tun, die sich in den Tanks wanden. Vier schlaffe Tentakel hingen bereits über den Rand herab, die anderen, die sich noch drinnen befanden, bildeten ein bewegtes Knäuel.
    Auch die übrigen Tanks im Kreis zeigten ihre widerlichen Bewohner in höheren Bewegungsstadien – so als wären sie Noten auf einer Skala, einer Skala des Schreckens.
    Zu den Leuten am Ende sagte ich: »Wenn wir uns schneller bewegen und nicht stolpern, kommen wir alle durch – knapp.«
    Hunch sah krank aus. Nodgen schüttelte seinen Speer.
    Wieder trat Kov Thrangulf vor mich hin und blies die Wangen auf.
    »Alle verachten mich«, sagte er und schien ein wenig aus der Bahn geworfen zu sein. »Meinem Namen fehlt das berühmte ›ham‹. Mein Großvater schuf das Kovnat, und ich habe es gehalten. Ist das keine großartige Sache?«
    »Doch, Kov.« Und ich log nicht, denn ich kannte die Gefahren und Schwierigkeiten, die zu überwinden waren, wenn man Land und Titel zusammenhalten wollte.
    »Ich bin ein einfacher Mann. Ich gebe mir größte Mühe. Herrscherin Thyllis hat mir ihre Gunst entzogen.« Seine Stimme triefte vor Selbstmitleid. Offenbar nahm er in diesem Augenblick an, er würde sterben, ihm drohe nicht mehr nur die vielfältige Möglichkeit des Todes im verwirrenden Moder, sondern die Gewißheit des letzten Atemzuges bei unserem Ausbruchsversuch. »Ich bin ein einfacher Mann«, wiederholte er. »Kein bravouröser Typ. Ich gebe mir Mühe.«
    »Bestimmt«, sagte ich. »Kov.«
    »Mein Großvater, der Kov. Er lebte zu lange. Das hat ihm mein Vater nie verziehen.« Er unterdrückte ein Schluchzen und wischte sich den Mund ab. »Mein Vater zeigte mir seine Ungnade, weil er wußte, daß ich eines Tages Kov sein würde.«
    Eine weitere Gruppe Flüchtlinge rutschte durch, und ich zählte sorgfältig die Verbleibenden,

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