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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Entfernung von hier geschieht. Ich glaube, Tyfar wäre begeistert über die Nachricht, daß sein Vater und seine Schwester diesen üblen Ort wohlbehalten verlassen haben.«
    Stumm schauten wir den Zauberer aus Loh an.
    Sein Blick ruhte auf mir. Ich konnte mir vorstellen, was er dachte. Er hatte einen schlimmen Unfall erlitten und seine Kräfte verloren und in der Tiefe des Moders wiedergewonnen, zumindest weitgehend. Er hatte mir erklärt, daß der Zauberer des Moders im Grund die schrecklichen Kräfte nicht ermessen konnte, die er in der untersten Zone eingeschlossen hatte. Ein ganz normaler Zauberer, ein gewisser Yagno, Zauberer des Kults von Almuensis, hatte sich voller Stolz und Einbildung in jene unteren Regionen vorgewagt und war nicht wieder gesehen worden. Hier und jetzt ging es weniger um die Nützlichkeit der Lupu-Gabe, mit deren Hilfe wir erfahren konnten, was wir wissen wollten. Es ging eher darum, Quienyin auf die Probe zu stellen.
    Und das war ihm durchaus bewußt.
    Wie seltsam, sich auf diese Weise mit dem Rätsel eines Zauberers aus Loh auseinanderzusetzen!
    Diese Männer werden zu Recht gefürchtet und respektiert, aber sie sind auch sterblich, und so mancher mächtige Kriegsherr bezahlt seinen eigenen Zauberer aus Loh, der seinen Befehlen gehorcht. Mein Zauberer aus Loh – auch wenn es im Grunde töricht ist, einen Zauberer aus Loh als normalen Gefolgsmann zu bezeichnen – war nach Loh zurückgeschickt worden. Kein Mann ohne besondere Fähigkeiten legt es darauf an, mit einem Zauberer aus Loh zu streiten. Angeblich sind sie zu Schrecklichem fähig. Und tatsächlich – bei Zair! – habe ich wundersame Taten beobachtet. Dabei saßen wir jetzt hier und beschäftigten uns gelassen mit der Tatsache, daß ein Zauberer aus Loh vor sich selbst bestehen mußte.
    Welchen besseren Beweis konnte es geben für die Tatsache, daß unsere Erlebnisse eine besondere Bindung in unsere Gruppe getragen hatten?
    Quienyin hatte seine frühere umständliche Art völlig abgelegt; entschlossen sagte er: »Gut.«
    Voller Umsicht begann er seine Vorbereitungen.
    Ich habe Zauberer aus Loh erlebt, die sehr schnell und ohne Umstände in Lupu eintreten konnten: sie schickten ein Spionauge aus und machten deutlich, was in großer Entfernung geschah. Andere mußten ein Ritual geistiger Beweglichkeit, physischer Aktivität und magischen Mummenschanzes absolvieren, ehe sie zum gleichen Ergebnis kamen.
    Es ergab sich, daß Deb-Lu-Quienyin praktisch vom Nullpunkt beginnen mußte. Er kam mir vor wie ein Zauberlehrling, der seinen Verstand in die Ebenen des magischen Wissens hinaufschicken wollte. Vernünftigerweise kehrte er zu den Grundlagen zurück und machte sich daran, den Lupu-Zustand zu erlangen, indem er alle Elemente berücksichtigte, die die Zauberkunst vorsah.
    So wie Tyfars Einstellung zur Gruppe sich von prinzlichem Unmut bis hin zu den gemeinsamen Erlebnissen und einem neuen Kameradschaftsgefühl entwickelt hatte, so war Quienyins magische Verachtung gegenüber normalen Sterblichen abgewandelt worden. Wir beobachteten ihn ganz neutral; allenfalls sympathisierten wir mit ihm und wünschten ihm alles Gute und versuchten, soweit dies in unseren geringen Kräften stand, ihm bei seinen Mühen beizustehen. Doch alles in allem sind Verhalten und Auftreten des Zauberers aus Loh eher ungewöhnlich.
    So vermochten wir letztlich nur zuzuschauen.
    Deb-Lu-Quienyin sammelte sich. Er saß im Schneidersitz vor uns, den Kopf zurückgeneigt, und hatte die Hände vor das Gesicht geschlagen. Mir fiel auf, wie sich die Adern auf seinem Handrücken bewegten, doch waren seine Hände zugleich rund und voll ausgeprägt. Er blieb reglos sitzen, ohne einen Laut von sich zu geben.
    Wir respektierten den vorläufigen Vorstoß Quienyins und seines Kharmas in unbestimmte, aber okkulte Dimensionen und rührten uns nicht.
    Quienyin begann zu zittern.
    Der ganze rundliche Körper bebte. Seine Schultern bewegten sich. Langsam senkte er die Hände vom Gesicht. Die Augäpfel waren nach oben gerollt, das Weiße seiner Augen schimmerte und gab dem Gesicht ein monströs-blasphemisches Aussehen. Hunch unterdrückte ein Wimmern. Gebannt saßen wir da in der Erkenntnis, wie sehr Quienyin gegen sich selbst kämpfen mußte, während er sich bemühte, sein Kharma durch Reiche zu schicken, die für gewöhnliche Menschen unerreichbar waren.
    Nun hörte Quienyin beinahe auf zu atmen und schien sich zu sammeln, so wie eine Zorca sich vor einem Hindernis zu konzentrieren

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