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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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überdachten offensichtlich die Auskünfte, die Quienyin ihnen gegeben hatte, und wünschten sich garantiert, Moderdrin möglichst bald zu verlassen und zu ihren Angehörigen zurückzukehren. Es gab allerdings auch andere Möglichkeiten, man wußte es nie so genau ...
    Sobald ein Mann die Laufbahn des Söldners einschlägt und es darauf anlegt, Paktun und später Hyr-Paktun zu werden, muß er jedes sinnlose Heimwehgefühl unterdrücken. Wenn es an der Zeit ist, wird er – wenn er Glück hat – nach Hause zurückkehren, mit seinen Narben und der wertvollsten Beute, wird sich eine Frau nehmen und Söhne großziehen, die dann ihrerseits losmarschieren, um Abenteuer zu erleben. Einer träumerischen Sehnsucht nachzuhängen, bedeutete indessen Schwäche. Dank Opaz – tagtäglich erleiden Männer diese Schwäche!
    »Sollte ich dir einen anderen Namen geben?« fragte Tyfar halb lachend. »Sollte ich dich Muzzardjid * taufen?«
    »Lieber nicht.«
    »Das wäre aber ein Name, den du dir rechtschaffen errungen hättest.«
    »Mag sein. Aber er paßt nicht zu mir.«
    »Mir gefällt dieses ›Sturr‹ nun mal nicht. Ich bin Prinz und habe die Macht, würdigen Zeitgenossen Namen zu geben. Du hast es zwar nicht konkret ausgesprochen, aber du scheinst mir einem mittleren Adelsrang zu entspringen, habe ich recht?«
    Den Namen Hamun ham Farthytu hatte ich unter ehrenvollen Umständen erhalten; er war nicht irgendein Pseudonym. Und der Rang Amak steht im unteren Bereich des höheren Adels; darunter erstreckte sich noch das breite Spektrum der niederen Aristokratie. Aber ich blieb vorsichtig. Nicht einmal in dieser Frage hätte der alte unbedachte, temperamentvolle Dray Prescot, der sich sonst sofort in jeden Kampf stürzte, ohne Überlegung gehandelt. Der Amak des Paline-Tals war eine Identität, eine wirkliche Identität, die ich noch nicht zu offenbaren wünschte.
    Ich stützte mich also auf einen Ellbogen und sagte: »Ich halte das für unwichtig, Tyfar. Mich bekümmert vielmehr, wie langsam wir vorankommen.«
    Er sah aus, als wollte er seinen ursprünglichen Gedanken weiterführen, aber dann mußte er es sich wohl doch anders überlegt haben, denn er gab sich mit der Bemerkung zufrieden: »Nun gut, Jak. Aber wenn die Zeit reif ist, werde ich dir einen passenderen Namen geben. Du bist gewarnt.« Er wischte sich mit einem Tuch die Lippen und schloß die Augen vor der Hitze. »Was unser schnelles Vorankommen angeht, so halte ich es noch immer für zu gefährlich, bei Tage zu reisen. Aber wenn wir es müssen ...«
    »Denk an Quienyin.«
    »Das tue ich.«
    »Es dürfte keine Mühe machen, unsere Reisepläne notfalls zu ändern. Ein Risiko bleibt auf jeden Fall ...«
    Und so unterhielten wir uns mit leiser Stimme und schwiegen dann und versuchten im tieferen Schatten zu schlafen. Der Bach eines Moders hatte uns mit ausreichend Wasser versorgt, und unsere Swarths litten keine Not. Wir besaßen Proviant, Fleisch, Obst. Trotzdem erfüllte uns der unwiderstehliche Drang, diesen verdammten Ort endlich hinter uns zu bringen.
    Pünktlich zur Mittstunde erwachte Quienyin, griff nach seinem Turban und sah sich in unserem kleinen Lager um. Sein Blick fiel auf mich. Er öffnete den Mund, und ich kam ihm mit leiser Stimme zuvor.
    »Tyfar schläft. Ich würde es vorziehen, ihn nicht zu wecken.«
    Er nickte, fing seinen rutschenden Turban auf und schlug einmal energisch darauf. Der blaue Stoff war staubig und zerknittert, und von den falschen Perlen und Brillanten war schon etliches verlorengegangen. Trotzdem ging von diesem Schmuck noch jene Aura der Allmacht aus, die für alle Gläubigen unabdingbar ist.
    »Möchtest du ...?«
    »Wenn die Sonnen noch ein wenig tiefer stehen.«
    »Dann werden wir sehen, was ein Zauberer aus Loh vermag.«
    »Bedenke, Quienyin, ich verlange dies nicht von dir, ich bitte dich um nichts. Ich weiß nicht, was dich so etwas kostet, aber ich ...«
    »Sprich nicht weiter. Natürlich werde ich tun, was ich kann. Sind wir nicht alle Kameraden?«
    Dies waren wirklich seltsame Worte für einen gefürchteten Zauberer aus Loh. Aber er hatte recht – beim unerträglichen Duft unter Makki-Grodnos linker Achselhöhle!
    »Du warst noch nie in Loh, Jak?«
    »Ich hielt mich einmal kurz in Erthyrdrin auf, ehe ich ...«
    »Nun ja, die Leute dort sind komisch und nennen sich kaum Lohier.«
    »Das soll mir recht sein. Du bist weitgereist?«
    »Hauptsächlich hier auf Havilfar. Für mich, ich muß es gestehen, ist Reisen nichts anderes als

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