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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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könnte ich ohne weiteres nach Herrelldrin ziehen und ihn besuchen. Wenn er dort ist. Wenn du ihn ausfindig machen kannst, San.«
    »Er ist kein Blutsverwandter?«
    »Nein.«
    Einen Augenblick lang rührte er sich nicht und schaute mich nur an. Nach seiner letzten Berichterstattung in Lupu hatte er den Turban abgesetzt, und das rote lohische Haar umstand seinen Kopf wie das Gefieder eines Vogels, der in den Wind geraten ist. Das alte Gesicht hatte viel von seinen Falten verloren und zeigte sich fülliger, und die klaren, durchdringenden Augen blickten erstaunlich jung. Ich hatte das Gefühl, er könne mich durchschauen, als wäre ich ein Glas mit kristallklarem Wasser.
    Verflixt! sagte ich zu mir selbst. Auf Kregen stand für mich zuviel auf dem Spiel, als daß ich hier einen Teil meiner Geheimnisse ausplaudern konnte, trotz des Bandes der Kameradschaft, das unsere Gruppe einte.
    »Dieser furchteinflößende Khamorro ist kein Blutsverwandter«, wiederholte ich. »Ich schlage vor, du legst dich jetzt schlafen, Quienyin, dann können wir später über diese Angelegenheit sprechen.«
    »Es geht dir sehr darum, diesen Mann zu finden?«
    »Ja.«
    »Dann will ich ein Weilchen schlafen. Wecke mich zur Mittstunde, wenn die Sonne aus dem Zenit herniederbrennt. Dann kann ich vielleicht ... nun, egal, Jak der Sturr. Ich wünsche dir eine erholsame Rast.«
    Mit diesen Worten rollte sich Deb-Lu-Quienyin auf die Seite und schlief auf seinem Deckenlager sofort ein. Ich kaute den Rest des Fleisches und starrte auf den Zauberer aus Loh. Mir war es gleichgültig, daß er einige meiner Rätsel ergründet hatte. Die sechs Gefolgsleute waren ebenfalls vernünftigen Argumenten zugänglich. Nur nicht Prinz Tyfar, dieser mutige, kluge, temperamentvolle Prinz aus Hamal, aus einem Land, das mit meinem Land schlimm verfeindet war. Was würde er sagen oder tun? Nein, ich mußte die einmal begonnene Täuschung fortsetzen. Und, bei Krun, dabei handelte es sich nicht um Kleinigkeiten, wahrlich nicht!
    Lächelnd schüttelte Tyfar den Kopf.
    »Ich bin sehr froh, daß mein Vater und meine Schwester der Gefahr entronnen sind. Dafür danke ich dem Havil dem Grünen. Du wirst bestimmt ebenso gute Nachrichten erhalten, Jak – und ist dir aufgefallen, wie förmlich Deb-Lu-Quienyin plötzlich mit dir umsprang? Er nannte dich Jak den Sturr, welchen Namen du als den deinen ausgegeben hast.«
    »Und mir fällt auf, Tyfar, daß du Havil dem Grünen nicht gerade mit Überschwang gedankt hast. Vielleicht findest du, daß Krun von der Stahlklinge größerer Dank gebührt?«
    Wir bewegten uns auf dünnem Eis.
    Er beäugte mich.
    »Aye, Jak der Sturr. Aye.«
    »Dann soll es auch so sein.«
    Havil der Grüne galt in vielen havilfarischen Ländern als oberster Gott. In der Vergangenheit war er für mich oft ein Sinnbild des Bösen gewesen, das vernichtet werden mußte. Solche Impulse hatte ich längst überwunden und brachte im Notfall schon einmal ein wohlklingendes hamalisches Gebet an Havil den Grünen über die Lippen. Trotzdem neigten Kämpfer eher Krun zu ... und das ist kein Wunder angesichts der Häufigkeit, mit der sie seinen Namen in den Mund nehmen.
    »Übrigens glaube ich nicht recht, daß du wirklich Jak der Sturr heißen kannst. Diese Bezeichnung paßt irgendwie nicht auf dich.«
    Ich hob eine Augenbraue. Sturr ist die umgangssprachliche Bezeichnung für einen nachlässigen, stummen, uninteressierten, langweiligen Burschen, der zwei linke Hände besitzt und keinerlei Aktionsdrang entfaltet. »Ach, nein? Ich dachte, er paßt gut.«
    »Die Lady Ariane nal Amklana hat dich Jak der Unsturr getauft.«
    »Sie ... wir wollen nicht von ihr sprechen.«
    »Gern.«
    Lady Ariane nal Amklana aus Hyrklana hatte uns bei den jüngsten Abenteuern eine große Enttäuschung bereitet. Ich hatte angenommen, Tyfar stehe im Begriff, sich ihr mit romantischen Absichten zu nähern. Inzwischen wußte ich mehr. Er hatte eine weitaus bessere Gefährtin verdient als Ariane.
    »Behandeln wir die Frage deines Namens, Jak.«
    »Aber vorher möchte ich noch sagen, daß man Ariane nicht zu streng beurteilen sollte. Sie war wirklich in Bedrängnis, bei Krun! Jedenfalls besitzt sie ein gewisses Feuer ...«
    »Das einzig und allein nach innen gerichtet ist.«
    »Sprechen wir über unsere Pläne, hier herauszukommen ...«
    »Vom Sturr ... oder Unsturr?«
    Ich schaute ihn nur an. Wir saßen dankbar im Schatten, und die Wache patrouillierte, und die anderen hatten sich hingelegt und

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