Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
er.
    »Du Fambly!« brüllte Nodgen auf seine primitive Brokelsh-Art.
    Ich lächelte nicht. Vielmehr beschaute ich mir den tiefen Stand der Sonne und die Länge der grünroten Schatten unter den Bäumen.
    »Wir müssen weiter.«
    Ja, wir waren zu neunt, und wir eilten den steilen Hang des Moder herab, und wir paßten auf, damit uns nicht noch Schlimmeres widerfuhr.
    Wir verließen den Berg auf einem anderen Pfad als dem, den die Expedition für den Aufstieg zum Gipfel verwendet hatte, und jetzt umgaben uns süßer Pflanzenduft und das Plätschern verborgener Bäche, die die Schrecken, die im Berg lauerten, unwirklich erscheinen ließen. Immer wieder schaute Hunch über die Schulter zum Gipfel zurück. Nun ja, das war in Ordnung. Auf diese Weise waren wir nach hinten abgesichert.
    Vor jedem kregischen Hof hätte unser Aussehen Spott oder Verachtung ausgelöst. Wir hatten uns mit frischer Kleidung versorgt, die aber auch schon wieder zerrissen und befleckt war. Um so schärfer und spitzer waren unsere Waffen. Interessiert stellte ich fest, daß Quienyin sein Kurzschwert nicht abgelegt hatte. Vielleicht waren seine Zauberkräfte doch noch nicht voll zurückgekehrt? Er hatte seine Macht als berühmter und gefürchteter Zauberer aus Loh verloren – und sie tief drinnen im Moder wiedergefunden. Aber ... vielleicht war er sich dessen noch nicht sicher? Es sah so aus, als wäre er noch nicht bereit, sich voll und ganz auf sich selbst und seine Kräfte zu verlassen. Angesichts der Rücksichtslosigkeit, mit der Kregen seine Bewohner zuweilen behandelt, erschien mir das nur vernünftig.
    Das Gefühl, einer willkürlich ausgeübten Macht ausgesetzt zu sein, die niederdrückende Depression, die Erwartung, jederzeit dem Tod ins Auge zu blicken – mit diesen Dingen hatten wir im Moder gelebt und kamen nun mit Verlassen des Berges nicht im Handumdrehen darüber hinweg. Etwas anderes zu erwarten, wäre naiv gewesen. Der Zauberer des Moders mochte wohl bezwungen sein; nun aber sahen wir uns den Schrecknissen des Gekrümmten Landes gegenüber, jenem abweisenden, öden Terrain, das übersät ist von zahlreichen künstlichen Erhebungen, die Schätze und Todesgefahren enthalten.
    Das vor uns liegende Land, durch das wir fliehen mußten, würde uns alle auf eine harte Probe stellen.
    »Ihr beiden«, sagte Prinz Tyfar, und sein gewohnter Befehlston war nur wenig abgeschwächt durch das Gefühl der Zusammengehörigkeit, das in unserer Gruppe herrschte, »ihr erkundet den Weg, auf dem wir nach Moderdrin geritten sind. Vielleicht haben wir Glück, vielleicht sind uns einige Reittiere geblieben.«
    »Quidang, Prinz!« sagten Barkindrar und Nath und verschwanden im dichten Wald.
    Die Angehörigen der Hauptexpedition, von der wir im Inneren des Moders getrennt worden waren, hatten ihren Weg sicher längst fortgesetzt. Wahrscheinlich galoppierten sie mit ihrer Beute bereits auf die Zivilisation zu. Ich wandte mich Tyfar zu, der meinen fragenden Blick erwiderte.
    »Ich weiß, Jak, ich weiß. Aber wir müssen es versuchen.«
    »Ja.«
    »Während die beiden unterwegs sind, will ich sehen, ob ich ein Feuer in Gang bekomme«, sagte Tryfant Hunch. »Ich sterbe vor Hunger ...«
    »Einverstanden.«
    Nachdem wir den stolzen, grausamen Zauberer des Moders besiegt hatten, war Hunch auf die Suche gegangen und hatte in dem Bau einen Sack voller Leckereien zusammengestellt, und als das Feuer nun im Schutz einer Erdsenke zu flackern begann, schüttete Hunch den Inhalt auf den Boden.
    Alle wichen zurück. Ein übler Geruch stieg auf.
    »Bei Tryflor!« rief Hunch. »Der Verdammte Moder-Lord ...!«
    »Der Rast hat uns hereingelegt.«
    »Der Proviant ... verfault!«
    »Nun ja«, sagte ich in das Stimmengewirr. »Vielleicht ist es ganz gut so. Der Cramph hätte uns vielleicht von innen vergiftet, wenn das Zeug genießbar gewesen wäre. Dieser Gedanke schmeckt mir noch weniger, bei Krun!«
    »Ganz recht, Jak!« bemerkte Tyfar. »Aber wir haben Hunger.«
    »Das Gekrümmte Land kann kaum so öde sein, daß wir absolut nichts Verzehrbares finden.«
    Tyfar zog eine Grimasse. Er war ein Prinz – zugegeben, ein hamalischer Prinz, dessen mächtige Heimat sich mit meinem Vallia auf einen lebensentscheidenden Kampf eingelassen hatte –, und die Vorstellung, Nagetiere und andere niedere Wesen zu jagen, um etwas zu essen zu bekommen, gefiel ihm nicht sonderlich. Dann mußte er lächeln.
    »Wenn es um die Windflosse des Fluttrells geht, Jak, muß man eben tun, was zu tun ist.

Weitere Kostenlose Bücher