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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nicht ein Reiter zufällig über uns stolperte.
    Hunch sah diese Gefahr nicht.
    »Wir können uns hier den ganzen Tag einigeln«, sagte er zu Nodgen. »Wir haben genug Wasser und können am Abend zum nächsten Fluß wandern.« Er gähnte. »Ich werde wohl den ganzen Tag schlafen.«
    »Der Wind der Morgendämmerung wird unsere Spuren verwehen«, erwiderte Nodgen. »Trotzdem wirst du Wache stehen wie alle anderen, du mürrischer Tryfant.«
    »Wenigstens muß man sich nicht jeden Tag rasieren, um ...«
    »Still, ihr beiden!« sagte ich.
    Sie erstarrten.
    »Ruhig – alle!«
    Während der Tag im Licht der roten Sonne Zim zu erstrahlen begann, der die grüne Sonne Genodras dichtauf folgte, während die Schatten über das dürre Land huschten, erschienen dunkle Punkte vor der hellen Strahlung. Wir kniffen die Augen zusammen. Ja. Flutsmänner! Dort oben kreisten Flutsmänner, Himmelsflieger, die beutesuchend über das Land flatterten. Als wahre Söldner des Himmels verdingen sich Flutsmänner in den verschiedensten Armeen; doch vor allem gehen sie gern selbständig auf Beutejagd. Niemand ist vor ihnen sicher.
    Wir rührten uns nicht.
    Die Flügel der Sattelvögel hoben und senkten sich rhythmisch, durch mehrere Runden hoch am Himmel, ehe der Schwarm eine lange Kette bildete und nach Norden verschwand.
    »Möge das Leder ihrer Clerketer zerfallen, damit sie aus dem Sattel stürzen und sich die miesen Hälse brechen«, sagte Hunch und kniff die Augen zusammen. »Sind sie fort?«
    »Sie sind fort, du Fambly – du kannst mit dem Zittern aufhören.«
    »Das Dumme ist nur«, sagte Tryfant Hunch und öffnete die Augen, »daß ich jetzt eben nicht hätte fliehen können – und du weißt, wie sehr es mich aufregt, keinen Raum zur Flucht zu haben.«
    So sprach der echte Tryfant. Aber obwohl er immer wieder davon sprach, sich zu verdrücken, wenn es brenzlig wurde, hatte sich Hunch als guter Gefährte erwiesen.
    Wir richteten uns für den Tag ein. Ich bezog eine Stellung, die meinen Kopf dicht unter den tiefsten stacheligen Ast eines Dornefeu-Busches brachte. Dort mußte ich mich vorsehen, hatte aber einen guten Ausblick von ganz unten auf die staubige braune Wüste, auf der der Morgenwind kleine Wirbel aufsteigen ließ, und auf die Moder, riesige künstliche Erhebungen, denen das Gekrümmte Land auch den Namen Moderdrin verdankte. Langsam krochen die Sonnen von Scorpio über den Himmel. Und wir warteten und schwitzten.
    Wie so oft begann es zuerst mit einer kleinen Staubwolke.
    Ich kniff vor dem grellen Tageslicht die Augen zusammen. Der Staub stieg in weißen Streifen empor und rückte näher. Dort draußen ritt eine Einheit. Logu Fre-Da, der Wache hatte, meldete leise: »Swarths.«
    Wir verhielten uns still. Der Staub kam immer näher.
    Dunkle Umrisse, bruchstückhaft wahrnehmbar, erschienen und verschwanden wieder, fanden sich unter dem Staub immer deutlicher zusammen. Wir warteten.
    »Logu, wie viele?«
    Es trat eine größere Pause ein.
    »Mindestens ein Dutzend, Notor«, sagte er schließlich. »Vielleicht sogar zwanzig.«
    »Sie werden noch näher kommen.«
    »Ja.«
    Vielleicht zwanzig – zwanzig unbeugsame dunkelhäutige Reiter aus der Truppe, die unsere Karawane zu einem bestimmten Moder gedrängt hatte. Die Swarths, wendige schuppige Risslacas mit keilförmigen Köpfen und schrecklichen Reißzähnen, würden in dröhnendem Galopp herbeipreschen, sollten die Reiter uns entdecken. Sie würden keine Gnade kennen, sobald ihnen klar wurde, daß wir keine Expedition, sondern wehrlos waren – jedenfalls würden sie das zunächst annehmen.
    Bei vielen geheimnisvollen kregischen Rassen ist die Einstellung nun mal so, auch wenn es zahlreiche andere prächtige Rassen gibt, denen ein solches tierisches Verhalten fremd ist. Bei dem Haufen da vorn gab es kein Versehen: Sollten sie uns entdecken, würden sie sich mit uns vergnügen, ehe sie uns umbrachten.
    »Kein Laut mehr«, sagte Prinz Tyfar, »sonst geht ihr zu den Eisgletschern Sicces ein, ehe ihr mit Reden fertig seid.«
    Keiner der Männer, die beinahe die Gesichter in den Staub drückten, würde einen Laut von sich geben. Inzwischen war auch das leise Schlurfen und Stampfen der Swarths zu hören. Der Richtung zufolge, die sie eingeschlagen hatten, war ihr Ziel der Moder, der sich dicht hinter uns erhob, und dazu mußten sie im Abstand von dreihundert Schritt an unserem kleinen Schutzwall vorbei. Sehen würden sie uns nicht, denn natürlich würden sie einen großen Bogen um

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