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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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meine Fesseln zu sprengen, als ich noch einmal hinschaute. Der alte Teufel war dabei, die Kante des Spielbretts anzuheben, um das Geheimzeichen anzuschauen, mit dem ich einen meiner Hivikus zu einem Zoid gemacht hatte.
    Dieser Yetch!
    Hastig wandte ich mich wieder dem Tisch zu und ließ die Fesseln reißen. Es kribbelte mir in den Handgelenken. Ich hielt das Glas tief und machte wieder kehrt. Die Wächter grinsten einander an und gaben ihrem Herrn damit zu verstehen, wie sehr sie seine Geschicklichkeit schätzten.
    Es waren vier Schritte zum Tisch – drei, wenn ich einen kleinen Satz machte.
    Mit drei Schritten war ich zur Stelle. Der gefährlich gekrümmte Dolch löste sich mühelos aus Trylon Naths Scheide, und schon preßte sich die breite scharfe Klinge gegen seinen Hals.
    »Niemand rührt sich!« rief ich fröhlich.
    Trylon Nath war erstarrt. Er wußte, daß die geringste Bewegung der Klinge ihm den Hals aufschlitzen konnte.
    »Ja, Trylon«, sagte ich. »Ich werde nicht zögern, den Dolch zu benutzen. Jetzt wirst du zur Abwechslung mal mein Spiel spielen und nicht dein betrügerisches Vajikry!«
    »Du bist ein toter Mann, Jak der Sturr.«
    »Und du ebenfalls, mein Freund, wen du es darauf ankommen läßt. Jetzt steh auf. Ich habe diese Spielchen satt.«
    Die Wächter schwitzten. Sie schauten mich an, und ich musterte sie. Sie wußten Bescheid.
    »Wir machen jetzt einen kleinen Spaziergang«, sagte ich. »Ihr habt einen Voller? Gut. Ich nehme ihn gern zum Ausgleich für den ungewollten Aufenthalt.« Und kränkte ihn zutiefst mit den Worten: »Und zum Abschied von einem betrügerischen Schurken, der auf normalem Wege das Vajikry nicht gewinnen kann.«
    »Niemals!« rief er und versuchte mich anzuschauen. Aber schon spürte er die Klinge und sagte gepreßt: »Ich hatte dich längst in der Zwickmühle – du hast keine Ahnung von der Kunst des Vajikry ...«
    »Ich weiß genug, um zu wissen, wann ich dir den Dolch an den dürren Hals halten muß. Nun aber los!« Und fügte zur Verstärkung hinzu: »Bratch!«
    Er zuckte zusammen.
    Wir verließen den Raum, und wenn die Wächter mit dem Gedanken gespielt hatten, mich anzufallen, so gaben sie diesen Plan beim Anblick meines finsteren Gesichts wieder auf. Sie rührten sich nicht; und das war entschieden die klügere Entscheidung. Wir erstiegen eine Treppe, und Gefolgsleute und Dienstboten wichen scheu zurück, sobald der Trylon ihnen heiser zurief: »Laßt uns durch. Dieser verrückte Leem hat böse Absichten mit mir.«
    »Ganz recht, Trylon«, sagte ich. »Das siehst du richtig.«
    »Du wirst mir das Leben schenken? Ich kann dich reich machen ...«
    »Mehr als einen Voller brauche ich nicht. Vielleicht bringe ich dir deinen Voller eines Tages sogar zurück, Trylon Nath Orscop, und spiele eine neue Partie Vajikry mit dir. Ich gebe zu, es ist ein faszinierendes, wenn auch irritierendes Spiel.«
    Plötzlich kam mir ein Gedanke. Bei meiner Gefangennahme waren mir meine Sachen genommen worden – die prächtige Rüstung wie auch sämtliche Waffen. Ich war es dermaßen gewöhnt, in meinem alten scharlachroten Lendenschurz herumzulaufen, daß ich mein hübsches kleines Arsenal und die Rüstung zunächst vergessen hatte.
    »Ach, Trylon«, sagte ich. »Befiehl deinen Leuten, meine Habe zu bringen. Bis auf das letzte Stück.« Und der gekrümmte Kalider berührte seine Haut.
    »Ihr habt es gehört!« rief Nath Orscop schrill. »Lauft, ihr Nulshes! Holt die Rüstung und die Waffen dieses ... dieses Mannes!«
    Als wir ein zwischen zwei Türmen gelegenes flaches Dach betraten und ich bereits den Blick auf einen gedrungenen kleinen Voller richtete, erschienen Gefolgsleute mit meinen Sachen. »In den Voller damit!« rief ich energisch, und man gehorchte. Ich fragte mich, warum niemand etwas gegen den Dolch an der Kehle des hohen Herrn unternahm. Es gab doch bestimmt Leute in diesem Palast, die dem Trylon nach dem Leben trachteten ...
    Ich stieg in den Voller, ohne Orscop loszulassen.
    Er kauerte sich nieder und schaute mich flehend an. »Du hast gesagt ...«
    Ich schaute über die Bordwand. Die Landeketten waren bereits gelöst worden. Ich bewegte die Kontrollhebel und ließ den Voller einige Fuß hoch steigen. Dann nickte ich befriedigt vor mich hin.
    »Spring, Orscop! Und danke deinen unbekannten Göttern, daß ich dir dein elendes Leben schenke.«
    Zitternd rappelte er sich auf und bekam noch einen Tritt mit auf den Weg, ehe er sich über die Bordwand wälzte.
    Dann lachte ich

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