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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zwei besitzt, zwar die anderen überlegenen Ränge schlagen kann, nicht aber den nächsthöheren Stein, der Strom genannt wird. Dazwischen kann der Kov Vads und Trylons schlagen; Vads können Trylons und Stroms schlagen und Trylons Stroms. Das alte Schere-, Stein-, Papier-Syndrom. Umgekehrt kann ein Strom einen Rok gefangennehmen.
    Roks können auch nicht Roks des Gegners schlagen; doch von den unwichtigeren Steinen heißen etliche Flutsmänner, und will ein Rok auf einem Quadrat – oder Sechseck – mit einem eigenen Flutsmann niedergehen, kann er geradewegs vom Spielbrett verschwinden und bei einer späteren Runde in einer vorherbestimmten Entfernung wieder erscheinen. In diesem Zug scheint mir eine Ähnlichkeit zum Jikaida-Zeunt zu liegen. Die anderen geringwertigen Steine können von ihrem gleichrangigen Gegenüber nicht geschlagen werden. Einige niedrige Figuren heißen Zoids und stellen Fallen dar – unter einer Klappe des Spielbretts wird heimlich vermerkt, welche Steine in dieser Beziehung aktiv sind. Landet ein überlegener Stein auf dem Quadrat eines Zoids, wird das Geheimzeichen aufgedeckt; und schon kann der wichtigere Stein genommen werden.
    Zumindest diese Einzelheit erschien mir einigermaßen interessant.
    Wird ein überlegener Stein geschlagen – natürlich kein Rok –, kann man einen geringwertigeren Stein (allerdings keinen Flutsmann) an seine Stelle rücken. *
    Ich schaute mir das Spielbrett genau an und erkannte, daß Trylon Nath wahrlich ein Vajikry-Besessener sein mußte, denn er hatte die Maximalzahl an Figuren für jeden Rang aufstellen lassen. Diese Zahl hat Einfluß auf die Dauer des Spiels, kann aber auch seinen Charakter verändern.
    Uns stand eine lange Sitzung bevor – bis einer von uns beide gegnerische Roks geschlagen und mindestens einen seiner eigenen Roks in der spinnennetzartigen Mitte des Feldes uneinnehmbar abgeschirmt hatte.
    Kein Flutsmann darf in diesen mittleren Bereich eindringen.
    »Natürlich überlasse ich dir den ersten Zug.«
    »Danke, Notor.«
    »Spiel gut, Jak der Sturr. Mir ist es gleich, ob ich gewinne oder verliere.« Das war natürlich gelogen. »Für dich aber ist das verlorene Spiel gleichzusetzen mit deinem verlorenen Leben.«
    »Das habe ich schon richtig verstanden – Notor.«
    »Nun ja, worauf wartest du? Kommen wir zur Sache.«
    »Jawohl, Notor.«
    Mit einem gewissen Zögern setzte ich den ersten Stein. Es handelte sich um die hübsch geschnitzte Darstellung eines Schwertkämpfers, ein sehr unwichtiger Stein, der Hiviku genannt wird. Hiviku der Raffinierte war etwa das havilfarische Äquivalent zu Drückeberger Vikatu, dem erztypischen alten Soldaten, der alle Tricks kennt und sich durchzumogeln versteht. Und genau das wollte ich hier und jetzt tun. Ich nahm mir Zeit, ich spielte vorsichtig und ahnte dennoch, daß Trylon Nath mich mühelos aus der Reserve locken und dann mit voller Kraft zuschlagen würde. Sein langes trauriges Gesicht wirkte nach kurzer Zeit noch kummervoller. Denn er mochte wohl ein ruchloser Mensch sein, doch liebte er sein Vajikry und sehnte sich danach, auf einen Gegner zu stoßen, der ihm ein ausgedehntes, spannendes Spiel lieferte. Dabei war ich wahrlich nicht in der Stimmung, mich zu konzentrieren. Mein Val! Warteten nicht Turko und Vallia auf mich?
    Nun ja, das mochte so sein.
    Wir spielten. Ich lief meinem Gegner prompt in eine Falle, und mit traurigem Blick drehte er die Klappe um, und sein Zoid schlug einen meiner Vads.
    In der Anfangsphase hielt ich mich dennoch ganz gut; einmal ging ich auf volles Risiko und attackierte, als er es nicht erwartete, und konnte auf diese Weise mit einem Flutsmann einen seiner beiden Roks aus dem Spiel holen. Er griff nach dem Wein.
    »Trinkst du mit, Jak der Sturr?«
    Der Wein war ein grüner Pimpim aus Loh, dick und süßlich.
    »Nein danke, Notor. Ein heller gelber wäre mir lieber ...«
    Er deutete lässig auf die Sammlung der Flaschen und Amphoren auf einem Seitentisch.
    Ich stand auf. Die Wächter starrten fasziniert auf das Spielfeld, und ich vermutete, daß sie gegen Trylon Nath antreten mußten, wenn er keine ahnungslosen, uneingeladenen Gäste hatte. Die Handfesseln behinderten mich kaum. Die Ketten und Netze waren mir abgenommen worden. Ich näherte mich dem Seitentisch und griff nach einem Kelch. Halb drehte ich mich um und überschaute den Raum, um mir die Position der Wächter einzuprägen.
    Es könnte klappen ...
    Schon wollte ich dem Trylon wieder den Rücken zuwenden, um

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