Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen
Lushfymi sehr viel. Aber glaubst du wirklich, Yantong hält sich in Pandahem auf?«
»Ich weiß es nicht und bin mir nicht sicher, ob ich es überhaupt wissen will. Doch. Doch, ich möchte es wissen: Dann könnten wir vielleicht ... nun ja, das sind alles nur Träume. Nicht einmal Quienyin weiß, wo sich Yantong versteckt, von wo er die Welt zu lenken versucht.«
Das Gespräch wandte sich persönlicheren Dingen zu. Als ich sie gutgelaunt verabschiedete und ihr eine gute Reise wünschte, ging mir durch den Kopf, daß sie Königin Lushfymi kein einziges Mal Königin Lust genannt hatte.
Was sie mir mitgeteilt hatte (und zwar ohne sich den Anschein zu geben, mir dazu etwas zu sagen): daß sich Delia bei bester Gesundheit und in Sicherheit befand und lieber heute als morgen nach Hause zurückkehren würde. Dies versetzte mich in die Lage, tief durchzuatmen und zunächst allein weiterzumachen. Der eigentliche Grund für Sildas Besuch, das erkannte ich nun, war diese indirekte Botschaft gewesen.
Ich fragte mich auch, ob Delia Bescheid wüßte oder ob Silda aus eigenem Antrieb zu mir gekommen war. So etwas hätte Silda ähnlich gesehen.
Kov Vodun brannte darauf, seine Aktion im vallianischen Südwesten zu beginnen. Ich ritt meinen getreuen alten Knubbelknie zum Voxyri-Drinnik hinaus, um die Vorhut zu verabschieden. Der Transport erfolgte auf dem Flugweg. Die Verstärkung sollte nachfolgen, so schnell die Schiffe umkehren und neue Kämpfer holen konnten. Die Todalpheme hatten uns günstige Winde prophezeit.
Abgesehen von der Achten Kerchuri aus der Vierten Phalanx und der Neunten Kerchuri aus der Fünften, nahm Kov Vodun folgende Einheiten mit: fünftausend Churgurs, dreitausend Bogenschützen und fünftausend Kreutzin – leichte Infanteristen und Störtruppen. In diesen Infanterieformationen dienten zahlreiche Söldner. An Kavallerie hatte ich ihm drei schwere Regimenter Totrixreiter und fünf Divisionen gemischte Truppen aus Totrix- und Zorcareitern überlassen, die Lanzen und Bogen führten. Er nahm vierzig Varters mit, wirksame kregische Katapulte, die von einer Vielzahl von Zugtieren geschleppt wurden.
Enevon Ob-Auge begleitete mich zu der Parade und zog ein finsteres Gesicht.
»Alle diese braven Männer verlassen die Stadt«, sagte er kopfschüttelnd. »Bete zu Opaz, daß nichts Unerwartetes geschieht!«
»Lange bevor der Feind auch nur daran denken kann, auf unseren Vorstoß zu reagieren und uns seinerseits anzugreifen«, erwiderte ich, »werden unsere Armeen siegreich zurück sein. Du wirst es erleben.«
Ich sprach von Gegnern, die wir kannten, Gegnern im Norden und Osten und tief unten im Südwesten.
Das Leben in der Stadt nahm seinen brausenden Fortgang, auch wenn mir die Straßen leer erschienen. Noch immer gab es viele Zivilisten, die ihrem bürgerlichen Leben nachgingen und die Muskeln und Sehnen darstellten, mit deren Hilfe sich die Armee bewegte und versorgt und ernährt wurde. Täglich strömten Männer in die Stadt, die viele Dwaburs weit aus den besetzten Gebieten zu uns geflohen waren. Die meisten hatten keinen anderen Wunsch, als eine Uniform anzuziehen, eine Waffe zu ergreifen und sofort zurückzukehren, um sich mit der Besatzungsmacht anzulegen. Wir mußten ihnen zunächst klarmachen, daß sie ausgebildet werden mußten, ehe sie nur daran denken konnten, in ihrer Heimat aufzuräumen.
Turko kümmerte sich aktiv um den Drill der Leute. Er mochte ein Khamorro und daher mit leeren Händen viel gefährlicher sein als mit einer Waffe, doch schurigelte er die unerfahrenen Rekruten und baute sie nicht nur körperlich, sondern auch seelisch auf.
Täglich suchten mich zahlreiche Männer auf und besprachen Dinge mit mir, die alle Aspekte des Lebens betrafen, und von diesen Leuten sind Ihnen etliche bereits bekannt, während ich andere erst allmählich besser kennenlernte und in späteren Episoden vorstellen werde. Eines Tages erschien über dem Palast ein Voller, ein großes Schiff mit der vallianischen Flagge, darunter meine eigene Kampfflagge. Stirnrunzelnd blickte ich empor, denn ich ahnte, was sich hier abspielte. Ich hatte damit gerechnet und wußte, welche Haltung ich einnehmen und wie unwillkommen sie sein würde. Es würde keine erfreuliche Szene werden.
Aber ich muß zugeben, daß ich voller Freude die harten, kampferprobten Männer betrachtete, die aus dem Voller strömten und auf die hohe Plattform zukamen, auf der ich sie erwartete.
Sie kennen diese Kämpfer, Sie kennen ihre Gesichter
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