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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und viel von ihrer persönlichen Geschichte. Es war die Schwertwache des Herrschers, der Ausgewählte Trupp, meine persönlichen Helfer. Cleitar die Standarte trat vor.
    »Majister!« bellte er. »Man hat mich zum Sprecher gewählt.«
    Ich ließ ihm keine Zeit zum Nachdenken. »Lahal an euch alle!« Ich zog ein wütendes Gesicht. Diese Männer und ich hatten schon so manche Gefahr gemeinsam überstanden. »Soviel ich weiß, hat es im Norden Kämpfe gegeben, Kämpfe gegen unsere Feinde. Wie soll ich dies verstehen? Seid ihr im Angesicht des Feindes desertiert?«
    Die lächelnden Gesichter, die mir zeigten, wie sehr man sich über das Wiedersehen freute, verdüsterten sich. Gekränkt und verwirrt schaute man mich an.
    »Majister!« stammelte Cleitar. »Wir? Desertiert ...?«
    Dorgo der Clis trat vor, und seine Narbe leuchtete rot auf seinem Gesicht. »Majister! Wir kehren zurück, wohin wir gehören!«
    »Aye!« brüllte Targon der Tapster. »Wir sind die Schwertwache des Herrschers!«
    »Wir stehen immer und ewig an deiner Seite, Majister!« brüllte Naghan ti Lodkwara. »Du kannst uns nicht einfach wieder fortschicken.«
    Die anderen unterstrichen seine Worte, lautstarker Protest füllte die Luft, begleitet von drastischen Ausrufen. Meine Sturheit erzürnte diese Männer. Ich mußte erklären, was ich meinte.
    »Prinz Drak, der Prinz Majister, befehligt die Armee des Nordostens. Er steht in vorderster Front. Hier und jetzt gilt eure Verpflichtung ihm.«
    Wie gesagt, ich hatte mich auf diese Szene nicht gefreut, die sich entwickelte, wie ich befürchtet hatte. Schließlich sahen die Burschen ein, daß ich im vollen Ernst sprach, und begannen unbehaglich von einem Fuß auf den anderen zu treten. Noch immer erhoben sie Einwände, doch schließlich kehrten sie ausnahmslos zum Voller zurück, vollzogen das Fantamyrrh und starteten, um zu Drak zurückzukehren. Aber nicht auf der Stelle. O nein! Wir verbrachten einen lebhaften, trunkenen Abend miteinander, bei dem wir sangen und uns die alten Geschichten erzählten, ehe sie mit schweren Köpfen im Morgengrauen abflogen. Nach Sildas Besuch war dies der einzige Lichtblick in meinem damaligen Leben – allerdings sollte es noch einige andere Unterbrechungen der täglichen Routine geben, die ich nicht nur negativ sehen mußte.
    Auf eine Weise half mir dieser Besuch bei einem Vorhaben, mit dem ich mich seit langem beschäftigte. Das Zweite Regiment der Schwertwache, vorwiegend mutige junge Männer, die sich noch in der Ausbildung befanden, war zwar ganz gut und schön. Zudem verfügte ich noch über die Paktuns in ihren trompgelben Uniformen, die inzwischen Gelbjacken des Herrschers genannt wurden. Aber angesichts der leeren Kasernen und der dünnen Vormittagsparaden zögerte ich nicht mehr, mich an den Ersten Attentäter Vondiums zu wenden.

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    Vielleicht hatte ich voreilig gehandelt, als ich zum Schutz meines Sohnes Drak die Schwertwache wieder in den Norden schickte.
    »Ich hatte dich gewarnt, Majister, daß auf dich ein Kontrakt ausgesetzt ist. Wir haben bisher zwei solche Versuche abwehren müssen – aber du warst jeweils nicht in der Stadt, was uns die Sache erleichterte.«
    Nath das Messer, der Erste Attentäter, auch Aleygyn der Stikitche genannt, musterte mich durch die Augenöffnungen seiner Stahlmaske. Diesmal saßen wir unter dem Bogen des Tors der Schädel an einem breiten Tisch und brauchten uns nicht mehr durch Stehen oder Sitzen zu beweisen, wer die Oberhand hatte.
    »Haben die Bauhandwerker gearbeitet wie versprochen?«
    »Ja, Majister.« Die Antwort klang eindeutig; wie sie aber genau gemeint war, ließ sich nicht beurteilen. »Sie leisten gute Arbeit. Unsere Häuser wachsen.«
    Draks Stadt, Vondiums ältester Teil, war eine Welt für sich. Hier lebten Verbrecher, Gauner, Diebe und Faulenzer. Die Hilfe, die der Rest der Stadt diesen Menschen bot, mochte zum Ziel haben, Seuchen zu verhindern, doch auf sehr reale Weise handelte es sich auch um eine humanitäre Unterstützung. Innerhalb der Mauern brodelte das Leben. Jeder schlug sich irgendwie durch. Nath das Messer hatte seine Leibwache auf dem Kyro der verlorenen Seelen postiert, während draußen Männer der Schwertwache und der Gelbjacken warteten.
    »Du willst mir nicht sagen, wer diese Kontrakte in Auftrag gibt, Aleygyn? Das verstieße gegen deinen Ehrenkodex?«
    »Das weißt du selbst am besten.«
    Wir unterhielten uns eine Zeitlang über die Stadt und den Neuaufbau und mieden die kitzlige Frage

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