Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen
identische Klinge und erledigte auch den rechten Gegner.
Zwei Pachaks stürzten sich in den Kampf, hinter ihnen wogten rotgelb gekleidete Kämpfer, Angehörige der Schwertwache! Sie wurden angeführt von den Pachak-Zwillingen Modo und Logu Fre-Da, die dem Zauberer aus Loh ihr Nikobi gegeben hatten und ihn nun schützen wollten.
In diesem Augenblick stieß ich eine Art Schnaufen aus, ein explosionsartiges Ausatmen, das man in Cottmers Höhlen auch als Lachen hätte deuten können.
»Was?« fragte Turko, eine Million Dwaburs entfernt.
Nodgen und Hunch stürmten in das Steingemach, und Nodgens Speer hatte sich dunkel verfärbt.
Die Erste Schwertwache verschwendete keine Zeit: Gegen sie hatten die Klansleute, die heldenhaft die Schwertmagie attackiert hatten, keine Chance. Pfeile erledigten die wenigen, die zu fliehen versuchten. Gleich darauf eilten die Pachak-Zwillinge und Nodgen und Hunch auf mich zu.
Ihre Münder öffneten und schlossen sich, und sie hatten die Augen aufgerissen und schienen in höchster Erregung zu sein. Plötzlich veränderte sich mein Blickwinkel, und ich starrte zur Decke empor, umringt von den vier Gesichtern. Man kümmerte sich um Quienyin, ohne zu wissen, daß Jak der Sturr sie durch die Augen des Zauberers anschaute.
Im nächsten Augenblick starrte ich auf das polierte Leder des Sattels, und schon stemmte Turko mich hoch und rief: »Dray! Dray! Beim süßen Opaz ...«
»Alles in Ordnung. Ich erkläre es dir später. Sind von unseren Vollern welche zu sehen?«
»Keiner. Ich nehme an, sie sind alle in Sicherheit.« Er schaute mich ironisch an, wie ich es von ihm gewöhnt war, doch war er sichtlich erschüttert.
Die Flußsenke war von Toten übersät. Die Zehnte hatten ganze Arbeit geleistet. Der Rest unserer kleinen Achten Armee verfolgte Kapt Hangrols Kämpfer.
»Die kommen so schnell nicht wieder über die Grenze, Dray!«
»Das wäre zu schön, bei Vox! Trotzdem ein schlimmer Anblick. Ruf Jiktar Brad den Berry und seine Hagli-Busch-Hilfstruppe zurück, damit sie sich um die Verwundeten kümmert. Brad wird das verstehen.«
»Aye, gewiß. Wir haben ohnehin zu wenig Ärzte und Sanitäter.«
Eine Batterie krahnikgezogener Varters fuhr vorbei, um neue Positionen einzunehmen und den Flüchtigen noch mehr einzuheizen.
Nun ja, es gibt immer Unangenehmes zu tun nach einer Schlacht, und wir mußten dafür sorgen, daß Hangrol in Bewegung blieb und sich nicht etwa neu formierte. Unsere kleine Kavalleriestreitmacht würde nicht locker lassen. Die Zehnte Kerchuri hielt an, und ich ließ Kerchurivax Orion Sangar meine Glückwünsche ausrichten. Alle Einheiten hatten sich gut geschlagen, und es würde hinterher allerlei Bobs * zu verteilen geben.
Natürlich konnte ich den Ort des Geschehens nicht sofort verlassen. Verständlicherweise dürstete ich aber nach Informationen über die Ereignisse, die die Schwertwache und Quienyins Weggefährten inzwischen bestimmt im Griff hatten.
Turko und ich und einige andere Offiziere marschierten langsam zu Fuß durch das Flußbett. Überall wurden Verwundete versorgt und Tote fortgebracht, um nach den Riten ihrer Atras, ihrer Amulette, begraben zu werden. Es war eine bedrückende Szene, wie immer nach einem Kampf dieses Ausmaßes.
Die Gruppe der Offiziere widmete sich nicht allzulange den erforderlichen Maßnahmen. Nachdem wir uns davon überzeugt hatten, daß alle nötigen Anordnungen gegeben worden waren, kehrten wir stumm ins Lager zurück. Von unserer Vollertruppe hatten neun Einheiten den Kampf überstanden. Fünf waren verlorengegangen. Die Flutduins hatten gute Arbeit geleistet und kaum Verluste erlitten. Als wir langsam einen Überblick bekamen, ging mir auf, daß der Dornefeu-Hinterhalt funktioniert hatte, sogar sehr gut. Unsere Verluste waren sehr gering.
Ich überstellte die Achte Armee Olron Sangar mit der Anweisung, sich neu zu formieren und die Gegend zu räumen, und flog dann mit Turko, dem Geschickten Minch und einigen anderen direkt nach Nordosten. Niemand zeigte sich überrascht oder bekümmert über meinen Aufbruch. Ich mußte mich erst noch daran gewöhnen, daß Herrscher sich so verhalten können, ohne daß ihnen Bemerkungen darüber zu Ohren kommen. Immerhin weiß jeder, welche umfassenden Aufgaben ein Herrscher erfüllen muß, und konnte sich vorstellen, daß er woanders auch gebraucht wurde.
Wir stießen zur Ersten Armee in der abweisenden kleinen Stadt Ithieursmot in Nord-Jevuldrin, die bisher nur wegen einiger ziemlich
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