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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Jikhorkdun war auszumachen und ein Teil der vielen Mauern, die die Übungshöfe, die kleineren Arenen, die umfriedeten Gärten und Ballsäle voneinander trennten.
    Die Gasdüsen an den vier Haupt-Prachtstraßen waren natürlich während des Tages abgestellt. Voller rasten dicht über den Dächern dahin. Eine Aura eiligen, hektischen Treibens, von Leuten, die ihren Geschäften nachgingen, die ihr Leben lebten, verlieh der Szene Schwung – einen sinnlosen Schwung, so empfand ich.
    Riesig gähnte das Tor in den neuen Mauern, etwas seitlich versetzt zum Boloth-Tor in den – inzwischen – alten Mauern. Eine kühne Architektur ließ im Haupttunnel des Tors zahlreiche Schießscharten und schmale Wehrfenster klaffen. Die Thomplods schlurften durch die Öffnung und hatten links und rechts und oben noch viel Platz.
    »Das Tor der Trompipluns«, sagte Unmok und schniefte.
    Ich ahnte, daß er seine Thomplods zwar schätzte, daß er viel lieber aber ein Dutzend Trompipluns in die Stadt getrieben hätte.
    Beamte, unterstützt von ausdruckslos wirkenden Wächtern, hielten uns an. Die nötigen Arrangements wurden getroffen, und ein Bosklederbeutel voller Gold-Deldys wechselte den Besitzer. Fläschchen, Eimer und Wasser wurden gebracht.
    Wir leerten die Fläschchen in das Wasser und schütteten die Mischung über unsere massigen Tiere.
    Einige beiläufige Fragen, ein frecher Witz und das Klimpern von Deldys lieferten mir die Information, daß das Fläschchen Jutblut enthielte, vermischt mit Kräutern. Ich merkte mir die Mixtur und die Namen. Unmoks Sklaven plapperten durcheinander und sputeten sich und leerten die Eimer. Ich spürte keine Veränderung im Geruch, doch als wir später an einer Herde Calsanys und mehreren Totrixes vorbeikamen, reagierten die Tiere nicht.
    Unmok hatte zwei Werstings mitgenommen, zwei Hunde, die er sehr mochte, und alle Passanten machten einen großen Bogen um die schwarz-weißen Ungeheuer.
    Der Edelmann, der sich für die Thomplods interessierte, entpuppte sich als Noran. Er war kein Strom mehr, da sein Vater gestorben war, und wurde als Vad Noran angesprochen. Er erkannte mich nicht. Warum auch? Er hatte mich etwa zwei Burs lang gesehen – vor vielen Perioden.
    Noran hatte den ersten strahlenden Glanz der Jugend hinter sich. Falten furchten seine Stirn. Er war rundlicher geworden, aber noch immer verbreitete er die Aura eines Mannes, der sich als Anführer seiner Gesellschaftsschicht sieht.
    »Bei Gajis Eingeweiden! Dies sind also die berühmten Tiere, auf die ich gewartet habe! Sehen ja ziemlich heruntergekommen aus!«
    Die Thomplods standen mit gesenkten Köpfen in einem Hof von Vad Norans Villa, der von hohen Mauern gesäumt war. Missalbäume warfen einen gnädigen Schatten. Der Sandboden war sauber geharkt. Wächter, vorwiegend Blegs und Rhaclaws, standen wachsam am Tor. Noran war intelligent und abweisend und täuschte Unmok nicht.
    »Die Königin ...«, sagte Unmok und zögerte geschickt.
    »Ja, ja, ich kaufe sie! Aber der Preis ...«
    Unauffällig entfernte ich mich in eine Ecke und tat, als wollte ich einen dort befindlichen verzierten Brunnen untersuchen. Eine Sklavin – eine gebeugte Fristle-Frau – hievte den schimmernden Kupfereimer hoch und schüttete mir Wasser in eine Kupferschale.
    Ich legte einen Ob auf den Steinrand des Brunnens. Die kleine Münze verschwand im Nu in ihrer zerfetzten Sklaventunika.
    Das Schachern konnte ich getrost Unmok überlassen. Das war sein Beruf. Als Tierhändler brauchte er im Grunde keine der Arenafarben zu tragen, im Gegensatz zu den Huringern, die sich beinahe bis zum letzten Mann für eine der vier Parteien bekannten. In diesem Augenblick kam ein Mann auf mich zu. Er trug vornehme Kleidung und den Thraxter in einer bestickten Scheide, die ihm gegen das Bein prallte. Sein Gesicht war aufgedunsen und viel zu rot. Trotzdem war dieser Mann Callimark! Wieder glaubte ich nicht, daß er sich an mich erinnern würde, einen Mann, den er vor vielen Perioden abends wenige Burs lang gesehen hatte.
    »Du trägst kein Abzeichen, Horter.« Er selbst zeigte eine schimmernde rote Kokarde an der Brust.
    »Lahal«, grüßte ich. Er zog die Augenbrauen zusammen, doch schon fuhr ich geschickt fort: »Ich hatte mein rotes Zeichen so lange auf der Brust, daß die Naht aufgeplatzt ist. Jetzt liegt es irgendwo und wird zweifellos von einem Grünen oder Blauen betrampelt ...«
    »Bei Chem! Das darf nicht sein!«
    Unser kurzer Wortwechsel hatte ihn sofort für mich eingenommen.

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