Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
eine Kakophonie von Glocken und Gongs und Ratschen, die ein wahres akustisches Inferno anstimmten. Einige Rapas trabten in Reihe um die Ecke des Montageschuppens. Offensichtlich wurde jeder Wachtposten vom nächsten im Auge behalten – eine andere Erklärung gab es für das Lärmen nicht.
    Wenn ich nur an einen Voller herankam ...
    Von überallher liefen Wächter auf mich zu. In allen Richtungen tauchten sie auf.
    Ich hatte keine Chance mehr, einen Voller zu erreichen. Allein der Montageschuppen bot noch Deckung. Sofort machte ich kehrt und eilte auf die Schatten zu.
    ›An Bord des Vollers gehörte das Mädchen mir allein ...‹ Der dumme Liedrefrain spukte mir plötzlich im Kopf herum.
    Für eine Fabrik erwies sich der Montageschuppen als hübsch gebaut. Das Dach ragte um etliches vor. Ich warf mich in den Schatten wie ein Fisch, der unter einem Wehr hindurchtaucht. Das Zwielicht im Schuppen durfte mich nicht behindern. Sklaven begannen zu schreien, und das unangenehme Knallen von Peitschen und das widerliche »Grak!« waren zu hören. Ich sprang über drei Aufseher hinweg, die sicher noch einige Zeit brauchen würden, um zu erkennen, was ihnen geschah. Dann galoppierte ich weiter, so schnell ich konnte. Mein Ziel war die andere Seite.
    Zu beiden Seiten des Schuppens warteten die Vollerhüllen auf die letzte Weihe. Zweifellos wurden hier die Silberkästen eingebaut. Wenn ich heil hier herauskam, mochte es sich lohnen zurückzukehren und die geheimnisvollen Silberkästen zu untersuchen. Ein Rapa sprang auf mich zu; sein Thraxter war ein schimmernder Stahlstreifen. Ich unterlief die Klinge, versetzte ihm einen Schlag in die Kehllappen, sprang hoch und spurtete weiter.
    Laut brüllend folgte mir die Horde.
    Wenn dies ein typisches Beispiel dafür war, wie Dray Prescot einen Voller befreite, dann sei Zair ihm gnädig!
    Zur entgegengesetzten Tür hinaus, keine Zeit, die Augen blinzelnd dem grellen Sonnenschein anzupassen. Einladend gähnte die Tür des nächsten Schuppens.
    Hier baute man ein sehr großes Schiff. Sehr groß. Wenn auch nicht so groß wie ein hamalisches Himmelsschiff, ragte die Hülle bis zu den Dachbalken empor und breitete sich so weit zu den Seiten aus, daß links und rechts nur eine schmale Gasse verblieb. Hier gaben Sklaven und Guls der Außenwandung den letzten Schliff.
    Es blieb keine Zeit anzuhalten.
    Dann kam mir ein Gedanke. Bis jetzt hatte das Denken eine sehr geringe Rolle gespielt ...
    Ich kletterte die erstbeste Leiter empor und verschwand im Schiff.
    Es war ein vorzügliches Großboot, das mußte der Neid den Fachleuten lassen. Selbst im unfertigen Zustand, mit Löchern in den Decks und Planken, überall vollgestellt mit Leitern und Gerüsten, verschmutzt von Sägemehl und Holzspänen und Farbtöpfen und Eimern und den sonstigen Dingen, die beim Schiffsbau benötigt wurden – trotz allem waren schon die vorzüglich geschwungenen Linien zu erkennen, war schon ein Hauch der Macht zu spüren, die dieser Voller am Himmel entfalten würde.
    Geräusche hallten unter Deck wie Gongschläge in einer Kathedrale. Licht erzeugte verwirrende Effekte. Ich eilte weiter. Mein Gesicht schmerzte sehr. Zum Teufel damit! Mit größter Erleichterung ließ ich mein neues Gesicht verschwinden und Dray Prescots alte Kämpfervisage wieder zum Vorschein kommen. Verkleidungen sind gut und schön. Aber es gibt Grenzen ...
    Der graue Umhang hatte seinen Zweck erfüllt. Ich wickelte ihn los und preßte ihn in ein Faß mit öligem Abfall. Jetzt sah ich aus wie jeder andere Horter und trug einen anständigen dunkelroten Lendenschurz und eine blaue Tunika, die mir bis zur Mitte des Oberschenkels reichte. Ich rückte den Thraxter hoch. Die Waffe hatte ich noch nicht gezogen.
    Von achtern und unten waren Geräusche zu hören. Es handelte sich nicht um Sklaven, die miteinander stritten, oder Guls, die den Sklaven Anweisungen gaben; vielmehr klang es eindeutig nach Wächtern auf der Suche nach ihrer Beute, die ihnen vorübergehend abhanden gekommen war.
    Eins war ganz sicher: Es war richtig gewesen zu fliehen. Aus diesem Schlamassel hätte ich mich nie herausreden können.
    Ich folgte einem Korridor, der gerade vollendet war. Am Ende gäbe es einen Niedergang nach unten, und ich konnte dann aus jedem beliebigen Loch hochspringen, das mit Varters gefüllt wurde, oder in die unteren Kampfgalerien gelangen und von dort zum Boden der Halle absteigen.
    Weiter vorn klangen Stimmen auf. Ich blieb nicht stehen. Hier und jetzt

Weitere Kostenlose Bücher