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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Karriere als Kaidur eingeschlagen, als wäre er dafür geboren gewesen. Die Welt des Jikhorkdun war sein Leben geworden; und ich muß sagen, ich freute mich, ihn wohl und munter zu sehen. Allerdings hatte die Arena ihre Spuren hinterlassen.
    Das Narbengewebe, das die linke Seite seines Gesichts durchteilte, schimmerte wie weißes Porzellan aus Loh. Die Entstellung begann am Haaransatz und führte bis zum Kinn. Die linke Augenhöhle war leer.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, daß jemand ihn Ob-Auge Adria nannte.
    Er war mir kein besonders nahestehender Kamerad gewesen. Ich hatte mich aus Eigennutz an ihn gehalten, um Streit zu vermeiden, und bei seinen Siegen gejubelt, weil er für den Rubinroten Drang kämpfte.
    Obwohl ich nicht annahm, daß er mich erkennen würde, trat ich sicherheitshalber einige Schritte zur Seite und begann mein Gesicht zu verändern, wie Deb-Lu es mir beigebracht hatte.
    Plötzlich prallte etwas Weiches und zugleich Hartes gegen meinen Rücken. Ich stürzte nicht um. Balance ist für jeden Kämpfer sehr wichtig, selbst wenn er halb vorgebeugt steht, um sich ein anderes Gesicht zuzulegen. Als ich mich umwandte, brach schon eine Flut laut gebrüllter Schimpfworte über mich herein.
    Ein dickbäuchiger, schwabbelgesichtiger, herausgeputzter Kerl mit blutunterlaufenen Augen war gegen mich gelaufen. Ich hatte seinen Bauch und seinen Schwertknauf zu spüren bekommen. Ich will es mir ersparen, seine Äußerungen wiederzugeben.
    Der zornige Wortschwall nahm kein Ende. Ich kannte diesen Mann nicht. Der Lärm erweckte allgemeines Interesse. Offensichtlich hielt er sich für einen wichtigen Mann.
    Ich öffnete widerstrebend die Faust und wandte mich hastig ab. Es konnte meinen drei Freunden nicht helfen, wenn ich diesen Kerl verprügelte. Außerdem mußte ich an meine Gesichtstarnung denken.
    Bei Zair! Aber bestimmt hatte mein Gesicht den altbekannten zornigen Ausdruck gezeigt, die teuflische Maske, die angeblich jeden Risslaca in die Flucht treibt.
    Ich huschte durch eine Seitengasse fort.
     
    Der Lärm stieg zum Himmel auf. Die Sonnen waren untergegangen, Gaslampen zischten. Unter den Arkaden wurden alle möglichen dunklen Geschäfte getätigt, Früchte der erregten Atmosphäre in der Arena. Die Menge schob sich dahin und nutzte die Gelegenheit zu einem letzten Blick auf berühmte Kaidurs, ehe die abendlichen Vergnügungen traditionellere Bahnen einschlugen – Tavernen, Theater, Dopahöhlen, Mädchen. Sie alle warben um die Gunst der Huringer, die es sich leisten konnten.
    Ich verharrte in den Schatten unter der Holztribüne einer kleinen Privatarena. Schritte folgten mir. Drei Betrunkene kamen aus der anderen Richtung, und ich benutzte ihre torkelnden Körper als Deckung, um dem Unbekannten aufzulauern, der mich verfolgte. Ein Mann trat vor.
    »Lahal. Drak das Schwert?«
    »Lahal«, antwortete ich fest. »Du tätest dir selbst einen guten Dienst, Cleitar, wenn du den Zusatz zu meinem Namen vergäßest.«
    Er kniff das gesunde Auge zu – oder blinzelte nur (wer vermag das bei einem Einäugigen zu sagen)?
    »Verstehe. Ich hielt dich schon für tot. Du verschwandest einfach – mir ist, als wäre es erst gestern gewesen.«
    »Aye. Und als der dicke Kerl mich anrannte, hast du gesehen ...?«
    »Aye, Drak. Ein solches Gesicht vergißt man nicht so schnell ...«
    »Hat man mir schon öfter gesagt.«
    »Beim Messingschwert und Glasauge Beng Thrax'! Es freut mich, dich zu sehen! Die jungen Coys von heute sind doch alle sehr blaß.«
    Diese Worte mußte ich erst verdauen. Cleitar wußte, daß wir keine Klingengefährten gewesen waren. Allerdings hatten wir kameradschaftlich für den Rubinroten Drang gekämpft. Ich nickte. »Kannst du ...?«
    »Oh, ich bin heute Cheldur und kann kommen und gehen, wie es mir gefällt.«
    Erklären kann man dies vielleicht so: Ein Cheldur entspricht nicht ganz einem römischen Lanista. Er ist vor allem Trainer, verantwortlich für seine Baracke und die Ausbildung von Kaidurs. Er besitzt nicht ganz das Privileg eines Lanista, Veranstaltungen selbständig zu arrangieren.
    Cleitar wies auf sein Gesicht.
    »Da hatte ich Glück im Unglück.« Und in allen blutigen Einzelheiten schilderte er mir den Kampf, in dessen Verlauf er verwundet worden war. Unterdessen begaben wir uns zu einer Schänke, in der es Wein oder Dopa geben sollte. »Später sagte man mir, ich könnte Cheldur werden und müßte nicht mehr kämpfen. Nun ja, bei Kaidun! Ich habe mich rausgemacht ...«
    »Der

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