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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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selbstverständlich getan hätte, sprang er kühn durch das Loch im Boden. Ich beneidete ihn nicht um die Entscheidung, die er treffen mußte- aber sie war auf jeden Fall richtig gewesen. Wenn drei Klingengefährten zusammenstehen und man sich entscheiden muß, mit wem man sich auf Leben und Tod verteidigen soll, müssen schon alle Götter lächeln, damit die Entscheidung richtig fällt.
    Ein zweiter Gegner gesellte sich zu dem Mann, der mich bedrängte - unser Führer, der plötzlich gar nicht mehr gekrümmt ging, sondern sich jung und geschmeidig zeigte. Er hatte den Stock fortgeworfen und schaltete sich mit geschickt geführtem Rapier in die Auseinandersetzung ein.
    Ich bewegte mich seitlich im Kreis und entfernte mich von der gefährlichen Falltür. Ich fintete. Ein Hieb von mir, auf den Leib des ersten Kriegers gezielt, traf schmerzhaft seinen Arm, als er wieder einmal den Mantel herumwirbelte. Er stieß einen Schrei aus und torkelte rückwärts; gleichzeitig trat ich schnell vor und versetzte unserem Führer ganz unkämpferisch einen heftigen Kinnhaken mit der Faust. Er sackte zu Boden.
    »So kämpft ihr verdammten Hamalier also!« sagte eine helle Stimme neben mir.
    Ich zögerte nicht. Jäh sprang ich zur Seite und duckte mich - und entging dem Schlag eines kompakten schimmernden Gebildes um die Breite eines Kupfer-Obs.
    »Stich dem Rast die Augen aus, Valona!« jammerte der Mann mit dem verwundeten Arm. Er kam mühsam wieder hoch und hatte sich nun den Mantel um den Unterarm gewickelt, um das Blut zu stillen.
    Das Mädchen war zurückgesprungen, nachdem ihr erster Hieb ins Leere ging, um Platz zwischen uns zu schaffen und hob das Rapier mit der Rechten. Den linken Arm hielt sie hinter dem Rücken. Einen Augenblick lang standen wir uns gegenüber.
    »Ich werde mit diesem hamalischen Cramph schon fertig, Erndor. Verfolge du den korrupten Prinzen! Spieße ihn auf! Auf ihn haben wir es abgesehen.«
    »Quidang!« sagte Erndor, lief los und sprang durch das Loch.
    Ich sagte: »Ich bewundere dein Selbstvertrauen, Valona. Ihr Hyrklaner müßt die Hamalier schon sehr hassen - oder wenigstens einige von euch.« Ich wollte sie wütend machen. Ich betrachtete sie, während sie mich zornig und verächtlich anstarrte. Sie trug eine weite blaue Tunika und hatte nackte Beine. Es waren sehr lange und wohlgeformte Beine.
    Das braune Haar wurde von einem Band zurückgehalten. Ihr Gesicht war wohlgeformt, ja schön: breit auseinanderstehende braune Augen und volle Lippen, die im Licht vom Dach schimmerten. Irgend etwas an ihrem Gesicht, irgendein Zug erinnerte mich an etwas. Ich kannte sie nicht, doch glaubte ich sie kennen zu müssen, obwohl wir uns bisher nie begegnet waren.
    »Die Hyrklaner - zumindest einige in der Stadt - hassen die Hamalier, wie du sagst, Rast. Aber ich stamme nicht aus Hyrklana.«
    Mit diesen Worten sprang sie los.
    Im Sprung fintete sie mit Rapier und dann... und dann!
    Ihr linker Arm zuckte hoch. Ihre linke Hand griff nach meinem Gesicht.
    Rasiermesserscharfer Stahl blitzte vor meinen Augen auf. Die linke Hand war eine große Stahlkralle, die einen Gegner zerreißen und blenden konnte. Und ich wußte, daß sie sich sehr auf den Gebrauch dieser Metallklaue verstand.
    Ohne zu zögern, sprang ich fort, wehrte den Rapierstreich ab und versuchte auf Abstand zu gehen. Ich wollte sie nicht töten. Ich konnte es nicht, wußte ich doch, daß sie aus Vallia stammte und eine Angehörige der Schwestern der Rose war.
    »Ich bin nicht aus Hamal«, sagte ich. Meine Stimme klang atemlos -nicht zuletzt aus Verblüffung darüber, eine Schwester der Rose in der Hauptstadt Hyrklanas anzutreffen.
    »Eine feine Lüge, um dich zu retten! Du bist Hamalier und wirst deswegen sterben.«
    »In beidem irrst du dich.«
    Ich wich im Bogen zur Seite aus, das Rapier erhoben. Auf ihren nächsten Sprung, bei dem Rapier und Klaue bestens zusammenwirken würden, war ich vorbereitet.
    »Deine Armeen haben mein Land geschunden, und dafür wirst zumindest du bezahlen, hier und jetzt. Stirb, Hamalier!«
    Das Rapier bewegte sich mit Präzision, der gefintete Stich kam genau richtig, und die Klaue schlug funkelnd herum. Ich versuchte nicht zu parieren, sondern sprang zurück.
    Wieder standen wir uns gegenüber.
    »Du bist ein Mann. Warum stellst du dich nicht zum Kampf? Hast du soviel Angst vor meiner Klaue?«
    »Ich bin Vallianer...«
    »Du lügst, du Rast! Du lügst!«
    »Ich weiß, daß du zu den Schwestern der Rose gehörst...«
    »Das

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