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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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Treppenabsatz und einen Korridor mit Türen, hinter denen sich zweifellos Quartiere von Gläubigen oder Jüngern dieses Tempels erstreckten. Das Bauwerk umgab uns stumm und verlassen - bis auf uns, die wir hier eingedrungen waren, und das Unbekannte, das uns erwartete.
    Am Ende des Korridors stieß unser Führer eine Tür auf, die mit rotem Stoff bezogen und Nägelköpfen aus Messing beschlagen war. Die Tür quietschte protestierend. Ein Lichtfächer breitete sich aus.
    Der Führer schritt durch die Öffnung, gefolgt von Tyfar und Jaezila. Beide umfaßten fest ihre Schwerter, wenn sie sie auch noch nicht gezogen hatten. Ich hielt inne. Ein gespenstischer Laut hallte durch den Korridor. Ich schaute zurück. Der Anblick eines konzentrierten Brokelsh-Gesichts und eindringlich schauender Augen verriet mir, daß Barkindrar und die anderen Kameraden unseren Schutz übernommen hatten. Dies, so gebe ich zu, bereitete mir eine gewisse Erleichterung. Ich trat durch die rotsamtene Tür, die ich hinter mir offen ließ.
    Ein langer verliesähnlicher Raum lag vor uns. Weiter vorn waren einige Schindeln vom Dach gefallen, so daß Sonnenlicht wie ein Vorhang in den Saal fiel. Die Myriaden von Staubkörnern, die in der Lichtwand tanzten, die Helligkeit des Lichts, das auf einen schmalen Streifen beschränkt war, verhinderte den klaren Blick auf dahinter liegende Dinge. Die Proportionen der Anlage ließen vermuten, daß die Dachziegel etwa in der Mitte heruntergefallen waren und dahinter noch einmal ebenso viel Raum sein mußte. Die Tür hinter mir knallte zu.
    Ich fuhr automatisch herum - eine sinnlose Reaktion. Auf dieser Seite bestand die Tür aus festem Eisen.
    Unser Führer drehte sich halb um und winkte uns weiter.
    Sofort wußte ich Bescheid. Jaezila und Tyfar erkannten ebenfalls, was der Mangel an Reaktion auf das Zuknallen der Tür bedeutete. Unser Führer erkannte nun seinerseits, daß er sich verraten hatte. Mit einem Schrei sprang er vorwärts und verschwand wie ein ins Wasser hechtender Schwimmer im Lichtvorhang. Tyfar riß seine Klinge heraus und stürzte ihm nach, dichtauf gefolgt von Jaezila. Ich eilte hinterher und hielt die Klinge in der Hand.
    Das Licht blendete mich nur kurz, denn ich hatte vorsichtshalber die Augen zugekniffen. Der Raum dahinter war das Spiegelbild des ersten, und überall lagen Kisten und Ballen herum, und dazwischen war ein zweirädriger Handkarren auf die Seite gestürzt. Tyfar stand vor mir und wandte den Kopf nach links und rechts. Jaezila war nirgends zu sehen. Über einem Loch im Boden zwischen Tyfar und mir wirbelte etwas Staub und sank langsam in die Tiefe.
    »Jaezila!« rief ich.
    Tyfar blickte auf das Loch. Ich sah sein Gesicht. Schock, Verzweiflung, dann Zorn überfluteten seine Züge. Sein Rapier bebte.
    »Ich habe nichts gehört, Jak! Nichts! Sie muß...«
    »Ja.«
    Ich lief zum Loch - nicht ohne Vorsicht, denn die Dielen mochten brüchig sein - und schaute hinab. Nur Dunkelheit. Kein Lichtfleck. Unsere Klingengefährtin Jaezila war in eine teuflische Falle gegangen und durch ein Bodenloch in die Tiefe gestürzt.
    Tyfar schlich näher heran. Er schien tief durchzuatmen. Er wollte selbst ins Dunkle springen, ohne zu zögern. Er beugte sich vor, wie ein Taucher sich bereitmacht, ehe er von hoher Klippe in eine schmale felsumsäumte Bucht springt.
    Ehe Tyfar diesen Sprung wagen konnte, erhob sich hinter ihm eine Gestalt aus der Deckung eines aufrechtstehenden Ballens. Eine Klinge schimmerte. Die Gestalt kreischte schrill, stürzte vor und zielte mit dem Schwert genau auf Tyfars Rücken.
    Die Falle klappte zu.
    Ich weiß nicht mehr, ob ich zuerst losbrüllte oder mich noch bewegte. Alles geschah auf einmal.
    »Hinter dir, Tyfar!« Ich sprang los.
    Ich sprang los. »Hinter dir, Tyfar!«
    Wie die Reihenfolge auch sein mochte, Tyfar hörte mich und rollte sich zur Seite und landete ungeschickt auf dem Rand der Falle, und ich hob eben noch rechtzeitig mein Rapier, um den feigen Streich zu parieren.
    Der Mann war ein hervorragender Schwertkämpfer, dies zeigte mir bereits der erste Durchgang, und er bedrängte mich sofort energisch und stumm und ließ mit der linken Hand den braunen Umhang herumwirbeln, um mich zu verwirren. Ich wehrte ihn ab und versuchte am Rand des Lochs einen sicheren Halt für meine Füße zu finden.
    »Jak!« Tyfar stürmte herbei.
    »Jaezila!« rief ich. »Mach schon!«
    Da zögerte Tyfar nicht länger. Anstatt mir zu Hilfe zu eilen, wie er es als Klingengefährte

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