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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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Besatzung hatte sich säuberlich aufgestellt, dennoch begann der Voller plötzlich zu starten.
    Männer schrien. Erregt deuteten sie empor. Ein Mann stürzte mit ausgebreiteten Armen und Beinen vom Schiff. Langsam schwebte der Voller in die Höhe. Tyfars entsetzter, dann wütender und zuletzt entschlossener Gesichtsausdruck entging mir nicht. Jaezila, die neben ihm stand, war in ihrer heftigen Reaktion weniger klar zu deuten.
    »Das Boot wird gestohlen!« brüllte Tyfar. »Unter unseren Augen wird es entführt!«
    Die Kapelle hörte auf zu spielen. Weitere Gestalten stürzten über die Bordwand. Wir hörten das Lärmen eines Kampfes an Bord, auf allen Decks. Ich starrte empor und mußte die freudige Erregung bezwingen, die mich durchlief. Ich ahnte, was hier geschah. Die mutigen Geheimagenten aus Vallia waren am Werk! Vielleicht kämpfte Valona dort oben und erbeutete das großartige Flugboot für Vallia!
    Das Schiff verharrte in etwa fünfzig Fuß Höhe. »Wenn sie nicht bald verschwinden«, sagte ich laut, »schaffen sie es nicht!«
    Patrouillen-Voller rasten herbei. Bald würden sich die Decks des neuen Schiffes mit Kämpfern füllen - und die Handvoll Geheimagenten aus Vallia hätte keine Chance.
    »Du redest, als ob...«, sagte Jaezila. »Sie haben keine Chance«, sagte der Werftbesitzer, der dicke Kov Naghan na Hanak. Er war von einem überzogenen Selbstbewußtsein erfüllt. »Wenn etwas zu tun ist, soll man es eben richtig tun, das sage ich immer, bei Harg!«
    »Was hast du denn getan, Notor?« fragte ich mit normaler Stimme.
    »Nun ja, das Schiff mit Wächtern vollgestopft, die sich unter Deck versteckt haben. Ich ahnte schon, daß etwas passieren würde. Schau -da segeln sie herunter!« Angewidert wandte ich mich ab. Die Gestalten, die zur Erde stürzten, waren Vallianer - Leute, die gehofft hatten, dem verhaßten Hamal ein wertvolles Flugboot stehlen zu können. Jetzt wurden sie rücksichtslos über Bord geworfen. Das Schiff verlor wieder an Höhe. Ich hoffte inständig, daß nur wenige Vallianer an Bord gewesen waren und daß - ein verräterischer, bedrückender Gedanke -Valona nicht zu ihnen gehört hatte.
    Im nächsten Moment bewies Prinz Tyfar erneut, wer er war. Er schaute sich ernst um. »Ein törichter Versuch. Eine Handvoll Leute, mögen sie auch noch so mutig und schlau sein - wie konnten sie hoffen, sich gegeneine solche Übermacht durchzusetzen? Ich muß aber sagen, daß ich ihren Tod bedaure. Ein mutiger Haufen.« Jaezila wandte sich ab.
    Wie ich selbst schon hatte feststellen können, war es in jüngster Zeit sehr viel schwieriger geworden, Flugboote aus Hamal zu stehlen. Wenn es für mich an der Zeit war, mir einen Voller zu besorgen, würde ich nicht nur den Eigentümer bezahlen, sondern mir auch einen Plan zurechtlegen müssen, der nicht schiefgehen konnte. Wer immer diesen vergeblichen Versuch gewagt hatte, war nicht an mangelndem Mut, sondern an seiner unzureichenden Planung gescheitert. Meine Vallianer! Kühn, mutig und auch schlau und praktisch, geübt in Handel und Wandel, war ihnen dennoch nicht bewußt gewesen, daß es viele schmerzliche Lektionen zu lernen gibt, wenn man selbst für sein Land kämpft, anstatt Söldner anzuwerben.
    Die Männer des hamalischen Luftdienstes gingen an Bord, die von Kov Naghan na Hanak postierten Wächter marschierten heraus. Man konnte ihm bescheinigen, daß er sich richtig verhalten hatte - auch wenn ein paar behutsam geflüsterte Erklärungen über die wahre Situation vielleicht dazu beigetragen hätten, den neugebauten Flieger zu entführen. Aber das ließ sich als Teil des wunderbaren Plans, den wir schmieden mußten, leicht nachholen. Allerdings würden die Wächter aller Vollerwerften in Huringa zunächst besonders scharf aufpassen.
    Der Rest der Zeremonie verlief ohne Zwischenfälle, und das Schiff flog mit seiner neuen Beflaggung los, um sich dem hamalischen Luftdienst anzuschließen. Bestimmt würde es bald gegen Hamals Feinde zum Einsatz kommen - gegen unsere Verbündeten! Ich mußte trocken schlucken. Der Tag der Abrechnung würde kommen... mußte kommen! Die Würdenträger in Prinz Tyfars Begleitung hatten sich inzwischen etwas besser auf seine Art eingestellt und waren nicht mehr überrascht, daß er sich aus ihrem Kreis zurückzog, daß er lieber im Silbernen Fluttrell wohnte als in seiner Botschaft. Das Schweigen, das uns auf dem Rückritt einhüllte, war ziemlich bedrückt - vor allem wegen der tragischen Ereignisse, deren Zeuge wir

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