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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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loszuschreien, daß ich kein Spion sei - man hätte mir nicht geglaubt. Ich hatte gerade noch Gelegenheit, meinen eigenen Thraxter zu ziehen und die ersten kräftigen Hiebe zu parieren.
    Die Art und Weise, wie die Männer auf die Warnung reagiert hatten, machte mir klar, daß ich es mit sehr disziplinierten Kämpfern zu tun hatte, die nun befehlsgemäß auf eine Gefangennahme aus waren, anstatt mich zu töten. So verzichtete ich meinerseits darauf, Ernst zu machen, sondern schlug die Waffen lediglich zur Seite, während ich verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit suchte. Die Schwerter klirrten. Der Löwenmensch blieb seitlich stehen und griff nach einer Stange, die an der Wand lehnte. Da ich die Hellebarde erkannte, erkannte ich auch den Löwenmann: dieser Numim war Naghan der Doorn, den ich zuletzt in der unterirdischen Hölle des Moders gesehen hatte. Ich brüllte los:
    »Naghan der Doorn! Ich bin kein Spion! Ich bin hier auf Einladung Vad Norans. Ruf deine Männer zurück, ehe Blut vergossen wird!«
    Die Schwerter zuckten und blitzten vor meinen Augen. Ich sprang hierhin und dorthin und fegte die Klingen zur Seite und bewegte mich im Bogen zurück zur Tür.
    Hinter mir klangen Schritte auf.
    Ich brauchte gar nicht erst zu überlegen. Sofort sprang ich zur Seite und fuhr mit erhobener Klinge herum. Zwei oder drei flott gekleidete junge Männer stürzten mir nach, und ich mußte mit dem Schwertgriff einige Kopfnüsse verteilen. Als sie zusammenbrachen, sah ich, daß Vad Noran in Begleitung Arianes nal Amklana den Raum betreten hatte. Es überraschte mich nicht, sie hier anzutreffen, denn der Numim mit der Hellebarde, Naghan der Doorn, war ihr erster Gefolgsmann. Vorsichtig formuliert, hatte Ariane beim Abenteuer im Moder nicht allzugut abgeschnitten. Das von einem Juwelenband zusammengehaltene gelbe Haar fiel ihr bis zu den Schultern herab, und das gerötete Gesicht wandte sich in meine Richtung. Ihre Bewegungen verrieten den altbekannten Hochmut. Ihr weites Gewand fiel nicht lose herab, sondern wurde von einem breiten Goldgurt eingeschnürt. An diesem Gürtel schwang ein Thraxter in edelsteinbesetzter Scheide. Typisch für sie: Zu einer Verschwörung gehörte eben eine Waffe. Dieser Gedanke ging mir durch den Kopf, während ich einem heftigen Streich auswich und den letzten der drei Angreifer niederschlug. Ihre graugrünen Augen starrten einen Herzschlag lang in die meinen, während ich zurücksprang.
    »Meine Dame!« rief ich ziemlich schrill. »Ruf deine scharfen Hunde zurück, ehe ihnen etwas geschieht!«
    Noran trat unruhig von einem Fuß auf den anderen und warf die Arme hoch. »Halt! Halt!« rief er. »Was ist das für ein Lärmen in meinem Haus?«
    »Frage Naghan und diese Dame, Notor!« rief ich, tänzelte rückwärts und wehrte einen ganzen Strauß von Schwertern ab. Da nun alles in Ordnung kommen würde, konnte ich mir erlauben, die komische Seite der Situation zu sehen. »Jak der Srurr!«
    »Aye, meine Dame - Lahal. Jetzt ruf deine Männer zurück, oder ich beginne ernsthaft zu kämpfen!«
    Sie hatte natürlich gesehen, wie wir uns unten im Moder geschlagen hatten, wo wir auf der Suche nach Schätzen und Magie von allerlei Ungeheuern angefallen worden waren. Sie gab einen schrillen Befehl, und die Männer wichen zurück. Ich schüttelte die Arme und steckte den Thraxter wieder in die Scheide.
    »Lahal, Jak der Srurr. Und du bist jetzt einer von uns?«
    »Aye, meine Dame. Vad Noran ist dafür mein Zeuge.«
    »Es stimmt, meine Dame«, sagte Noran aufgeregt, was mir verriet, was mit ihm los war. Er war rettungslos in Lady Ariane verliebt, die als Kovneva hoch über ihm stand. Wenn es ihm gelang, sie zu heiraten und ihre Besitzungen und das Geld unter seinen Einfluß zu bekommen, so mochte er sich Hoffnungen auf einen gesellschaftlichen Aufstieg machen und eines Tages selbst Kov werden. »Jak ist ein wertvoller Verbündeter des Prinzen.«
    »Ich hätte nie geglaubt, dich lebendig wiederzusehen. Dich oder den Prinzen.« Sie runzelte die hübsche Nase. »Du mußt mir erzählen, wie ihr fliehen konntet. Uns ging es sehr dreckig.«
    Ich brachte ihr nicht in Erinnerung, wie sie uns verlassen hatte. Statt dessen sagte ich: »Der Prinz wird sich leider verspäten. Er kommt, so schnell er irgend kann.« Ariane stellte sich schmollend. Offensichtlich mißfiel es ihr, wenn sich jemand ihren Wünschen widersetzte, auch wenn es nur um eine solche Kleinigkeit ging. Avec Parlin hatte recht gehabt. Hinter den Kulissen

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